Hallo Frau Schuster, meine Tochter Maqrie ist jetzt 2 Jahre und neun Monate alt, mein Sohn Paul neun Monate. Marie hat seit etwa einem halben Jahr immer wieder Alpträume, meistens sagt sie, sie habe geträumt, daß Mama (manchmal auch Papa) weggelaufen sei. Sie ist tagsüber sehr lebhaft und auch sensibel, Fremden gegenüber aber sehr zurückhaltend. Ich gehe mit ihr in drei Spielgruppen, in denen sie teilweise auch sehr selbständig mit den anderen Kindern spielt und auch Kontakt zu den Müttern aufnimmt. Ungefähr alle zwei Wochen bringe ich sie alleine für zwei Tage zu meiner Mutter, dort bleibt sie auch ganz begeistert und ohne Heimweh. Was kann ich tun, um ihr die Alpträume zu nehmen, wodurch können sie ausgelöst sein? Ich bin bemüht, mir für beide Kinder bewußt viel Zeit zu nehmen und auch mit Marie allein Unternehmungen zu machen. Da komme ich gleich auf ein weiteres Problem, Marie bekommt natürlich seit der Geburt ihres Bruders, zu dem sie aber meist sehr lieb ist, nicht mehr die volle und alleinige Aufmerksamkeit und reagiert darauf meiner Ansicht nach, indem sie oft genau das Gegenteil von dem macht, worum ich sie bitte. Z.B. sie schaukelt Paul, erst langsam, dann immer mehr, bis der Angst bekommt, ich bitte sie, es ruhiger angehen zu lassen, erkläre, marie sagt ja, erst macht sie es auch entsprechend, dann "will sie es wissen": wieder heftiges schubsen, noch heftiger, ich sage wieder nein, erkläre, Marie hält sich erst wieder zurück und schubst dann noch mehr, bis wir das Spiel beenden. Beim nächsten spiel dasselbe, wenn das dann einen Vormittag so gelaufen ist, werde ich meistens aggressiv, schimpfe und zerre sie dann am Arm in ihr Zimmer, wobei sie natürlich laut weint. Das bringt aber auch meistens nicht viel und ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich bemühe mich konsequent zu sein; wenn sie mit einem Gegenstand Blödsinn macht, sage ich z.B. beim nächsten Mal nehme ich den weg, was im allgemeinen auch klappt, was sie aber immer auch ausprobiert. Dann gebe ich ihn immer noch einmal zurück, beim nächsten Mal ist er dann ganz weg. Meistens reizt sie das auch voll aus. Diese ewigen Verhandlungen kosten mich so viel Nerven, ich rede und rede und irgendwann werde ich dann sauer und schimpfe, vielleicht hat das auch mit den Alpträumen zu tun? Ich weiß nicht, was ich machen soll, damit ein "Nein" endlich mal akzeptiert wird. Es ist auch nicht so, daß ich ständig alles verbiete, aber gewisse Regeln müssen bei uns eingehalten werden, niemandem (auch nicht Paul) wehtun, kein Sachen mutwillig zerstören, beim Essen sitzenbleiben und mit dem Essen nich herumschmieren, das wars im Wesentlichen schon. Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten für mich, gelassener zu bleiben? Vielen Dank für Ihre Antwort, Uta
Mitglied inaktiv - 05.06.2002, 09:11