aufmerksamkeit

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: aufmerksamkeit

hallo frau schuster, zur zeit fordert uns unser großer sohn erneut mächtig heraus. er wird in 2 wochen 6 jahre alt und hat vor gerade 2 wochen seinen schulstart gut hinter sich gebracht. er fühlt sich wohl in der schule (soweit ich das bisher beobachte) udn auch im hort, den er nach schulschluss besucht, kommt er gut zurecht. die einrichtung dort kennt er schon seit fast 5 jahren, weil er dort auch in der krippen- und kigagruppe war. er hat gut anschluss auch zu den älteren kindern gefunden und scheint mir gut integriert zu sein. seit einigen tagen nun sucht er zuhause aufmerksamkeit mit allen mitteln, die ihm so einfallen: völlig unpassendes verhalten bei tisch mit rülpsen etc, er rennt wie ein wirbelwind durchs haus und jagt und erschreckt seinen jüngeren bruder (der das streckenweise natürlich sehr spaßig findet), plötzlich meint paul keine knöpfe n jacken und hemden mehr schließen zu können und vieles mehr. gestern ist mir der kragen gelatzt als meine freundin mit ihren beiden kindern da war. wir sehen usn nur selten und so ist jeder nachmittag, den wir mal zeit miteinander haben, schon sehr besonders. paul war so gut es ging eingebunden ins kaffeetrinken, gemeinsam waren wir auf dem spieplatz, der sowohl angebote für die kleinen als auch für ihn hatte. zuhause hat sich mein mann viel zeit für ihn genommen, als ich mit unserem zweijährigen und den kindern meiner freundin beschäftigt war (ihre kinder sind 3,5 und ebenfalls 2). trotzdem hat paul jede gelegenheit genutzt, aufzufallen und meine aufmerksamkeit zu erregen. im gespräch stellte sich anschließend heraus, dass er es schade fand, dass kein kind in seinem alter dabei war und dass auch kein weiterer (großer) junge dabei war. natürlich habe ich dafür verständnis, aber wie lernt paul es, dass es durchaus situationen gibt, in denen er nicht an erster stelle steht? er hat in der woche viele gelegenheiten, sich zu bewegen und sich auszupowern, was für ihn sehr wichtig ist. er geht einmal wöchtnluch zum schwimmen und war stolz, schon schnell das zweite schwimmabzeichen geschafft zu haben. einmal wöchentlich spielt er mit seinem freund im fußballverein und auch im hort hat er jeden nachmittag gelegenheit, sich im garten auszutoben. er malt gerne, wir puzzlen, machen zum teil dinge im haushalt gemeinsam zu denen er lust hat (kuchen backen, eine mahlzeit vorbereiten etc.). ich habe versucht ihm zu erklären, wie traurig ich war, dass er mir den besuch meiner freundin so verdorben hat. er konnte gut refelktieren, wie es ist, wenn eine feier keinen spaßmmacht, weil immer jemand stört und dazwischenfunkt. momentan fehlt es mir auch an vernünftigen konsequenzen. was hilft es, wenn ich ihn beim gemeinsamen essen vom tisch entferne und in sein zimmer schicke, weil er das kaspern und stören nicht lassen kann. dann staut sich bei ihm doch vermtulich nur noch mehr verärgerung an und die nächste situation geht noch mehr nach hinten los!? wir versuchen, einiges an zeit und aufmerksamkeit auf ihn zu konzentrieren, damit er sich nicht zurück gesetzt fühlt (auch vor dem hintergrund des kleinen bruders). aber auf der anderen seite erwarte ich so langsam doch auch etwas ensicht, dass er nicht immer den mittelpunkt bildet. wie schaffen wir das? viele grüße und herzlichen dank, henriette

Mitglied inaktiv - 18.09.2006, 13:13



Antwort auf: aufmerksamkeit

Hallo Henriette Es mangelt Paul ganz bestimmt nicht an liebevoller Zuwendung und Aufmerksamkeit! Ähnlich wie bei einem Kiga-Eintritt fühlt er sich als Schulkind groß und möchte sich entsprechend privat zur Schau stellen und seine "Größe" unter Beweis stellen. Dieses Verhalten gelingt ihm allerdings nicht, da er ja doch eben noch nicht "groß" ist, was ihn maßlos ärgert, ihn aber auch unsicher werden läßt. Informieren Sie ihn bitte sachlich über Ihre Erwartungen bei einem Schulkind in seinem Alter, sagen Sie ihm aber bitte auch entschuldigend, dass Sie wirklich nicht daran gedacht haben, auch für ihn einen Freund einzuladen, da Sie sich so sehr auf Ihre Freundin gefreut haben. Versichern Sie ihm, sich zu bessern.:-)) Appellieren Sie während der Mahlzeiten oder auch beim "Bruder-Ärgern" an seine "Größe" und Vernunft und fragen Sie ihn, ob er lieber wie ein Baby, bzw. wie sein Bruder behandelt werden möchte.- Ggf. müßten Sie dann aber auch entsprechend konsequent reagieren.- Kann er plötzlich keine Knöpfe mehr schließen, wird er wohl mit offenem Hemd/offener Hose in die Schule gehen müssen; allerdings können Sie ihn hin und wieder auch mal fragen, ob er zu müde ist, sodass Sie ihm ausnahmsweise einmal helfen werden. Wichtig ist es jetzt, dass Sie selbst Ruhe bewahren und ihn so gut es geht als Partner akzeptieren, damit er merkt, dass Sie sich bewußt sind, wie "groß" er schon ist. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 19.09.2006



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