Am Ende meiner Kräfte - Teil 2 :-)

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Am Ende meiner Kräfte - Teil 2 :-)

Erst mal möchte ich allen danken, die sich auf meinen Beitrag gemeldet haben. Es ist gut zu wissen, dass es anderen Müttern genauso geht. Vielen Dank für Euren Trost und Eure Ratschläge, es hat mir sehr geholfen! J)) Ich wollte mal eben berichten, was seitdem so passiert ist. Ich habe mit meinem Mann am gleichen Tag noch beschlossen, dass Bjarne ab sofort nur noch in seinem eigenen Bett schläft. Eine Freundin hat mir zu Ferber geraten, bei ihrer Tochter hatte sie damit auch nach 4 Tagen Erfolg. Ich wollte es aber so machen, dass ich die ganze Zeit bei Bjarne bin und ihn nicht allein lasse. Denn er sollte von heute auf morgen nicht zu viele Schlafrituale verlieren: Elternbett, körperliche Nähe, Tragen und Stillen als Einschlafhilfe, Elternschlafzimmer. So musste er also erst mal auf Elternbett und –schlafzimmer und Tragen verzichten. Das fand ich schon viel, deshalb wollte ich zumindest die ganze Zeit bei ihm sein. Um 19.30 Uhr machten wir ihn bettfertig, dann wollte ich ihn Stillen und anschließend wollten wir noch eine halbe Stunde mit ihm schmusen. Doch er hatte den ganzen Tag super wenig geschlafen und war todmüde, außerdem bekam er auch noch einen Schnupfen. Das Ergebnis war, dass er mir beim Stillen sofort einschlief. Ich ließ ihn auch und legte ihn also schlafend in sein Bett. Für den ersten Tag wollte ich es ihm leichter machen. Um 21 Uhr wurde er einmal wach und ich ging gleich zu ihm (Schlafe auf einem Gästebett im Kinderzimmer). Er wühlte herum, weil das Kinderbett ja viel kleiner ist, als das große Ehebett und war im Vierfüßler. Ich legte ihn auf den Rücken, streichelte seine Brust und versuchte ihn zu beruhigen, denn er weinte. Ich zog dann die Spieluhr auf und plötzlich wurde er ruhig. 5 Minuten später war er eingeschlafen. Ohne Tragen!!! Ich war ja soooo glücklich!!! Kurz nach 22 Uhr wurde er wach, weil er Hunger hatte. (Er ist es leider noch gewohnt, nachts alle 4 Stunden eine Brust zu trinken) Ich stillte ihn im Sessel, wo er auch wieder einschlief und legte ihn schlafend ins Bett. Doch um kurz vor 12 wurde er wach. Hunger konnte er aber nicht haben. Also versuchte ich wieder, ihn so zu beruhigen. Ich saß neben seinem Bett, streichelte ihn, redete ruhig mit ihm, zog immer mal wieder die Spieluhr auf und gab ihn einen Teddy, der mit im Bett liegt. Zwischendurch wurde das Weinen immer mal weniger, aber er hörte nicht auf. Nach einer dreiviertel Stunde spukte er, wahrscheinlich aufgrund der vielen Luft, die er geschluckt hatte. Ich war erschrocken und war entschlossen, das Ganze abzubrechen. Doch mein Mann, meinte, dass wir das nicht tun sollten, denn sonst würde Bjarne in Zukunft das Erbrechen als Druckmittel gegen uns verwenden. Ich war anderer Meinung, doch als ich sah, dass Bjarne von einer Sekunde auf die andere auf meinem Arm still war und Papa sofort schelmisch anlachte, als der reinkam, war mir klar, dass sein Schreien nur Protest war. Ich ließ mich von meinem Mann überreden, weiter zu machen. Ich habe ihn also wieder in sein Bett gelegt und nach einiger Zeit fing er wieder an zu weinen. Um kurz nach 2 Uhr war er immer noch nicht eingeschlafen, hörte aber zwischendurch immer mal wieder auf zu weinen, wenn ich die Spieluhr aufzog oder er sich mit seinem Teddy beschäftigte. Er hat nie länger als 20 Minuten am Stück geweint, das hätte ich auch nie mitgemacht. Aber ich war ja die ganze Zeit bei ihm und streichelte ihn. Doch jetzt hatte er schon wieder Hunger. Ich gab ihm also die Brust, wo er auch nicht einschlief. Danach schmusten wir noch einwenig auf meinem Schoss und plötzlich kam mit einem Bäuerchen die ganze Milch wieder hoch. Diesmal war es dann genug, er sollte sich nicht länger quälen. Ich trug ihn wieder in den Schlaf und beschloss auch, dies in der nächsten Zeit immer wieder zu tun, bis er sich erst mal an sein Bett gewöhnt hatte. Nach 10 Minuten Tragen ist er eingeschlafen und ließ sich in sein Bett legen. Dort schlief er dann von 2.30 Uhr bis 4 Uhr, dann trank er noch mal (er hatte ja wegen des Spukens nichts mehr im Magen) und schlief auch sofort wieder ein. Als er das nächste Mal wach wurde, war es 6.30 Uhr. Ich konnte gar nicht einschlafen, weil ich immer wieder überlegte, was wohl in seinem Köpfchen vorgehe, ob er nur aus Protest geschrieen hatte, oder wohl möglich aus Angst. Am nächsten Morgen beschloss ich mit meinem Mann, Bjarne die erste Zeit noch jedes Mal in den Schlaf zu tragen, aber ihn konsequent in sein eigenes Bett zu legen. Und wenn er nach 10 Minuten nicht eingeschlafen war, abzubrechen, und erst eine halbe Stunde später es wieder zu versuchen. Das haben wir bis jetzt auch so gemacht. Und sie da: Bjarne schläft innerhalb von 5 Minuten auf dem Arm ein und lässt sich problemlos in sein Bett legen!!! Er schläft jetzt abends gegen 20 Uhr ein, trinkt dann alle 3-4 Stunden noch mal und wird gegen 7 Uhr wach. Dann bekommt er um 9 Uhr seinen Obstmus, zwischen 9.30 und 10 Uhr schläft er ca. 1 Stunde. Um 12 Uhr gibt es seinen Gemüsebrei und zwischen 12.30 Uhr und 13 Uhr schläft er noch mal 1-2 Stunden. Wir wollen jetzt konsequent diesen Zeitplan einhalten. Dann muss ich noch mal sehen, wie ich ihn so nach und nach von den Nachtmahlzeiten entwöhne, und zu guter Letzt, wenn er die Zeiten so gefestigt sind, dass er um diese Zeit auch müde ist und gewohnt ist zu schlafen, wollen wir ihn wach ins Bett legen, damit er auch noch lernt, ohne Hilfe selbst einzuschlafen. Das ist sicher der schwierigste Teil. Aber ich bin über diesen Teilerfolg schon so froh, denn endlich habe ich ein Bett wieder für mich und kann viel erholsamer schlafen. Ich denke auch, wie viele von Euch schon schrieben, es gibt keine „Methode“ die auf jedes Kind zutrifft. Jedes Kind ist einzigartig und muss seinen eigenen Weg finden. Ich denke, dass wir so annähernd den richtigen gefunden habe. (Wahrscheinlich schreibe ich wieder ganz verzweifelt, wenn es darum geht, dass Bjarne dann endlich das Selbsteinschlafen lernen soll, wer weiß...) Ich wünsche allen anderen Müttern, dass sie auch einen Weg finden, der allen Beteiligten hilft. Sicher gibt es auch Kinder, bei denen Ferber funktioniert, aber das scheint halt nicht bei allen zu klappen. Ich denke auch, dass der geregelte Tagesablauf (auch nach festen Zeiten) sehr hilfreich für Bjarne ist. Wenn Ihr Euch mit uns austauschen wollt, könnt Ihr uns auch gerne anmailen. Es kann allerdings manchmal einige Zeit dauern, bis ich melden kann, denn zum Mailen komme ich recht selten. Im Moment müssen wir noch hart an unseren Schlafprogramm á la Bjarne arbeiten. ;-) Alles Liebe, Conny mit Bjarne (22.11.00)

Mitglied inaktiv - 24.06.2001, 11:49



Antwort auf: Am Ende meiner Kräfte - Teil 2 :-)

Hallo Conny Kann es nicht sein, dass diese nächtliche Spuckerei eher etwas mit Bjarnes Magen als mit seinem Kopf zu tun gehabt hatte? Der beginnende Schnupfen, das schlechte Schlafverhalten tagsüber sprechen eigentlich auch dafür, dass ihm körperl. nicht wohl war. Nun ja; es ist überwunden!- Wahrscheinlich wird das Selbsteinschlafen-Können ganz von allein kommen. Er hat ja immer noch seinen vertrauten Teddy und seine Spieluhr, an die Sie ihn erinnern, wenn Sie ihn nach dem Abend-Ritual allein lassen.- Warten wir`s gelassen ab. Schreiben Sie uns, wie`s geklappt hat? Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 25.06.2001



Antwort auf: Am Ende meiner Kräfte - Teil 2 :-)

Biete ich Euch an, mir zu mailen und trag die E-Mailadresse gar nicht ein! Alzheimer lässt grüssen! ;-)

Mitglied inaktiv - 24.06.2001, 12:50



Antwort auf: Am Ende meiner Kräfte - Teil 2 :-)

Hallo Conny!! Wo ist denn nun die E-Mailadresse??? :-)) Gruß Carmen

Mitglied inaktiv - 24.06.2001, 19:54



Antwort auf: Am Ende meiner Kräfte - Teil 2 :-)

Du musst oben meinen Namen anklicken! Oder hier ist sie auch noch mal: coherbst@yahoo.de Schönen Abend! ;-) Conny

Mitglied inaktiv - 24.06.2001, 20:02



Antwort auf: Am Ende meiner Kräfte - Teil 2 :-)

Hallo Conny, leider habe ich Deinen Beitrag erst eben gesehen, sonst hätte ich schon beim ersten Mal darauf reagiert. Unsere Maus ist jetzt ein halbes Jahr alt und wir haben auch schon so verschiedene Schlafphasen hinter uns - im Moment schläft sie seit 3 Wochen mal wieder nicht durch, sondern will alle 3 Stunden "nen kräftigen Schluck aus der Brust"...wird aber hoffentlich auch wieder. Eigentlich wollte ich Dir nur einen Lesetip geben, wenn Du zwischendurch mal wieder verzweifelt bist und ein wenig schmunzeln möchtest: www.das-kind-muss-ins-bett.de - die Seite habe ich gefunden, als ich mal in ähnlicher Verzweiflung durchs Internet gesucht habe, was ich nur tun könnte - ich fand sie gut!! Viel Spaß und Euch dreien weiterhin alles Gute - Bjarne wird das schon hinbekommen!!! Sibylle

Mitglied inaktiv - 25.06.2001, 21:12