Anziehstress

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Anziehstress

Liebe Frau Schuster! Wir haben 3 Töchter 4Jahre,Knapp 3Jahre und fünf Monate alt. Morgens, wenn es in den Kindi geht möchten die zwei Großen immer lieber spieln statt sich zu richten (Zähneputzen ect.).Zuerst ziehe ich also die Kleine an. Dann schnappe ich mir die Mittlere, die beiden lassen das auch sehr toll machen. Die Größte könnte schon viel alleine und an sehr guten Tagen macht sie das auch. Aber wenn sie eben nicht Haarekämmen will, dann muß ich erst drohen (es gibt erst Frühstück, wenn du kämmen läßt) Manchmal klappt es mit :Du darfst dir dein Kindifrühstück selber aussuchen. Manchmal halte ich sie nach längerer Diskussion fest, aber dann kommen die ich bin stärker als du Sprüche und dumme Mama. Ich habe ihr schon erklärt, wofür das gut ist und gezeigt, daß ich mich auch kämme, sie darf mich kämmen oder eine Puppe, klappt auch manchmal. Aber oft endet es in Kampf und Geschrei. Was gibt es noch für Möglichkeiten? Noch eine Frage: Unsere 2Großen Gehen derzeit für meinen Geschmack etwas oft rüber zu Oma und Opa (wir wohnen in einem Haus) und holen sich Schokolade. Meistens fragen meine Eltern mich oder meinen Mann ja auch, ob das o.k. ist. Wenn wir dann nein Sagen, sind wir die "Dummen" und mittlerweile lügen sie auch manchmal schon, daß wir es erlaubt hätten. Meistens erlauben wir es ja auch sogar. Aber vor dem Essen find ich es halt nicht so toll. Wenn man dann sagt, sie kriegen erst nach dem Essen, dann essen sie nicht so gut, wie wenn sie das nicht gewußt hätten.Ich kaufe selber ab und zu was und das gibt es dann so nachmeiner Laune spontan, wenn sie toll gegessen haben ohne Vorankündigung. Meinen Eltern kann man sagen, was man will, es sind halt die Enkel, da können sie angeblich nicht nein sagen. Als wir Besuch hatten zum Grillen sind die 4Kinder rüber gelaufen und haben sich 3mal Süßigkeiten geholt. Meine Eltern haben keine Freunde und Bekannten und keine Hobbies bis auf Haus und Garten nur ihre Arbeit. Sie lauern nur auf die Enkel und wollen sie um sich haben. Ich möchte aber auch mein Leben und nicht jeden Tag meine Eltern sehen und mein Mann sowieso auch. Das Verhältnis zu seinem Vater ist da viel lockerer. Mit dem kann ich auch über alles (nicht nur Kinder reden) Wie schaffe ich es nur Ihnen klar zu machen, daß ich sie nicht ausnutzen will als Babysitter, wir auch mal unsere Ruhe brauchen und sie die Kinder nicht so vollstopfen? Habe es schon oft probiert, aber ich habe immer das Gefühl, sie denken ich gönne Ihnen die Enkel nicht auch, wenn sie das Gegenteil behaupten. Hört sich jetzt an, als wären meine Eltern schrecklich, so ist das nicht. Nur eben etwas zu neugierig (wo wart ihr gestern, warum hat Cora heute nacht so geschrieen ? ect..) Können sie mir ein bischen helfen oder sollte ich mich woanderst hin wenden? Vielen lieben Dank im Voraus für ihre Hilfe, machen sie weiter so!

Mitglied inaktiv - 22.05.2002, 22:50



Antwort auf: Anziehstress

Hallo Tina Bei drei Kindern wird der morgendliche Stress nach dem Aufstehen wohl noch eine Weile andauern.- Machen Sie aus dem Anziehen der beiden "Großen" ein Wettspiel: Mal sehen, wer zuerst richtig gewaschen, gekämmt und angezogen sein Frühstück bekommen kann! Dabei versteht es sich von selbst, dass Sie stets Beiden zur Hilfe stehen, wenn sie alleine nicht weiterkommen und mit Lob nicht sparen. Überhören Sie die verärgerten und trotzigen Sprüche der Beiden, umso eher werden sie das Interesse Daran verlieren.- Erklären Sie sowohl den Großeltern als auch Ihren Kindern, dass Sie es nur dann auch sehr begrüßenswert finden, dass Ihre Kinder sich so gut mit den Großeltern verstehen und so oft sie mögen zu ihnen kommen dürfen, wenn sich an ein paar Regeln gehalten wird, die Sie in einem gemeinsamen Gespräch festlegen und auch begründen. Funktioniert diese Absprache nicht, sehen Sie sich gezwungen in diese freiwilligen Besuche einzugreifen, da letztendlich Sie (und natürlich Ihr Mann) die Verantwortung übernommen haben, die Kinder in eine sichere Selbständigkeit zu führen. Ganz bestimmt haben auch Ihre Eltern sich in der Erziehung zwar beraten lassen, aber dann immer Das durchgesetzt, was sie selbst für richtig hielten.- Vielleicht ist es Ihnen auch mal möglich, mit den Kindern ein Wochenende o.Ä. "auswärts" zu verbringen. Antworten Sie dann auf die Frage des Verbleibs nur mit einem vagen: Nicht zu Hause! Wird nach einem Verhalten Ihrer Kinder gefragt, dessen Ursache nicht sofort ersichtlich ist, antworten Sie ebenfalls mit einem Achsel-zuckenden:oh, das war nichts Besonderes! Auf diese Weise können Sie Ihre Eltern zwar nicht "umerziehen", ihnen aber doch diplomatisch und freundlich Ihren und deren Standpunkt klar machen. Versuchen Sie`s und: bis bald?

von Christiane Schuster am 23.05.2002



Antwort auf: Anziehstress

Liebe Frau Schuster, vielen Dank, ich hoffe, es geht so aufwärts.

Mitglied inaktiv - 23.05.2002, 21:44