Ablehnung

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Ablehnung

Hallo Frau Schuster! Ich bin einbischen mit unserer 2-jährigen Tochter gerade sehr verzweifelt. Sie ist ein absolutes Papa-Kind. Andere Mütter würden sich vielleicht freuen, aber bei mir schlägt es manchmal (fast) in Aggression um, wenn mich mein Kind ablehnt. z.Bsp.: Wir waren gestern im Freibad. Als ich meine Tochter bei der Hand nehmen wollte um mit ihr die Stufen zur Rutsche rauf zu gehen, begann sie hysterisch zu weinen und zu schreien, schmiss sich dabei auf die Knie: "Papa! Papa!" Sie hat sich aufgeführt, als wäre ich eine Fremde und wollte sie entführen. Bei Papa war dann alles in Sekunden vorbei. Ein weiteres Beispiel: Ich trank aus einer Flasche Wasser. Sie wollte auch einen Schluck. Als ich "helfen" wollte, begann sie auch hier zu Schreien: "Papa! Papa!" Weil sie wollte, dass er ihr die Flasche hielt, und ich sie ja nicht "berühren" sollte. Ähnliches spielte sich ab, als wir alle gemeinsam wieder ins Wasser gehen wollten, und ich ihr die Schwimmflügerl anlegen wollte. Kurz gesagt: Papa "darf", soll, bzw. muss alles mit ihr machen. Ich "darf" gar nichts! Es geht so gar so weit, wenn wir sie beide abends niederlegen, sprich ich sie ins Bett legen will, dass sie wieder zum Weinen (schreien) anfängt, und ich sie dann frage, ob ich weg gehen soll, dass sie "Ja" sagt. Ich könnte noch 1000 solcher Beispiele anführen! Klar, mein Mann unternimmt viel mit ihr, ist immer lustig und spaßig mit ihr, was ich durch mein "Naturell" nicht mache. Auch bin ich die Strengere, aber so bin ich mal! Ich reiße nicht immer den Kasperl runter! Mir tut es echt weh, wenn mich meine Tochter so ablehnt! Ich habe den Eindruck, dass sie das absichtlich macht! Mein Mann meint, dass dies nur eine Phase sei, und ich nicht so "empfindlich" sein soll, denn er verbringt nun halt viel Zeit mit ihr. (Auch nicht mehr Stunden als ich, aber er ist eben immer "Lustiger" mit ihr ist.) Wenn ich mit ihr alleine bin, ist aber alles bestens. Klar, weil mein Mann ja nicht dabei ist. Meine Frage nun: Wie sollen wir uns beide verhalten? Die Situation zu Hause ist wirklich schrecklich, denn wirklich alles was ich mit ihr machen möchte, wird von ihr mit Weinen abgelehnt! Ich kann das Wort aus ihrem Mund: "Papa!" schon echt nicht mehr hören.

Mitglied inaktiv - 20.08.2006, 12:53



Antwort auf: Ablehnung

Hallo Sabina Obwohl Susanne Z. Ihnen nun schon Einiges zum Thema Loslösung geschrieben hat, empfehle ich Ihnen, auch den 3.Teil der Hilfestellung für Eltern bei Dr. Posth für umfassende Informationen zu lesen. Und: bitte seien Sie nicht länger traurig oder verärgert! Der Papa ist für die Kleinen meist etwas ganz Besonderes und Wer liebt nicht das Besondere, bzw. versucht das Besondere zu erreichen? Wir Mamas sind meist eine Selbstverständlichkeit und nur, wenn wir mal nicht verfügbar sind, wird festgestellt, wie wertvoll wir sind. Was meinen Sie, wenn Sie mal 1-2 Tage Ihrer Tochter nicht zur Verfügung stehen, was dann geschieht?- Freuen Sie sich doch mal über die so gewonnene Freizeit -auch, wenn`s am Anfang schwer fällt und auch konkret gegenüber Ihrer Tochter-. Sie werden bald feststellen, dass Sie einfach unersetzlich sind, während die Kleinen sehr schnell herausfinden, wann die Mama und wann der Papa verstärkt auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche eingeht. Kopf hoch, sonntägliche Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 20.08.2006



Antwort auf: Ablehnung

...dein Kind hat einen weiteren Entwicklungsschritt vollbracht bzw. ist noch dabei: die Loslösung (Übergang von der Primär- in die Sekundärbindung). Das ist ein sehr wichtiger Entwicklungsschritt und du solltest dich sehr mit deinen Aggressionen zügeln, da du damit dein Kind in einen Loyalitätskonflikt bringst. Ich verstehe, dass dir das weh tut, aber du musst auch verstehen, dass sie dich nicht wirklich ablehnt. Es hat auch weniger etwas damit zu tun, dass du strenger bist - das ist normal, denn schließlich passt du ja mehr auf sie auf. Lass sie mit dem Papa machen und freue dich. Nutze diese Zeit für dich, denn es ist nur eine PHASE. Je gelöster du sie in die Sekundärbindung gehen lässt, desto schneller wird es vorbei sein. Dann seit ihr gleichberechtigt :-) Also, Kopf hoch, viel Geduld und immer ein freudiges Lächeln. Der Papa macht das sehr gut. Manche Mütter würden sich das wünschen, da eine erschwerte Loslösung durch fehlende Anwesenheit des Papas zu starken Konflikten im Kind führt und somit zu Aggressionen. :-) Genieße den Sonntag. LG

Mitglied inaktiv - 20.08.2006, 14:10



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