alles haben wollen...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: alles haben wollen...

Meine Tochter, knapp ein Jahr alt, übt sich neuerdings im Wutkreischen. Sie will alles, aber auch alles, was ich in der Hand halte, haben, oder Dinge, auf die sie zeigt. Da sie immer in meiner Nähe rumwuselt, ist das eine ganze Menge. Und natürlich halte ich eben auch oft Sachen in der Hand, die nichts für sie sind (Messer, Schmutzlappen, Kugelschreiber u.v.a.) Ich kann mir ja nicht zu je-dem Ding, mit dem ich gerade hantiere, eine Alternative bereitlegen, obwohl ich das manchmal sogar schon tue (z.B. Kugelschreiber ohne Mine etc.). Bei Dingen, auf die sie zeigt und unbedingt haben will, weiß ich manchmal sogar gar nicht, was sie meint (weil so viel da rumsteht). Oder es sind eben Dinge, die wir extra nach oben gestellt haben, damit sie NICHT rankommt. Na lange Rede, kurzer Sinn, es gibt eben eine Menge Sachen, die sie will, aber nicht kriegen kann, und dann ist das Gekreische da. Ich gebe ihr schon sehr viel, und beschäftige mich ziemlich viel mit ihr, wenn sie das will. z.B. wenn ich was abspüle (und sie kommt in ihrem Hochstuhl gut an die Spüle, weil die Küche sehr eng ist), dann laß ich sie mit hantieren, sie darf ein bißchen mit dem Topf spielen, mit der Bürste, im Wasser rumplanschen... Aber doch nicht ewig. Leite ich langsam das Ende der Aktion ein, weil ich den abgespülten Topf dann endlich wegstellen will, ist natürlich wie-der Gekreische. So geht es im Moment den ganzen Tag. Wie soll ich damit umgehen???

Mitglied inaktiv - 22.05.2002, 14:52



Antwort auf: alles haben wollen...

Hallo Kerstin Erklären Sie Ihrer Tochter in möglichst ruhigem Ton, warum gewisse Dinge für sie nicht geeignet sind und warum z.B. die Spülaktion nun beendet wird. Richten Sie in jedem Raum eine Spielschublade, -kiste oder -ecke ein und führen Sie Ihre Tochter jeweils dorthin. Beginnt sie dennoch zu weinen, erklären Sie ihr gelassen, dass das Weinen keine Änderung herbeiführen wird und versuchen Sie anschließend, das ärgerliche und fordernde Weinen zu überhören. Bei entsprechend konsequentem Verhalten Ihrerseits wird Ihre Tochter bald erkennen können, dass sie mit ihrem (kreischenden)Verhalten nichts erreicht und (hoffentlich) schnell das Interesse daran verlieren. Starke Nerven und: bis bald?

von Christiane Schuster am 23.05.2002