Aufforderungen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Aufforderungen

Hallo Frau Schuster! Mein Sohn ist nun fast 19 Monate alt und wir bekommen im September das zweite Kind. Momentan gehts mir noch ganz gut und ich kann ihn noch gut tragen, aber eigentlich sollte ich es lieber vermeiden. Das Problem ist aber, dass mein Sohn auf Aufforderungen einfach noch nicht hört (am Gehör und am Verständnis liegts aber sicher nicht). Wenn ich ihm sage, dass wir die Treppe hinaufgehen (er würde es auch an meiner Hand schaffen), dann findet er auf Garantie etwas viel interessanteres und geht nicht mithinauf. Also muss ich ihn tragen. Wenn ich ihn an die Hand nehme und mit ihm hinaufgehen will, dann will er meistens auch nicht mitgehen, außer ich verspreche ihm, dass wir etwas interessantes machen (aber das kann ich ja auch nur machen, wenns wirklich so ist). Es bleibt mir damit nichts anderes als tragen. Alleine unten lassen kann ich ihn noch nicht, da er erst seit einem Monat laufen kann und auf der Treppe alleine noch zu unsicher ist. So gibts noch zahlreiche Situationen (sich hinlegen zum Wickeln, auf den Hochstuhl klettern, etwas vom Boden aufheben, selbst ins Bett klettern), in denen er einfach freiwillig keine Aufforderung befolgt und ich ihn letztlich tragen oder heben muss. Ist das einfach eine Phase in dem Alter, dass die Kleinen machen, was sie wollen oder hab ich doch noch Chancen, dass er ein bisschen mehr mitmacht und wenn ja, wie stelle ich das an? Danke!

Mitglied inaktiv - 29.06.2002, 09:05



Antwort auf: Aufforderungen

Hallo Sunshine Versuchen Sie mal, jede Aufforderung mit einem Lob auszudrücken und zeigen Sie Ihrem Sohn, wie stolz Sie darauf sind, was er schon Alles kann. Konkret: "Was meinst du, wer schneller die Treppe hinaufgehen kann: du oder ich?" Machen Sie evtl. ein Wettspiel aus dieser Aktion, bei Dem vorerst Ihr Sohn gewinnen sollte um ein Lob zu erhaschen, dass ihn zu weiterer Selbständigkeit anregen wird. Wickeln Sie ihn möglichst im Stehen und bitten Sie ihn, Ihnen zu helfen, damit diese "Prozedur" ganz schnell wieder beendet sein wird. So kann er die neue Windel, den Waschlappen o.Ä. halten, während Sie ihm gleichzeitig eine Geschichte erzählen oder in ihm die Freude wecken, was Sie nach dem Wickeln gemeinsam spielen werden. Manchmal hilft es auch, ihn auf etwas Besonderes im Zimmer oder am Fenster aufmerksam zu machen, wie ein Blickfang auf einem Bild oder auf der Tapete, bzw. eine schnell vorbeiziehende Wolke. Je schneller er ins Bett klettert, umso länger wird die Geschichte oder umso länger kann er noch eine Kassette mit Kinderliedern hören.- Regen Sie Ihren Sohn zum freiwilligen Mitmachen an, indem Sie ihn ermutigen zu zeigen, wie "groß und stark" er schon ist. Viel Erfolg und: bis bald?

von Christiane Schuster am 30.06.2002



Antwort auf: Aufforderungen

Hallo Sunshine, aus deinem Bericht geht nicht hervor, ob du einfach zu deinem Sohn sagt: "komm mit die Treppe rauf" oder wie du ihn das erklärst. Wenn du ihm was interessantes verspichst, kommt er mit schreibst du. Erzähl ihn doch, was du da oben willst. Vielleicht findest du in der Erzählung was, was er intersant findet. Du "reißt" ihn schließlich aus seinem konzentrierten Spielen raus. Es soll auch helfen, Kindern, von denen man was will, die Hand auf die Schulter zu legen, damit sie merken, das man mit ihnen spricht. Das fällt mir jetzt so spontan dazu ein. Claudia

Mitglied inaktiv - 29.06.2002, 22:24