Anstrengend

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Anstrengend

Hallo, ich stehe mal wieder vor einem großen Fragezeichen. Meine beiden Töchter 3 1/2 und fast 2 Jahre sind z.Zt. sehr anstrengend. Die kleine will wieder viel auf den Arm, die beiden streiten sich sehr viel und kommen nicht richtig ins Spiel. Geht man in solchen Situationen besonders auf die Kinder ein; Hausarbeit liegen lassen und alle ins Kinderzimmer oder sind das Phasen, in denen sie ihre Grenzen erfahren müssen. Wenn ja, in welcher Strenge und Form. Ein ganz anderes Problem hat unsere große; sie macht noch keine Anstalten zum Sauberwerden. Alles versucht: sie geht immer mit ins Badezimmer, hat Töpfchen, Aufsatz, thematische Bilderbücher, Lob usw. Ich habe den Eindruck, dass sie sich sehr auf ihre Schwester konzentriert. Sollte man versuchen die kleine spielerisch aufs Töpfchen zu setzen als Anreiz für die große? Ich muss sagen, dass ich manchmal die Geduld verliere, wenn ich so ein großes Kind auf dem Wickeltisch liegen habe und kann mir manche Kommentare bzgl. Kindergarten etc. nicht verkneifen. Was soll ich tun? Vielen herzlichen Dank für Ihre hilfreichen Tipps.

Mitglied inaktiv - 02.07.2002, 14:10



Antwort auf: Anstrengend

Hallo Marie Lassen Sie sich von den Beiden bei der Erledigung der wichtigsten Hausarbeit "helfen" und loben Sie das Resultat verschwenderisch. Informieren Sie darüber, dass nach Erledigung der Arbeit Zeit zum gemeinsamen Spiel bleibt. Stellen Sie quasi einen Plan auf, wann "gearbeitet" und wann gespielt wird. Gibt`s zuviel Zank und Streit, dauert die Arbeit halt länger, während die Spielzeit sich verkürzt.- Haben Sie Etwas ohne die Kinder zu erledigen, begründen Sie es und geben Sie Jeder ein konkretes Beschäftigungsangebot. Wecken Sie in der "Großen" den Stolz, die große Schwester zu sein, die schon viel mehr kann und auch darf als die Kleine. Ermöglichen Sie ihr aus diesem Grund die Teilnahme an einer Sport- oder anderen Interessengruppe. Sieht sie dort die anderen, ca. gleichaltrigen Kinder auf die Toilette gehen, wird sie bestimmt versuchen sie nachzuahmen.- Vielleicht können Sie zu Hause Ihre "Große" dazu anregen, auf die Toilette zu gehen, während die Kleine sich auf den Topf setzen darf? Geschieht Das gleichzeitig, wird die "Große" wiederum stolz sein, Etwas zu können, was die Kleine nicht kann. Auch sollten Sie Ihre große Tochter nicht mehr auf den Wickeltisch legen, sondern ihr die (Trainings-)Windel im Bad und im Stehen anziehen. Ermutigen Sie sie, sich schon ganz alleine die Windel an- und ausziehen zu können, sodass Sie nur noch gerufen werden müssen um zu schauen, dass der Popo sauber abgeputzt wurde. Vielleicht möchte sie -wie die Großen- ganz alleine ins Bad gehen, sodass Sie hinter der Tür auf ihren Zuruf warten?- In diesem Alter ist häufig schon ein ganz natürliches Schamgefühl entwickelt. Halten Sie durch und: bis bald?

von Christiane Schuster am 03.07.2002