Anfälle

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Anfälle

Liebe Frau Schuster, Unsere Tochter bringt mich in letzter Zeit um den Verstand .Ich hab schon oft von Trotzphasen gehört oder gelesen.Aber im Moment ists soo schlimm! Sie wird bald zwei,hat schon mit jährig angefangen mit trotzen.(Kopf auf harten Boden geschlagen). Die Mütterberatung meinte nur, sie sei halt ein impulsives Kind... Nun ist es soweit, dass wenn sie ein NEIN hört, einen Anfall mit kreischen und schlagen und kratzen hat (schlägt Mama u. Daddy) Sie macht uns dann absichtlich und recht stark weh.Das ganze kann bis 1 Std. dauern.Manchmal mehrmals pro Tag. Uns ist aufgefallen, dass sie seit dieser Zeit nicht mehr sagt " Jeannine will", sondern "ich will" Hat dies auch mit der Persönlichkeitsentwicklung einen Zusammenhang? Folgendes schon probiert: -Ins Zimmer gestellt (Tür nicht zu) und abgewartet.Ist aber immer hinterhergerannt. -Erklärungen abgegeben.(wurde gesteigert) -In den Arm genommen(verkratzt alles) -Eltern weggegangen in anderes Zimmer(immer hintenhergerannt) -Laut geworden und zurückgegeben (gekratzt, gebissen,natürlich nur leicht...) Was sollen wir da machen?? Braucht es eine ärztliche Abklärung? Ist es wircklich nur ne Phase, die vorübergeht? Vielen Dank für Ihre Mühe. Priska

Mitglied inaktiv - 23.07.2001, 14:11



Antwort auf: Anfälle

Hallo Priska Auch wenn`s schwer fällt: Versuchen Sie so gelassen und ruhig wie möglich zu bleiben, da sich Ihre Ruhe auf Ihre Tochter übertragen wird. Zeigen Sie ihr gegenüber mit Worten Verständnis für ihre Wut und bieten Sie ihr eine Möglichkeit "Dampf abzulassen". Dafür eignet sich z.B. ein Wutkissen, das Sie ihr in akuter Situation mit erklärenden Worten in den Arm geben oder eine Wutkiste, in der sich verschiedene Dinge wie kleine Bälle, Tücher usw. befinden, an denen sie sich abreagieren kann. Sie können auch mal versuchen ihr Spiegelbild darzustellen, indem Sie sich vor Sie hinstellen und ebenfalls mit den Füßen stampfen, kreischen... Vielleicht ist sie so erstaunt darüber, dass sie ihr eigenes Handeln vergißt.- Vereinbaren Sie nach diesem "Anfall" mit ihr das Singen eines gemeinsamen Liedes, das auf Dauer evtl. statt des Kreischens... eingesetzt werden kann. Auf diese Weise lernt Ihr Schatz hoffentlich recht schnell, dass sie zwar ihren eigenen Willen äußern kann, aber auch Grenzen anerkennen muß. Viel Geduld und baldigen Erfolg!

von Christiane Schuster am 24.07.2001