3jähriger Probleme Kitaeingewöhnung

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: 3jähriger Probleme Kitaeingewöhnung

Guten Tag, ich habe vor ca einem Jahr schon mal um Rat gebeten, als ich meinen Sohn nach 8 Wochen Eingewöhnungsversuch aus der Krippe raus genommen habe und es auch Anfangsschwierigkeiten bei der Tagesmutter gab. Die Eingewöhnung hat bei ihr letztendlich 6 Monate gedauert. Seit Anfang März probieren wir es nun im Kindergarten und es läuft ähnlich schlecht. Mein Mann macht die Eingewöhnung und hat noch den ganzen April dafür Zeit. Er schreit schon morgens zu Hause, dass er da nicht hin will und mit viel Überredungskunst bekommen wir ihn aus dem Haus. Trennungsversuche gab es bisher für ein bis zwei Stunden. Je nach Tagesform klappt es auch gar nicht. Die Erzieherinnen haben nicht die Zeit wie eine Tagesmutter sich intensiv um so einen Fall zu kümmern. Wenn er sich aufregt und schreit, geht das bis zum Erbrechen. Ich arbeite seit diesem Monat wieder und habe dieses Mal kein halbes Jahr dafür Zeit. Meine Frage ist jetzt, inwieweit würde ihm das schaden, wenn man das jetzt einfach durchzieht? Die letzte Option wäre die Kündigung meiner Arbeit, aber dann gäbe es finanziell Probleme und eigentlich denke ich auch, dass er unter Kinder muss. Er ist ihnen auch aufgeschlossen, hat einen Freund da und zu Hause ist ihm langweilig. Sein Problem ist die Trennung, besonders von mir. Vielen Dank für Ihren Rat.

von CaroLiese am 05.04.2016, 09:45



Antwort auf: 3jähriger Probleme Kitaeingewöhnung

Liebe CaroLiese, erst noch einmal eine Nachfrage. Schreit Ihr Sohn in der Kita auch, wenn der Papa dabei ist oder fängt er erst an, wenn dieser sich verabschiedet. Wie lange ist der Papa täglich dabei, bis dass ein Trennungsversuch unternommen wird. Und wenn es zur Trennung kommt, nach welcher Zeit beruhigt sich Ihr Sohn, denn sicherlich wird er sich nicht während der 1-2 stündigen Trennung aufregen. Oder doch? Welche Vorschläge machen die Erzieher? Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 06.04.2016



Antwort auf: 3jähriger Probleme Kitaeingewöhnung

Hallo, es kommt momentan zu keiner Trennung und ich versuche, ein bis zwei mal Mal pro Woche mit ihm hinzugehen, weil ich das Gefühl habe, er braucht gerade diese Sicherheit mit mir. Zwischendurch sagt er oft:"Mama nicht nach Hause fahren". Auch bei den Großeltern und wenn wir woanders hingehen, klebt er erstmal eine halbe Stunde an mir. Eine Erzieherin kümmert sich gut um ihn und er akzeptiert sie auch. Ansonsten überlassen sie das weitere Vorgehen eher uns Eltern. Die Trennungen vorher haben wir nur unter der Ausrede "Papa holt was am Auto" gemacht, dann hat er es ohne Weinen akzeptiert. Wenn man ihm sagt, dass man wegfährt/einkaufen geht o.ä. fängt er sofort an, so zu weinen. Da kommt man dann nicht weg. Er ist ein richtiges Nervenbündel. Gestern Abend hat er grundlos geweint, dabei verkrampft er sich und steigert sich rein, da komme auch ich nicht an ihn ran. Das geht dann 10min so und dann ist wieder gut. Er ist an sich ein ängstlicher Typ und hat schon immer etwas länger gebraucht, um warm zu werden und sich wohl zu fühlen woanders.

von CaroLiese am 10.04.2016, 05:48



Antwort auf: 3jähriger Probleme Kitaeingewöhnung

Liebe CaroLiese, für Ihren Sohn ist es leichter, wenn nur ein Elternteil die Eingewöhnung übernimmt, in Ihrem Fall sicherlich der Papa. Dieser sollte mit den Erziehern absprechen, dass er ab morgen seinen Sohn nur bringt, ein Puzzle mit ihm legt, ein Buch vorliest oder ein Bild malt und sich dann verabschiedet um für 10 Minuten die Einrichtung zu verlassen. Ohne Wenn und Aber. Er kann es seinem Sohn morgens nach dem Frühstück, kurz bevor es zur Kita geht, erklären. Wichtig ist, dass er bei seiner Aussage bleibt und sich traut, die Kita zu verlassen. Die Erzieher wissen Bescheid und werden sich entsprechend um Ihren Sohn kümmern. Ihr Sohn ist an dem Punkt angekommen, dass er zumindest Vertrauen zu einer Erzieherin gefunden hat. Zudem kennt er die Einrichtung und die Abläufe. Ob Sie bzw. der Papa nun mit Trennungsversuchen beginnen oder in zwei Wochen, es werden sicherlich Tränen kullern. Möchten Sie Ihrer Arbeit nachgehen, dann sollten Sie diesen Schritt wagen. Einen Tag danach wieder und wieder. Lässt er sich beruhigen? Dann sollten täglich die Trennungszeiten ausweiten. Stehen Sie zu Ihrem Entschluss, Ihren Sohn in die Kita zu bringen. Seien Sie standhaft Ihrem Sohn gegenüber und vermitteln ihm somit Sicherheit. Vertrauen Sie Ihrem Sohn und den Erziehern, dass diese es gemeinsam schaffen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 11.04.2016