4 jähriger im Ausnahmezustand

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: 4 jähriger im Ausnahmezustand

Seit einiger Zeit ist unser Sohn Fynn völlig außer Rand und Band. Bei jeder Gelegenheit provoziert er uns und versucht uns aus der Reserve zu locken. Im Mai hat er ein Brüderchen bekommen, welches er auch sehr lieb hat. Die beiden schlafen zusammen in einem Zimmer. Ich hatte unseren Großen zuvor gefragt ob er dies möchte und er war Feuer und Flamme. Das Zusammenleben hat sich seit dem immer mehr zum negativen verändert. Er haut mich und meinen Mann und hat unserer Nachbarin (9) ein Büschel Haare herrausgerissen. Egal was ich Ihm sage, er stellt seine Ohren auf Durchzug und hat immer das letzte Wort. Er schreit und benimmt sich zeitweise wie ein Tyrann. In den Kindergarten will er auch nicht mehr, da die Kinder dort mit ihm nicht spielen wollen. Daran sagt er sind zwei Jungs aus seiner Gruppe schuld, die sagen, dass die Kinder nicht mit ihm spielen sollen. Einerseits sucht er den Kontakt zu uns und will bei uns im Bett schlafen, aber andererseits ist er grob und ungezogen. Von dem Gebrauch von Schimpfwörtern ganz zu schweigen. Er versucht bei jeder Gelegenheit im Mittelpunkt zu stehen. Mittlerweile weis ich nicht mehr was ich tun soll damit es besser wird, den der Alltag mit Fynn erfordert sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen, welches wir nicht immer aufbringen können. Wie sollen wir uns verhalten, bzw. wie können wir unserem Sohn helfen wieder zufriedener und glücklicher zu werden?

Mitglied inaktiv - 20.11.2008, 23:29



Antwort auf: 4 jähriger im Ausnahmezustand

Hallo Ratsuchende Bitte sprechen Sie einmal mit der zuständigen Erzieherin und bitten Sie darum, ähnlch wie Sie es auch handhaben sollten, die Stärken Ihres Sohnes lobend zu erwähnen, ihm zu zeigen, wie stolz Sie auf sein Können, seine Selbstständigkeit und auch auf seine Hilfsbereitschaft sind. Lassen Sie ihn bewußt Dinge tun, die eben nur "große" Kinder tun dürfen: länger aufbleiben; zum Einschlafen ein Kinder-Hörspiel anhören, allein mit Ihnen oder dem Papa Etwas Schönes unternehmen usw. Er muß erkennen können, wie sehr er geliebt und akzeptiert wird und wie stolz Sie auf ihn sind. Auch wenn es besonders anfangs schwer fällt: versuchen Sie, ihn verständnisvoll in den Arm zu nehmen statt mit ihm zu schimpfen und überlegen Sie dann gemeinsam, warum er sich so "frech" verhält, bzw. wie der vorausgegangene Konflikt friedlich gelöst werden kann. Da Fynn mit seinem (Fehl-)Verhalten seine Unsicherheiten zu überspielen versucht und Aufmerksamkeit geradezu einfordert, sollten Sie beim behandelnden Kinderarzt abklären lassen, ob sein Verhalten evtl. auf medizinischen Ursachen, wie z.B. auf einer Seh- oder Hörschwäche beruht. Viel Kraft, friedliches Wochenende und: bis bald?

von Christiane Schuster am 21.11.2008