Anhänglichkeit

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Anhänglichkeit

Hallo Frau Schuster, vor ein paar Tagen habe ich schon einmal Rat bei Ihnen gesucht, da mir meine Kleine Tochter (17 Monate) extrem Mama - anhänglich zu sein scheint, sie weicht mir nicht von der Seite, wenn andere dabei sind, will auf den Arm und lässt sich von anderen nicht anfassen. Ich hatte geschildert, dass sie beim Turnen in herzzerreißendes Weinen ausbricht, wenn die Kinder auf der Bank warten sollen, während die Mütter aufbauen. Sie hatten mir geraten, ihr eine andere Beschäftigung zu geben, so dass sie etwas abgelenkt ist. So hatte ich es auch heute vor, doch als sie nur das Wort Bank hörte, hat sie sich an mich geklammert und wollte nicht wieder loslassen... Mein Gefühl hat mir gesagt, dass ich bei ihr bleiben sollte, so hab ich es dann auch gemacht. Aber so kommen wir ja nicht weiter... Eine andere Situation: Gestern wollten wir mit einer Freundin und ihrer Tochter an den See fahren. Die beiden Kinder sollten in den Kindersitzen hinten sitzen und meine Freundin (die meiner Maus bestens bekannt ist) hat sich dazwischengesetzt, da vorne im auto kein Platz mehr war - ich bin gefahren. Meine Kleine hat bitterlichtst geweint, geschrien und die ganze Fahrt über nur geschluchzt, so dass meine Freundin richtig schockiert war. Meiner Maus war das wohl viel zu dicht aneinander und ich zu weit weg (vorne am Lenkrad!!!). Mir tat sie auch unendlich leid - aber sie MUSSTE dadurch, da wir keine andere Möglichkeit hatten zu fahren. Wie würden sie sich verhalten? Ich bin kein Freund davon, Kinder (leichtfertig) von einer Therapie zur nächsten zu schleppen, aber ich habe überlegt, mich in Sachen Bachblüten zu informieren. Halten sie das für sinnvoll? Mache ich etwas falsch? Ich bin wirklich verzweifelt... Liebe Grüße Josefa

Mitglied inaktiv - 02.07.2008, 13:46



Antwort auf: Anhänglichkeit

Hallo Josefa Bezüglich des Turnens rate ich Ihnen dazu, Ihre Tochter erst einmal wieder abzumelden, da es vermutlich für sie zu früh ist, in einer Gruppe ihre persönliche Position zu finden und sich entsprechend integrieren zu können. Gehen Sie mit ihr möglichst oft auf einen Spielplatz oder auch ins Schwimmbad, auf einen Bauernhof und akzeptieren Sie es, wenn sie an Ihnen klammert. Wie alle Kinder hat auch Ihre Tochter einen großen Bewegungs- und Erfahrungsdrang, sodass sie sich von ganz allein lösen wird, sobald sie sich sicher fühlt. Bereiten Sie Ihre Tochter möglichst genau auf ein "Ereignis" vor, wie z.B. auf die Fahrt zum See und achten Sie darauf, dass sie während der Fahrt beschäftigt ist. So können Sie z.B. gemeinsam singen oder evtl. auch schon eine Kinder-CD anhören o.Ä. Weint sie dennoch, informieren Sie sie liebevoll darüber, dass sie gar nicht zu weinen braucht, da Sie doch auch mitfahren und Niemand alleine bleiben muß. Von einer Therapie mit Bachblüten habe ich schon häufiger Positives gehört, aber ich habe noch keine eigenen Erfahrungen Damit gehabt. Lassen Sie sich darum bitte sehr ausführlich vom behandelnden Kinderarzt oder einem Experten in Naturheilkunde beraten. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.07.2008



Antwort auf: Anhänglichkeit

Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Ich entnehme ihr, dass ich Anna mehr Zeit zum Sich-Lösen geben sollte. Ich werde mir einen Termin bei einer "Bachblüten-Expertin" geben lassen, vielleicht hilft es Anna, entspannter zu werden. Vom Turnen möchte ich sie nicht abmelden, da sie die Bewegung an den Geräten unglaublich genießt, ich sehe sie dann immer total begeistert und sooo niedlich rennen und springen und klettern! Es ist nur dies schreckliche alleine auf der Bank warten... Aber da werde ich ihr noch mehr Zeit geben. Danke für ihre Hilfe!!! Josefa

Mitglied inaktiv - 02.07.2008, 16:03



Antwort auf: Anhänglichkeit

Bachblüten halte ich für überhaupt nicht sinnvoll, das ist esoterischer Quatsch, dessen Wirksamkeit noch nirgendwo nachgewiesen wurde. Jedes Kind macht Phasen extremer Anhänglichkeit durch, das ist normal. Mit der Entwicklung des Gehirns wird den Kindern immer klarer, dass sie und die Mutter zwei verschiedene, getrennte Wesen sind, nicht eines, wie das ganz kleine Kind noch glaubt. Und ein getrenntes Wesen kann auch weggehen, je mehr sich das kindliche Gehirn entwickelt, um so mehr wird dem Kind das klar und das macht natürlich Angst.Versuchen Sie, diese Angst zu verstehen und nachzuvollziehen und dem kindlichen Bedürfnis nach Nähe soviel wie möglich Rechnung zu tragen, sie verziehen es dadurch NICHT! Das kind wird sich irgendwann von selbst aus der Anhänglichkeit lösen, wenn es gelernt hat, dass sie nicht fortgehen werden und es nicht in Gefahr ist allein gelassen zu werden.

von fantasina am 27.05.2014, 11:13



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