an kikipt und Frau Schuster (Betreff: Dringend!)

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: an kikipt und Frau Schuster (Betreff: Dringend!)

Hallo, das Schicksal von dem Kleinen Jungen beschäftigt mich sehr und als ich es las lief es mir wirklich eiskalt den Rücken runter. Ich habe mir ein Buch über das Festhalten gekauft, wo das Festhalten als Therapie bei autistischen Kindern angewandt wird. Dabei geht es darum, das Kind so lange festzuhalten, auch gegen seinen Willen (und dabei darf es sich wehren durch schlagen, beißen usw. wie es will), bis es sich wieder im Arm entspannt und seine ganze Wut oder ähnliche negative Gefühle ausgetobt hat. Es merkt durch das Festhalten Geborgenheit und Liebe, daß es so geliebt wird wie es ist mit all seinen Schwächen und Fehlern. Ich denke Frau Schuster wird wissen, was ich meine, kann das immer etwas schlecht ausdrücken. Liebe Frau Schuster, könnte man mit diesem Feshalten dem Jungen zeigen, das man ihn nicht aufgibt und ihn so lange hält bis es ihm wieder besser geht? Was meinen Sie dazu? Liebe Kikipt, ich könnte Dir das Buch gerne zuschicken, damit Du es Deinen Freunden zum lesen geben kannst. Allerdings nur, wenn Frau Schuster es für unbedenklich hält. Alles Liebe und Gute und bitte Durchhalten! Silvia

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 12:17



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Hallo Silvia Da diese Festhalte-Methode schon sehr oft erfolgreich angewendet werden konnte, ich aber leider nicht die Hintergründe zu dem Verhalten des Jungen kenne, sollte diese Methode nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, bzw. dem Therapeuten in Betracht gezogen werden. Bis dahin wird es sicherlich helfen, den Jungen so oft wie möglich liebevoll in den Arm zu nehmen,ggf. mit seinem Einverständnis zu streicheln ihm aber auch liebevoll eine Rückzugsmöglichkeit zu gewähren, wie z.B. eine Spielecke oder eine "Bude", da er diese vielen neuen Eindrücke auch ganz für sich verarbeiten können muß. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 15.07.2002



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Na, ich weiß nicht - ein Kind, von dem man überhaupt nicht weiß, was es alles Schreckliches - auch an Gewalt - erlebt hat, wieder einer körperlichen "Gewalt" auszusetzten, widerstrebt meinem Gefühl ganz und gar. Es ist nicht alles gut, was in Büchern steht und einen wissenschaftlichen Touch hat (ähnlich wie bei: "jedes Kind kann schlafen lernen" - nur weil´s in einem Buch steht, quälen jetzt zig Mütter ihre Kinder mit dieser tollen Methode, ihre Kinder an unsere Vorstellungen anzupassen)

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 12:31



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Ist aber kein Angriff gegen dich (die du dich sicher ganz liebevoll um das arme Kind sorgst), liebe Silvia, sondern nur mein Gefühl gegen diese Methoden - auch wenn sie sicher nicht über einen Kamm zu scheren sind.

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 12:33



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Was ich meine ist kein zwanghaftes Festhalten. Es geht dabei darum, das Kind liebevoll im Arm zu halten und ihm dabei liebevoll zu sagen: "Ich halte Dich fest, ganz dolle fest und ich lasse Dich nicht los, ich gebe Dich nicht auf, denn dazu liebe ich Dich zu sehr. Schreie Deine Wut und Deine Gefühle heraus, erzähl was Du für Kummer hast, jage Deine Angst fort, ich halte Dich , bei mir bist Du geborgen - denn ich liebe Dich." Ich denke, das Kind spürt durch die liebevolle Art mit der man mit dem Kind redet, daß es kein böses Festhalten ist. So wie ich das verstanden habe, blockt das Kind innerlich und ist in eine passive Haltung geraten, wo es nicht kämpfen will. Aber das was es erlebt hat muß Stück für Stück, denke ich langsam verarbeitet werden und nach draußen gebracht werden, damit es wieder Platz in seinem Herzen hat um die Liebe zu empfangen und damit es ein kleines Stückchen Willen entwickelt die zweite Chance in dieser neuen Familie anzunehmen und zu zu lassen. Das ist das was ich damit meine. Muß man sicherlich auf den Einzelfall abwägen, deswegen ist es mir schon wichtig, was Frau Schuster davon hält, denn sie ist ja hier die Fachfrau. Silvia

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 13:11



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Ach übrigends, das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" habe ich auch gelesen und halte überhaupt nichts davon. Denn auch diese Methoden hängen wirklich vom Einzelfall ab, von dem, was in dem Kind vorgeht, von den Gründen des Kindes, wenn es nicht schlafen will.

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 13:16



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Auch uns hat das Ganze schwer berührt. Wenn man selbst Kinder hat, die man liebt ist das unvorstellbar. Liebe kikipt melde dich doch u. berichte, wie es weiterging. Gruß Marion

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 14:05



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Die Methode ist mir so grob schon bekannt. Aber nach meinem Gefühl sollte man auch aus therapeutischen Gründen niemand "gewaltsam" Liebe aufzwingen (immer nur soweit, wie dieser das halten freiwillig akzeptiert). Ich stell mir einfach vor, wie ich mich da fühlen würde, wenn mit mir doch noch recht fremde Personen so verfahren würden. Ist aber eben nur mein Gefühl, Frau Schuster hat da sicherlich mehr Erfahrung, aber auch bei Fachleuten muss man sehen, dass sie nur eine Meinung unter vielen möglichen vertreten (habe z.B. in anderen Foren schon Meinungen von "Fachleuten" gelesen, die mir die Haare zu Berge stellten.)

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 16:41



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Hallo, guckt mal ins Papa-Forum. Da schreibt der "neue" Papa von Timo immermal paar News unter dem Namen Blacktiger. Viele Grüße, Elke

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 19:49



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für den Hinweis!!! Jetzt hab ich aufgeatmet - der Kleine dürfte winzige Fortschritte machen - gottlob. LG Martina

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 20:30