1. Klasse: Stress wegen Hausaufgaben

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: 1. Klasse: Stress wegen Hausaufgaben

Ich habe eine Frage meinen Sohn betreffend. Er hat keine richtige Lust, Hausaufgaben zu machen oder macht sie unvollständig oder sehr schlampig. Okay, er hat ADHS, und Organisation fällt ihm oft schwer, aber gut, er ist ja auch erst 1 Monat in der Schule. Ein Langzeitpräparat, das von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr wirkt, gewährt im Grunde die Konzentrations-fähigkeit. Seit einigen Tagen kommt es immer wieder zu Konfliktsituationen - er geht bis 15 Uhr in die Hausaufgabenbetreuung, dann hole ich ihn ab, mit dem jetzigen Ergebnis, dass wir uns danach trotzdem nochmals hinsetzen müssen, um Hausaufgaben zu machen. Er provoziert die Betreuerin der Betreuenden Grundschule und sagt: "Ich mache meine Hausaufgaben nicht." und sie hat ihm gesagt, dass es seine Sache ist, ob seine Hausaufgaben gemacht sind oder nicht. Er erkennt es nicht an, wenn man ihm sagt: "Du hast nicht das auf, sondern diese Aufgabe." oder "So ist das noch nicht ganz richtig, schau nochmal hin." Manchmal bekommt er dann regelrechte Tobsuchtsanfälle oder fühlt sich ungerecht behandelt. Wenn ich ihn dann abhole, ist es so, dass wir zuhause nochmals nacharbeiten müssen, was ich sehr schade finde, weil ich gern die Freizeit dann mit ihm gemeinsam für Unternehmungen nutzen möchte oder wenn er Sport hat. Ich gebe ihm dann erstmal eine Ruhephase von 30 Minuten, aber danach wird geweint, gestampft und geschludert, wenn er die Hausaufgaben nacharbeiten muss - aber er weiß, dass er erst seine Freizeit genießen kann, wenn die Hausaufgaben erledigt sind. Die Lehrerin ist was die Hausaufgaben angeht sehr streng - wenn die Hausaufgaben nicht gemacht sind, muss er gleich nacharbeiten am nächsten Tag, was ich aber als absolut richtig empfinde. Den Druck, der den Kindern schon in der Grundschule gemacht wird, empfinde ich eher als kontraproduktiv. Auch andere Eltern sind z.T. fassungslos darüber. Vor allem Deutschhausaufgaben sind problematisch: Mein Sohn schreibt dann die Buchstaben extra breit, damit er nur einmal in einer Zeile bei den Schreibübungen z.B. ein Vierwort wie Mama schreiben muss. Es sieht aus wie Kraut und Rüben. Manche Buchstaben schreibt er spiegelverkehrt und wenn man ihm das zeigt, ärgert er sich und behauptet, das sei richtig so. Mir ist auch klar, dass er es erst lernen muss, und dafür habe ich volles Verständnis. Aber auch am Wochenende ist er nicht motivierter, trotz Sternchen, die er von mir bekommt. Wie kann ich ihn motivieren, damit er mehr Engagement zeigt - haben Sie eine Idee? Belohnungssystem habe ich schon ausprobiert, es hat bei allem funktioniert, aber nicht bei den Hausaufgaben *seufz.

Mitglied inaktiv - 02.09.2008, 12:00



Antwort auf: 1. Klasse: Stress wegen Hausaufgaben

Hallo Ratsuchende Statt eines Belohnungssystems, das meist nur von kurzer Dauer erfolgreich ist (es kommt einer Erpressung gleich, die bald durchschaut wird), rate ich Ihnen, Ihren Sohn über die Vorteile des Schreiben- und Rechnen-Könnens zu informieren. Schenken Sie ihm als Anreiz ein lustiges Lese- oder Rechen-Spiel und lassen Sie ihn alte, größere Kartons anstreichen/verzieren, damit sie zu "Hütten" werden, zu Kaufläden, Kasperletheater oder zur Garage, zum Schiff, zum Haus an der Eisenbahnlinie usw. Sie werden auf diese Weise nicht nur sein Interesse wecken, sondern unmerklich seine Konzentrationsfähigkeit, sein Farbverständnis, seine Feinmotorik usw. fördern. Ggf. empfehle ich Ihnen, noch zusätzlich mit dem behandelnden Kinderarzt zu sprechen, der Ihnen, wenn er es für angezeigt hält, gezielte, therapeutische Maßnahmen empfehlen wird. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.09.2008



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