Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von chrpan am 17.04.2019, 23:50 Uhr

Was spricht für Fernsehen?

Vorweg: meine Kinder sind frisch 3 und 8 Jahre alt und sehen nicht fern. Der Große sieht ganz selten mal was auf youtube, im Kino war er letztes Jahr erstmals.
Nachdem neulich hier und in Nachbarforen gefragt wurde, warum TV-/ DVD- Konsum im (Kleinkind)alter von vielen limitiert wird frage ich mal umgekehrt: was spricht eigentlich dafür, Kindern eine DVD einzulegen?
In meinem Freundeskreis sind viele „fernsehfreie“ Familien.
Aber einige Schulkollegen und ein Cousin sehen täglich fern, teilweise richtig lange und auch teilweise erst für etwas ältere Kinder geeignete Filme.
Rein damit er „mitreden“ kann, hat mein Sohn letztens mit seinem Freund eine DVD in Spielfilmlänge mitgesehen obwohl ich das Spielen im Garten (Schönwetter!) sinnvoller gefunden hätte. In den Augen der Eltern des Jungen bin ich viel zu restriktiv im Umgang mit Medien, weil ich lieber mit den Kindern draußen Badminton spiele oder vorlese oder oder oder...,
Übrigens - ich schaue auch selbst kein TV - da fehlt mir / uns schlicht die Zeit.
Ein Dreijähriger ist auch immer mit dabei und da möchte ich schon gar nicht, dass er freiwillig oder unfreiwillig mitschaut.
Mein Großer fragt übrigens aktiv nie, ob er ein Video schauen oder am Tablet spielen darf.

Wie seht ihr das? Haltet ihr das für unangemessen restriktiv?
Wann und warum habt ihr euren Kindern Fernsehen angeboten/erlaubt?

LG

 
76 Antworten:

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Perspektiven am 18.04.2019, 3:39 Uhr

Hallo chrpan,

ich halte das für gut. Sie pflegen und fördern damit den natürlichen Umgang Ihrer Kinder mit Mittmenschen.

Wenn Kinder fernsehen wollen, dann Beispiele, die sich mit Umgangsformen beschäftigen, die geeignet sind, die zwischenmenschliche Kompetenz Ihrer Kinder zu fördern.

Was ich meine befindet sich zu einem Teil in den Gruppen mit einer roten Rosenblüte.

Herzliche Grüße an die gesamte Familie
Perspektiven

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von stjerne am 18.04.2019, 8:14 Uhr

Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen. Auch in Familien mit gelegentlichem DVD-Konsum wird nämlich gespielt, gebastelt und vorgelesen.
Wir hatten einiges an passenden DVDs, da ist der Vorteil, dass man häppchenweise gucken kann. Ich gebe offen zu: ohne die wunderschönen Astrid-Lindgren-Verfilmungen wäre unser Leben ärmer gewesen. Noch heute (Kinder mittlerweile Teenager) zitieren wir den Bullerbü-Film.
Später waren es Serien zu Lieblingsbüchern (beide Kinder lasen und lesen viel), z.B. "Der kleine Ritter Trenk" oder "Detektivbüro LasseMaja". Auch da zitierenwir heute noch.
Ich habe an dieses gemeinsame Fernsehen ebenso schöne Erinnerungen, wie an die Bastelrunden vorher und das Vorlesen im Bett hinterher.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von dbk2012 am 18.04.2019, 8:24 Uhr

@ stjerne : Das hast du wunderschön geschrieben.
Genauso ist es bei uns auch. Und gerade in der dunklen Jahreszeit sich gemeinsam aufs Sofa zu kuscheln und einen schönen Kinderfilm zu schauen, finde ich großartig. Trotzdem spielen und basteln wir super viel, aber ehrlich, an einem regnerischen Tag das nonstop zu machen, finde auch ich öde.
Wir halten uns an die Empfehlungen für den Fernsehkonsum. Es gibt viele Tage da wird gar nicht geschaut (ist ja auch immer gar nicht die Zeit da), aber wenn der Wunsch nach einer Folge im TV mal da ist, warum nicht. Es ist kein parken der Kinder, sondern wir schauen aktiv mit. Maßvoller Konsum und alles fein ;)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Was spricht fürs Fernsehen? Je jünger das Kind, desto weniger!

Antwort von Banu28 am 18.04.2019, 9:18 Uhr

Hallo,

ich finde, Du machst das völlig richtig. Kinder profitieren kaum vom TV, sondern es ist umgekehrt wissenschaftlich belegt, dass es Nachteile hat. So können Kinder, die viel fernsehen, deutlich schlechter lesen und haben schlechtere Schulnoten. Sie haben oft wenig Fantasie, weil das TV mit seinen grellen, hektischen Bildern verhindert, dass das Kind sich selbst innere Bilder (zu Büchern) oder Geschichten ausdenken kann. Die schnellen Bildfolgen belasten das Gehirn, weshalb Glotze-Kinder nachts oft schlecht schlafen oder unruhig sind (bis hin zu falschen ADHS-Diagnosen).

Das TV bremst außerdem das Interesse an eigenen Hobbys. Kinder, die viel fernsehen oder viel am Handy/PC/Playstation hängen, haben oft kein Interesse am Sportverein oder am Instrumentalunterricht, weil sie da selbst Mühe investieren müssen und nicht alles vorgekaut kriegen, wie am Bildschirm. Glotzen macht passiv und einfallslos.

Aber: Für ältere Kinder und Teens sehe ich erste Vorteile beim TV. Es gibt tolle Reportagen für Kinder (Willy will‘s wissen), Kindernachrichten und auch ein paar wirklich schöne Spielfilme, die ein Kind kennen sollte.

Teenager profitieren schon von Wissenssendungen (Quarks, Galileo, Planet Wissen) und von Reportagen über fremde Länder und Kulturen. Natürlich nur, wenn das Programm gezielt gewählt wird und nur in Maßen geschaut wird, nicht als Berieselung. Es gibt in meinen Augen auch einen Grundstock an Filmklassikern, die ein junger Mensch kennen sollte, weil sie wirklich bereichern, andere Sichtweisen fördern oder Weltwissen vermitteln (Das Leben der Anne Frank, La Strada, Der Elefantenmensch u. v. m.).

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Geht denn nur viel oder gar nicht?

Antwort von stjerne am 18.04.2019, 9:27 Uhr

Dass Kinder nicht den Großteil ihrer Freizeit vor der Glotze verbringen sollten, steht doch vermutlich außer Frage. Ich wundere mich nur, dass die Möglichkeit eines maßvollen Konsums gar nicht berücksichtigt wird.

LG stjerne mit zwei phantasievollen, lesebegeisterten, Sport betreibenden und vielseitig interessierten Kindern

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von chrpan am 18.04.2019, 9:52 Uhr

Der gerade 3 jährige Bruder soll noch nicht Fern- oder DVD Schauen, von daher ergibt sich auch für den Großen selten und eher spontan die Gelegenheit. Der Kleine ist ja auch immer mit dabei klarerweise.
Bis vor kurzem habe ich mir nichts dabei gedacht bzw nicht gefunden, dass der Große einen Nachteil hätte, weil wir eben andere Sachen machen aber wer weiß...
Wäre der Altersabstand der Geschwister geringer, würde ich es vielleicht anders handhaben.
Gleichzeitig interessieren mich auch andere Konzepte und Meinungen.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von pauline-maus am 18.04.2019, 9:56 Uhr

mit sicherheit gibt es pädagogisch wertvollere beschäftigungen aber muss alles immer wertvoll abrechenbar sein?
auch ich sitze manchmal davor , auch bei sinnlosen sachen , einfach um zu chillen.

ich habe nie reglementiert,, da das leben ja noch genug anderen ausgleich bietet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von what am 18.04.2019, 10:24 Uhr

Wie sieht Dein Partner das?
Das eine schließt doch das andere nicht aus. Auch wenn mein Kind damals mit drei Jahren das erste Mal ferngesehen ("Pettersson und Findus", KiKa war damals qualitativ eine andere Liga), sind wir trotzdem danach raus in die Natur.
Filme für Ältere, nein. Lange Filme nur mit uns, die hat es nicht alleine angesehen.

Wenn Dein Alltag so stressig ist, dass sogar die Zeit fehlt, abends mal ein bißchen fernzusehen (oder Radio zu hören, einfach da zu sitzen), solltest Du Deine Organisation überdenken... Wenn man bis zum Ins-Bett-gehen rödelt, ist der Schlaf ja auch schlecht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von pauline-maus am 18.04.2019, 10:28 Uhr

richtig, es muss ja nicht immer alles sinn machen , sondern reicht ,wenn es einem spass macht und gefällt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Maxikid am 18.04.2019, 10:30 Uhr

Meine Mädels treiben sehr viel Sport, haben lange Schule. Ja, sie gucken fernsehen. Mal sehr viel, mal weniger... Die Lütte backt noch sehr viel. Wenn ich merke, dass es zu viel wird, schiebe ich einen Riegel vor.

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von cube am 18.04.2019, 13:16 Uhr

Ich denke, das hängt auch immer etwas vom Kind ab. ZB wieviel Interessen es sonst noch hat. Ob es diese zu Gunsten von TV zurückstellt. Ob es dadurch evt. zu aufgedreht wird etc
Ganz klar brauchen Kinder unter 3 Jahren eigentlich gar kein TV bzw. da ist hoher Konsum eben schädlich für die Entwicklung. Aber ab einem bestimmten Alter finde ich es inMaßen und eben abhängig auch vom Kind ok. Wir leben nun mal heute in einer anderen Welt als damals mit den 3 Programmen und sehr wenigen Kinderserien. Zu der Zeit war TV eben eh nicht permanent verfügbar. Auch die Erwachsenen hatten nicht on morgens bis abends irgendwelche Medien am Start. das ist heute eben (leider) anders. Sich dem ganz zu verschließen, geht nicht und würde einKind vermutlich auch irgendwann ins Abseits rücken.
Ich finde es daher gerade wichtig, Kindern den richtigen, maßvollen Umgang mit Medien beizubringen und vorzuleben!
Und ja - im Winter, Sauwetter, ist es schön, gemeinsam einen Film zu schauen.Mit Decke und Popcorn auf dem Sofa zB.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von romankowitz am 18.04.2019, 13:23 Uhr

Es gibt so viele Lebensentwürfe und Menschen, die alle unterschiedlich sind. Wir leben in einem freien Land und Eltern haben das Recht nach Wissen und Gewissen Ihre Kinder zu erziehen.

Was wäre ich heute ohne Kühlwalda? Wäre ich der gleiche Mensch? Ich habe im TV gesehen, dass wir 3 mal Fussballweltmeister wurden. Ich habe eine Mondlandung gesehen, die Beerdigung von Lady Diana, ich habe die Zwillingstürme einstürzen sehen, ich habe Laura Ingalls kennen gelernt und Sheldon Cooper. Und ich freue mich schon jetzt auf Dezember um zu sehen wer der neue Skywalker wird.
Und ja Bücher (Klassiker, aber auch John Sinclair) gibt es genug bei uns, viel Sport auch, Vielfalt ist doch was schönes :-) Möge die Macht mit Euch sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@stjerne: Stimmt, aber die Frage war halt...

Antwort von Banu28 am 18.04.2019, 14:40 Uhr

Klar, Du hast völlig recht - TV in Maßen ist sicher okay. Die Frage war aber, ob etwas FÜR das Fernsehen von Kindern spricht. Und da gibt es eben ehrlicherweise nicht viel. Nicht fernsehen schadet nicht, und Kinder, die nicht gucken, haben keinerlei emotionalen Nachteil - umgekehrt besteht dieses Risiko aber sehr wohl.

Ich selbst muss gestehen, dass meine Kinder auch schon in jungen Jahren ausgewählte Sachen gucken durften. Aber nicht, weil ich das so wahnsinnig wertvoll fand, sondern weil es ihnen Spaß gemacht hat. Und auch, weil ich dann mal ein halbes Stündchen Pause hatte. Ich glaube, das ist sowieso der Hauptgrund, warum wir die Mäuse fernschauen lassen...

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Da muss ich ein bisschen widersprechen

Antwort von stjerne am 18.04.2019, 15:42 Uhr

Doch, ich finde, den Bullerbü-Film nicht zu kennen, das hätte meinen Kindern geschadet.
Aber vor allem, habe ich meine Kinder nie vor dem Fernseher geparkt. Ich war immer dabei, habe mich mit ihnen über das gesehene ausgetauscht, wir haben zusammen gelacht, mitgesprochen, Sachen kommentiert, manchmal haben die Kinder getanzt (etwa bei der Bullerbü-Weihnachtsszene).
Fernsehen kann sehr kommunikativ sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von niccolleen am 18.04.2019, 15:55 Uhr

Bei uns ist Fernsehen auch die Ausnahme und wenn, dann nur sehr gezielt.

Ich finde auch, dass die Kinder in meinen Bekanntenkreis, die weniger mit Medien zu tun haben, ein anderes Spielverhalten haben.

Trotzdem habe ich schon zu meiner Zeit (ich bin 72er Jahrgang) gefunden, dass Kinder aus fernsehfreien Familien irgendwie in der Zeit zurueckbeblieben waren und habe damals vermutet, dass sie sich vor einer generellen Horizonterweiterung scheuen.

In etwa sehe ich es noch immer so. Klar kann man die Vorzuege des komplett medienfreien Haushalts kultivieren, und klar wird man dadurch auch immer soziale Nischen besetzen, die halt mit gewissen Talenten (sei es mehr Phantasie, etc.) einhergehen. Aber man kann halt auch nicht wegdiskutieren, dass die Medien Moeglichkeiten eroeffnen, die einfach sehr reich sind. Weltgeschehen, Forschung und Entwicklung, Naturaufnahmen, Kinderserien, andere Sprachen, Fachwissen, Denkanstoesse, Kuriositaeten, Kultur hier und in anderen Laendern, ein anderes soziales Umfeld (Armut, Reichtum, und vieles mehr)...

Ich bin auch auf dem Standpunkt, alles mit Maß und Ziel, und ich bin auch eher fuers kleinere Maß, was Medien anlangt, aber ganz ohne finde ich schade.

Ich habe mich hier generell auf Medien bezogen, weil das Fernsehen ja inzwischen nur noch einen kleinen Teil der audiovisuellen Medien ausmacht. So gesehen ist die Frage nach dem Fernsehen allein gar nicht so zu beantworten, denn nur das Fernsehen allein wegzulassen, waere wohl nicht ausschlaggebend.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Sonnenkäferchen am 18.04.2019, 18:12 Uhr

Hier wird und wurde auch Fernsehen geschaut, die Kinder sind aber älter.
Mit 3 Jahren gab es abends Sandmännchen oder mal Bob.
Das ist doch nur ein Bruchteil des Tages und dennoch macht man viel mit den Kind zusammen. Und in der Vorweihnachtszeit schauen wir immer noch Weihnachten mit Caillou

Wobei ich die Argunentation mit dem kleineren Geschwisterkind nicht verstehe. Das ist doch so, dass die Kleinen nicht alles so dürfen wie die Großen. Dann beschäftigt man sich halt mit dem kleinen Kind alleine. Muss ja auch gehen, wenn das Schulkind lernt. Bzw meine Kinder waren auch dazu in der Lage sich selbst zu beschäftigen, haben ausdauernd gebaut, Autos gespielt, gemalt...
Die brauchten keine fortlaufende Bespaßung durch mich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Perspektiven am 18.04.2019, 18:57 Uhr

Hallo zusammen,

Zur Frage konkret:
Es gab oder gibt noch einige Sendungen bei den Öffentlichen, die sich mit Wissen beschäftigt haben.
Z. B. die Sendung mit der Maus und Löwenzahn.
Mehr fällt mir Opa gerade nicht ein.

Bei den Privaten habe ich Bedenken.

Kinderfreundliche Grüße
Perspektiven

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von basis am 18.04.2019, 20:10 Uhr

Das darf jeder selbst entscheiden und wenn es in eurer Familie prinzipiell kein Fernsehen gibt, dann ist das eben eure Entscheidung. Manche leben vegan, ihr verzichtet halt aufs Fernsehen Wenn ihr das alle tut. finde ich das vollkommen in Ordnung.

Scheinheilig finde ich Eltern, die ab der Sekunde, in der die Kinder im Bett oder außer Haus sind die Glotze anschalten, aber den Kindern erzählen, wie schlecht Fernsehen ist.

Nur weil etwas pädagogisch nicht völlig einwandfrei erscheint, mag es eben aber auch trotzdem seine Daseinsberechtigung haben.

Ich persönlich möchte nicht auf Fernsehen verzichten. Genauso wenig wie auf Saft, Schokolade, Eis, Gummibächen, Kekse, Waffeln, Pfannkuchen. Muffins,... Ist alles nicht notwendig. Trotzdem konsumieren wir es. Also auch unsere Kinder. In Maßen, genau wie Süßigkeiten.

Ansonsten schließt doch eins das andere nicht aus. Wir sind viel draußen, basteln mit den Kindern, beide machen Sport, treffen Freunde, haben Freunde hier usw. Trotzdem dürfen sie von Zeit zu Zeit mal etwas schauen - sei es am Tablet oder am Fernseher. Mir ist dabei nur wichtig, dass es etwas altersgerechtes ist und dass es eben nicht als Dauerberieselung verstanden wird. Sprich, wir reden danach auch darüber, was denn da jetzt passiert ist auf dem Schirm.

Wie eine Rakete startet, wie ein Löwe durch die Savanne streift, einen Orca, das Spitzenspiel Bayern München gegen Dortmund oder wie die Gezeiten aussehen kann ich meinen Kindern eben schlecht einfach mal so live zeigen. Und Pippi Pangstrumpf lesen oder sehen sind eben zwei verschiedene Dinge (wobei meine das bisher nicht kennen). Andererseits gibt es eben auch Filme, die ich meinen bisher nicht zeigen würde (Bambi, König der Löwen,...), von denen sie aber kindgerechte Buchversionen bereits kennen.

Wie gesagt... wenn man Fernsehen in moderatem Maß grundsätzlich in Frage stellt nur weil man keinen großen Pädagogischen Sinn nachweisen kann, dann muss man auch sehr viele Essen in Frage stellen. Die haben ja auch keinen ernährungswissenschaftlichen Vorteil. Und dann wird es mir ehrlich gesagt einfach zu blöd.

Deshalb kann das finde ich jeder selbst entscheiden, sie es zur Lebensweise der Familie passt - so lange man konsequent ist und es dann auch für die Eltern gilt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von niccolleen am 18.04.2019, 21:07 Uhr

"Scheinheilig finde ich Eltern, die ab der Sekunde, in der die Kinder im Bett oder außer Haus sind die Glotze anschalten, aber den Kindern erzählen, wie schlecht Fernsehen ist."

Na hoer mal! Eltern, die am Abend viel fernsehen oder ungesunde Sachen naschen oder was weiss ich was, muessen im Umkehrschluss Kindern genau dasselbe Mass zugestehen, obwohl sie wissen, dass es schaedlich fuer sie ist?? Oder sie duerfen es selbst auch nicht, weil sie ihre Kinder besser erziehen wollen, als sie es selber schaffen?
Also das finde ich ja eine komische Einstellung und das hat nicht viel mit scheinheilig zu tun.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Felica am 18.04.2019, 21:56 Uhr

Wissensdurst stillen.

Kind Gross liebt zB: Es war einmal das Leben. Klar könnte man auch lesen wie der Körper funktioniert, aber was spricht dagegen ein Kind das auch mal sehen zu lassen?

Genauso wie Lady Bug aktuell die absolute Lieblingsserie ist. Gibt denke ich mal deutlich schlimmeres.

Nicht fernsehen an sich ist schlecht. Sondern wenn einfach so geschaut wird, und vor allem wenn es derartig viel ist das anderes komplett vernachlässigt wird. Die Mischung macht es.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von basis am 18.04.2019, 22:18 Uhr

Wo sage ich denn etwas von "im selben Maß"?

Ich sage, dass ich es scheinheilig finde, wenn Eltern den ganzen Abend vor die Glotze hauen, aber den Kindern nie auch nur eine Sekunde erlauben, weil das ja so furchtbar schädlich wäre. Genauso scheinheilig finde ich es Kindern ewig Schokolade vorzuenthalten und jede Süßigkeit zu untersagen, während man sich selbst das Zeug ständig reinstopft. Ja, das ist in meinen Augen scheinheilig.

Dass man den Umfang des Konsums Alter und Fähigkeiten anpassen muss ist da doch mit keinem Wort ausgeschlossen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von chrpan am 18.04.2019, 23:06 Uhr

Vielleicht haben da andere den Dreh einfach besser raus als ich, und das ältere Kind schaut sich eine Sendung oder Serie an, die ich für noch ungeeignet für den Kleinen halte während der Kleine das akzeptiert (und im Nebenraum spielt)?

Mein Dreijähriger würde hier schreien oder zumindest weinen und würde gleiches Recht für sich beanspruchen. Da habe ich lieber Zeiten genutzt, als der Kleine doch nochmal nachmittags oder abends früher geschlafen hat, um dem Großen „Medienzeit“ anzubieten.
Andererseits akzeptiert mein Kleiner es sehr wohl, wenn der Große an einem Arbeitsblatt für die Schule sitzt, denn er bekommt die gleiche Kopie oder etwas ähnliches und „arbeitet“ dann auch daran.

Mein Großer kennt genauso die „Lach- und Sachgeschichten“ und ja, ich finde die Sachgeschichten absolut toll und interessant.
Dennoch ist bzw wäre es mir lieber, der Kleine sieht mit 3 noch wenig und nicht regelmäßig fern / YouTube oder dgl.
und ja, vieles, was es an zB Serien für Kinder gibt, kenne ich gar nicht, weil ich selbst nicht fern sehe und das für mich selbst auch nicht vermisse.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von chrpan am 18.04.2019, 23:13 Uhr

Den Themensprung vom Ferneh- auf das Ernährungsthema kann ich jetzt allerdings nicht nachvollziehen.
Dann dürfte es ja überhaupt keine Prinzipien geben.
Oder „gilt“ bewußt wenig Fernsehzeit nur bei gleichzeitig eingeschränktem Zuckerkonsum (macht der Große übrigens freiwillig), Verzicht auf Fleisch- und Wurstwaren, Individualverkehr (Auto) usw usw?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von SunnyGirl!75 am 18.04.2019, 23:14 Uhr

Ich kann ja mal von früher erzählen. Ich durfte nämlich damals kaum fernsehen, maximal eine halbe Stunde am Tag, hieß es immer.
Da war ich (je älter ich wurde) ganz schön sauer drüber.
Statdessen hab ich dann oft heimlich geguckt, sobald meine Eltern das Haus verlassen haben, hab ich den Fernseher angeknippst.
Deshalb hab ich mir schon bevor ich Mutter wurde vorgenommen, das ich es so nicht bei meinem Kind machen möchte.
Denn grade das was verboten ist, ist ja grade spannend.
Da ist wie bei Kindern die nie Süßes essen dürfen, da hört man ja auch oft das sobald sie es von anderen angeboten bekommen, sie sich regelrecht darauf stürzen.
Da es bei mir ja so ähnlich war, was das Fernsehen angeht, kann ich mir das gut vorstellen.

Ich finde sofern es in Maßen ist, ist es auch OK, hauptsache das Kind möchte nicht nur noch vor der Glotze sitzen.
Dann stellt sich auch die Frage nicht ob deswegen das Spielen mit Freunden oder die Hobbies vernachlässigt werden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von stjerne am 18.04.2019, 23:20 Uhr

Wenn Ihr zufrieden seid, gibt es ja keinen Grund, etwas zu ändern, nur weil andere es anders handhaben.
Aber aus Erfahrung rate ich Dir, darauf zu achten, dass Dein Kleiner akzeptiert, dass er nicht alles haben kann, was der Große schon hat. Das kann sonst mal richtig anstrengend werden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Perspektiven am 19.04.2019, 3:43 Uhr

Hallo zusammen,

schon mindestens in den 1990er Jahren gab es die Aktion "Schau hin". Es ging um Medien und Kinder.
Davon gibt es die Internet-Adresse: https://www.schau-hin.info/

Hinsweis. In diesem Forum ist keine Werbung erlaubt.
Das ist keine Werbung in dem hier obigen Sinne von der Redaktion, sondern ein auch familienpolitischer Hinweis zu dem Thema hier.

Viele Grüße und ein gutes Gelingen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@sunnyigirl

Antwort von chrpan am 19.04.2019, 7:17 Uhr

Mein älterer Sohn ist gerade mal 8 Jahre alt und es ist so, dass er weiß, dass ich seinen Bruder (noch) für zu jung halte, um mit ihm mitzuschauen.
Er besitzt auch Filme auf DVD, die Spielfilmlänge haben und die er schauen kann, wenn es sich ergibt. Das ist eben momentan unregelmäßig und selten der Fall.
Er fragt manchmal, wann es ginge und ist zufrieden mit zB „am Wochenende, wenn Papa mit J. unterwegs ist“ usw und wenn wir uns einen Termin ausmachen, um zu zweit ins Kino zu gehen.

Wir hatten schon häufig Kinder hier, die - kaum angekommen - nach Fernsehen fragen. Das waren nicht immer, aber meistens Kinder, die zuhause regelmäßig schauen.
Mein Sohn hingegen äußert auch „auswärts“, wo relativ freier Zugang zu TV herrscht, nie den Wunsch, fernzusehen (Mütter berichteten mir, ihr Kind wollte gucken, ob es auch für mich ok ist, wenn sie das zusammen tun).
Mir geht es ja auch nicht darum, ewig komplett fernseh- oder medienfrei zu leben. Im Moment kommen wir - noch - mit dem 3jährigen und dem 8 jährigem - so zurecht.
Mit Betonung auf „im Moment“.

Ich finde die unterschiedlichen Beiträge sehr interessant und danke allen für die ausführlichen Berichte und den Input.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @sunnyigirl

Antwort von stjerne am 19.04.2019, 9:48 Uhr

Das hätte ich auch nicht gewollt, dass bei Verabredungen ferngesehen wird. Fernsehen gehörte hier zum Abendprogramm und fand im Alter Deines Sohnes nur in Ausnahmefällen in Spielfilmlänge statt. Meist gab es kurze Serien von DVD. "Kathrin und die Welt der Tiere" war ein Renner.

Eine Ausnahme gab es allerdings. Als auf Kika die Serie "Der kleine Ritter Trenk" anlief, hatte meine Tochter (auch ungefähr mit acht) eine Freundin, die das Buch genau so liebte, wie sie selbst. Die haben sich oft verabredet und das zusammen gesehen. Hinterher haben sie die Handlung mit Fingerfiguren nachgespielt, total süß.
Das fand ich okay.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Chrpan

Antwort von Sonnenkäferchen am 19.04.2019, 10:00 Uhr

Das mit der Schule war ein Beispiel.
Der Große wird doch sicher viele Dinge dürfen, die mit 3 noch nicht gehen.
Alleine zum Spielplatz, zum Einkaufen beim Bäcker, mit Freunden durch den Ort stromern, länger aufbleiben....

Bei uns gab es ganz klare Grundsätze, alleine auf den Spielplatz ab Vorschulkind, Handy ab 5. Klasse, mal Cola auch ab 5. Klasse etc.
Oder, mal ein großes Thema bei uns,Nutella aufs Pausenbrot. Gab es freitags für Schulkinder und war in der Kita verboten. Für das kleinere Kind war klar, dass es dann als Schulkind auch Nutella bekommt.

Natürlich meckern oder toben die Kleinen, wenn sie das noch nicht dürfen, aber auch das müssen sie lernen. Und wenn der Große mal eine Wissenssendung schauen mag, dann muss das kleine Kind da durch und du als Mutter auch.

Das ist zumindest meine Meinung dazu, ganz unabhängig vom Medienkonsum an sich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von basis am 19.04.2019, 12:31 Uhr

Wo steht denn das? Lies halt richtig! Ich hab geschrieben, wenn man von allem, was man Kinder machen lässt voraussetzt. dass es irgendwo wertvoll ist, dann betrifft das mehr als nur Fernsehen. Es ging schließlich darum, ob man Fernsehen einen Wert nachweisen kann. Ich halte die Frage an sich für Blödsinn, weil es eben bedeuten würde, dass nur Dinge, die einen Wert nachweisen können auch eine Daseinsberechtigung haben. Und das ist Unsinn.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Sille74 am 19.04.2019, 13:07 Uhr

Ich verstehe Dich so, dass ja zumindest der Ältere ab und zu mal etwas schauen darf, dass also Fernsehen nicht komplett verboten ist. Außerdem verstehe ich Dich so, dass bei Deinen Kindern nicht unbedingt der brennende Wunsch da ist, mehr TV schauen zu dürfen, so dass man sich überlegen sollte/müsste/könnte, ob etwas mehr nicht auch ok wäre. Von daher finde ich es so, wie es bei Euch ist, nicht "unangemessen restriktiv". Ich fände es aber auch nicht problematisch, wenn Deine Kinder etwas mehr schauen würden. Ich selbst bin ziemlich großzügig, was TV und Gameboy und solche Dinge anbelangt, und frage mich manchmal dann, ob ich nicht "unangemessen viel erlaube". Ich komme dann aber zum Schluss, dass alles ok ist, solange es passt (was in unserem Fall heißt, draußen zu spielen, Bewegung, bei der Großen das Lesen etc.)

Ich finde, stjerne hat schon Recht, wenn sie sagt, dass (manche) Fernsehsendungen/DVDs eine Bereicherung sein können, gerade die Astrid-Lindgren-Verfilmungen. Meine lieben z.B. Michel und da besonders die Folge, in der Michel das Armenhaus zum Weihnachtsessen einlädt und dann alle Vorräte für die Familie weg sind. Ich war sehr erstaunt, was für (weiterführende) Gedanken sich die Kinder dazu gemacht haben. Ich glaube tatsächlich dass Bilder/Gesehenes manchmal eindrücklicher sind für Kinder als Gesprochenes/Vorgelesenes. Und es stimmt natürlich auch, dass es viele wirklich tolle Wissenssendungen für Kinder gibt (meine mögen "Wissen macht Ah" oder "Checker Tobi"). Ich finde aber NICHT, dass Du deshalb jetzt Eure Gewohnheiten ändern müsstest und es unumgänglich ist, dass Deine Kinder mehr Fernseh schauen.

LG,

Sille

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Es ist bequem.....

Antwort von Tai am 19.04.2019, 14:00 Uhr

Kaum jemand wird zugeben, dass es eben bequem ist, die Kinder vor dem Fernseher zu parken.
(Und heutzutage die Kleinkinder unterwegs mit Smartphone stillzuhalten).

Ich habe mir in meiner dritten Schwangerschaft immer mal wieder ein bisschen Verschnaufzeit geschaffen, indem ich meine damals 3- und 4-Jährigen vor eine zu dem Zweck gebraucht gekaufte VHS-Kassette mit Disney-Filmen gesetzt habe.
Dafür spricht jetzt: Als junge Erwachsene dachten sie beim Brand von Notre Dame sofort an Quasimodo...

Ehrlich, das kann jeder halten wie er will. Und ich denke, du willst nur hören, dass dein Weg der beste ist.

Die Neffen meines Mannes wuchsen übrigens bis in ihre Jugend in einem fernsehfreien Haushalt auf. Sie waren immer viele Ferienwochen und Wochenenden bei meinen Schwiegereltern, die ihren Fernseher in einem separaten Zimmer im Dachstock haben. Dort wurde dann so viel ferngesehen, dass sie sicher aufs Jahr betrachtet viel mehr vor der Glotze hingen als meine Kinder.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Es ist bequem.....

Antwort von chrpan am 19.04.2019, 14:07 Uhr

Nein, ich will nicht hören , dass mein Weg „der beste“ ist und freue mich über die Anregungen in so differenzierten Beiträgen wie jenen von niccolleen und Sille (um nur zwei von vielen) zu nennen, die mich meine Einstellung überdenken lassen.

Und ärgere mich über deine Unterstellung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Es ist bequem.....

Antwort von Tai am 19.04.2019, 18:46 Uhr

Dann entschuldige ich mich für diese Interpretation.

Ich habe jetzt den ganzen Strang durchgelesen.
Bei euch läuft es doch gut so. Dein älterer Sohn hat gar nicht den Wunsch, auch mal fernzusehen, und ab und zu hat er ja auch schon Bekanntschaft mit einem Film oder eine er Serie gemacht.
Alles bestens.

Aber wenn bei anderen bei schönstem Wetter eine DVD angeschaut wird, statt draußen zu spielen, ist das eher die Ausnahme.
Auch fernsehschauende Familien verbringen Zeit kreativ miteinander und im Freien.

Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder, die etwas daheim strikt verboten bekommen, das bei anderen Familien öfters ziemlich penetrant einfordern: Fernsehen, Barbie spielen, Süßigkeiten usw..

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Es ist bequem.....

Antwort von niccolleen am 19.04.2019, 21:44 Uhr

"Und ich denke, du willst nur hören, dass dein Weg der beste ist. "

Also das hab ich echt nicht rausgelesen. Ich habe das so verstanden, zahlt es sich aus, von diesen Prinzipien abzuruecken, bringt Fernsehen doch was, oder ist es nur, wie du vorschlaegst, ein Parken, oder was weiss ich.

Ich hab uebrigens meine Kinder nie vor irgendeinem Medium geparkt, auch wenn die Zeiten teilweise dadurch echt herb waren. Aber ich war mir sicher, dass sich das irgendwann bezahlt macht. Ob das wirklich so ist, bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, immerhin war das ganze dann immer sehr stressbetankt, aber ich denke, die Vor- und Nachteile eines "dosierten" Parkens halten sich die Waage.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @sunnyigirl

Antwort von SunnyGirl!75 am 20.04.2019, 0:32 Uhr

Bei Verabredungen Fernschauen?! Habe ich weder bei mir erlebt, wenn mein Kind Besuch da hatte, noch hat sie es bei anderen getan.
Fänd ich dann auch etwas seltsam!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von basis am 20.04.2019, 16:32 Uhr

Entschuldige den schroffen Ton, das war nicht angemessen. Lieg hier grad mit meinem Junior wegen Noroviren im KH und der Andere wird uns vermutlich morgen hierher folgen. Bin etwas frustriert deshalb.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von basis am 20.04.2019, 16:32 Uhr

Entschuldige den schroffen Ton, das war nicht angemessen. Lieg hier grad mit meinem Junior wegen Noroviren im KH und der Andere wird uns vermutlich morgen hierher folgen. Bin etwas frustriert deshalb.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Perspektiven am 20.04.2019, 17:14 Uhr

Hallo basis,

ich wünsche Ihren Kindern gute Besserung und Ihnen viel Kraft.

Vielleicht gibt es doch noch schöne Ostern.

Herzliche Grüße
Perspektiven

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Haette es ohne Fernseher nicht geschafft

Antwort von Finale am 20.04.2019, 20:34 Uhr

Meine Tochter war lange ein Kind, das sich überhaupt nicht selbst beschäftigen konnte. Ich habe sie als Baby fast permanent getragen und die ganze Kleinkind Zeit den ganzen Tag mit ihr gemalt, gebastelt, rausgegangen etc. Wenn ich den Haushalt gemacht habe, hat sie jammernd daneben gestanden. Sie "helfen" zu lassen hat nur bedingt funktioniert. Sie konnte auch keine 5 Minuten still sitzen. Nur vor dem Fernseher. Mit ca. 1,5 Jahren habe ich angefangen sie eine halbe Stunde täglich vor dem Fernseher zu parken, damit ich einfach mal eine halbe Stunde einen Tee trinken konnte oder Zeitung lesen konnte. Als sie später aus dem Kindergarten kam, war sie erledigt vom Kindergarten und ich von derArbeit. Wir haben auf dem Heimweg gespielt und Blödsinn gemacht, aber zuhause habe ich dann eine kurze Pause gebraucht. Sie hat dann einfach allein eine oder zwei Zeichentrick-Folgen angeschaut. Sie ist heute 11 und schaut zur Entspannung am Abend immer noch gerne fern, ich merke aber eigentlich keinen Unterschied zu anderen, die erst später mit dem Fernseher in Berührung gekommen sind.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Haette es ohne Fernseher nicht geschafft

Antwort von pauline-maus am 20.04.2019, 22:43 Uhr

Ja und so ist es ,glaube ich, auch normal .
Dem ist nichts hinzuzufügen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Haette es ohne Fernseher nicht geschafft

Antwort von Häsle am 21.04.2019, 15:44 Uhr

Daheim hat meine Große in den ersten drei Jahren nur ferngesehen (nur DVDs), wenn sie krank war. Sie hatte in der Zeit schlimme Neurodermitis und musste bei Schüben mit Cremes behandelt werden, die erst brannten, dann juckten. Alles andere wirkte nicht. Die Prozedur dauerte etwa eine halbe Stunde, drei Mal täglich. Der TV lenkte sie von ihrem Leid ab.
Sie musste als Kleinkind auch oft inhalieren, was mit Ablenkung durch den TV sehr viel erträglicher war, als wenn man sie mit Gewalt festhalten musste.
Auch bei Pseudo-Krupp-Anfällen wirkte der TV Wunder.
Sie schaute damals hauptsächlich Dora, Der Kleine Maulwurf und Kleine Einsteins.

Sie wurde von 9 Monaten bis 3 1/2 Jahren zwei bis vier ganze Tage von meinen Eltern betreut, zusammen mit ihrem zwei Jahre älteren Cousin. Da hat sie mit ihm ferngesehen. Für meine amerikanische Mutter ist das ganz normal, dass der TV läuft. In meiner Kindheit lief für Kinder fast nichts, da liefen nebenher tagsüber irgendwelche Soaps, Sport und Nachrichten, die uns eh nicht interessierten. Meine Ami-Cousinen sind im Übrigen auch ganz normal entwickelt, trotz mehr Fernsehen als bei uns üblich war/ist.

Beim Kleinen haben wir es ähnlich gemacht wie bei der Großen. Er hat sich seine Fernsehzeit hauptsächlich bei der anderen Oma (nebenan) erschlichen.

Bei meinen beiden Kindern (jetzt 13 und fast 5) merke ich, dass der Inhalt der gesehenen Sendungen sehr viel entscheidender ist als die Dauer. Fünf Minuten vom falschen Kinderprogramm machen viel blöder als zwei Stunden vom passenden.

Bei der Großen merke ich bisher keine Schäden dadurch. Sie schaut jetzt kaum fern, hält sich ohne Drama an unsere Handyregeln und machte jetzt gerade auch keine Probleme beim Camping ohne WLAN (mobiles Internet hat sie noch nicht). Sie ist viel draußen unterwegs und beschäftigt sich daheim künstlerisch oder mit ihrem Bruder.
Da gibt es gaaaanz andere Kaliber, allen voran ihre zwei besten Freundinnen, die mit allem sehr kurz gehalten wurden und seit sie mobiler sind, alles übermäßig nachholen. Cola, Süßigkeiten, Medien..., und saufrech sind sie auch.
Die Tochter meiner strengen Öko-Freundin ist seit der 2. Klasse kaum noch daheim, sondern bei Freunden zum Fernsehen, Zocken und Süßkram futtern. Ihr älterer Bruder muckt (noch?) nicht auf.

Ihr müsst euren Weg finden. Jeder hat andere Prioritäten und jedes Kind reagiert anders. Man sollte halt immer mal wieder überlegen, ob die Regeln noch passen und dann ggf. etwas ändern.

Fernsehen gehört mit Sicherheit nicht zu den Dingen, die Kinder (oder Erwachsene) unbedingt brauchen. Genau so wie Süßkram. Ob, wann und wie viel man seinen Kindern davon gönnen/antun möchte, muss man selber entscheiden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich hab als Kind wahnsinnig viel Fern gesehen.

Antwort von emilie.d. am 21.04.2019, 23:29 Uhr

Ich komme aus einem etwas bildungsferneren Milieu und mir sind als Kind schon die Eltern auf den Geist gegangen, die meine Mutter mehr oder minder dazu bringen wollten,mir Zeug zu verbieten.

Hat mich immer erwas an die Prüsselise aus Pippi Langstrumpf erinnert.

Ich käme nie auf die Idee, meine Kinder medienfrei zu erziehen. Und weil es in einem Beitrag anklang, ich finde es auch reichlich 'Wasser predigen, Wein trinken', wenn man sich selbst mit Mann abends eine schöne Island Doku reinzieht und lecker Käse, Oliven und Baguette futtert, die Kinder aber immer nur am Tisch Vollkorn abendessen lässt und um 19.30 ins Bett steckt.

Erinnert mich an die Viktorianer, die sich selbst den Porridge mit Marmelade reingezogdn haben und die Kinder kriegten den Hafer maximal in Milch gekocht.

Wenn man selber nicht in Foren daddelt, kein Youtube und Co glotzt, ist das eine Sache. Wenn man sich das selber aber alles gönnt und die Kinder dann die Entspannung nicht gönnt, find ich es schräg.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Aber Du daddelst in Online Foren.

Antwort von emilie.d. am 21.04.2019, 23:37 Uhr

Ist ganz typisch für Frauen, Männer 'verschwenden' ihre Zeit eher beim Computerspielen am PC.

Das bedient die gleichen Bereiche im Hirn wie Fernsehen. Ich find es nicht schlimm, dass Du Deine Kinder nicht fernsehen lässt, aber mir stößt es komisch auf, wenn Du schreibst 'ich hab nie ferngesehen und ich vermisse nichts'. Du nutzt Medien genauso wie alle anderen zum entspannen, eben einen anderen Kanal.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Schniesenase am 22.04.2019, 9:51 Uhr

Guten Morgen, Chrpan,

wenn die Kinder das Fernsehen nicht vermissen, ist nichts zu restriktiv.

Wo ich einen Vorteil sehe, das sind Wissenssendungen und Dokus. Es gibt Kinder, die daran sehr interessiert sind und viel davon mitnehmen.

Problematisch finde ich Fernsehen und alle anderen Medien, wenn sie anfangen, das Leben zu kontrollieren oder die Kinder daran hindern, draußen bzw. mit Freunden zu spielen.

LG und schöne Ostern

Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab als Kind wahnsinnig viel Fern gesehen.

Antwort von Perspektiven am 22.04.2019, 14:50 Uhr

Hallo zusammen,

beim Lesen des Beitrags von emilie.d. fiel mir ".. Pippi Langstrumpf .." auf.

Ich habe die Fernsehserie gesehen und war begeistert von den Darstellungen eines selbstbewussten neunjährigen Mädchens, die von Astrid Lindgren stammen.

Das Schneckenspiel in einer der Gruppen hier geht ein Stück in diese Richtung.

Ich bezeichne das als wertvolle Darstellungen im Fernsehen bzw. anderen Medien.

Pippi-Grüße von
Perspektiven

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Perspektiven am 22.04.2019, 15:00 Uhr

Hallo Zusammen.

nur eine kurze Bemerkung zu: "Wo ich einen Vorteil sehe, das sind Wissenssendungen und Dokus. Es gibt Kinder, die daran sehr interessiert sind und viel davon mitnehmen." von Schniesenase.

Ich kann das voll unterschreiben. Sowas unterstützt die Entwicklung der Kinder.

Doch noch ein Gedanke:
Ich habe in der 2. Hälfte der 1960er Jahre das Telekolleg vom Bayrischen Fernsehen genossen.

Herzliche Grüße
Perspektiven

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich finde, Kinder dürfen auch mal Spaß haben

Antwort von stjerne am 22.04.2019, 15:40 Uhr

Klar, meine Kinder haben auch Sachfilme gesehen und das mit großem Vergnügen. Erst recht haben sie begeistert Sachbücher gelesen, vor allem meine Jüngste war da regelrecht fanatisch.
Aber ebenso wie ich es schön fand, wenn sie einfach mal eine schöne Erzählung gelesen haben, habe ich ihnen lustige oder schöne Filme zugestanden, in denen dann, oh Schreck, nichts gelernt wurde. Einfach mal mit Kalle Blomquist einen Fall lösen oder Tränen lachen über "Die Unglaublichen" - was ist so schlimm daran, wenn Kinder nicht ununterbrochen mit Wissen vollgestopft werden?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich finde, Kinder dürfen auch mal Spaß haben

Antwort von Perspektiven am 22.04.2019, 19:46 Uhr

Hallo stjerne,

selbstverständlich dürfen auch Kinder Spaß haben. Das ist überhaupt nicht schlimm. Das nicht zu erwähnen bedeutet nicht, dass ich Spaß ausklammern will.
Ich habe viel Spaß mit meinen Enkelkindern und auch anderen.

Freiräume brauchen und wollen sie auch.

Was die Kinder sehen sollen oder dürfen, entscheiden die Eltern selbstverständlich selbst.
Deshalb habe ich mich damit auch nicht befasst.

Einen schönen Abend und Grüße an die Familie
Perspektiven

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich finde, Kinder dürfen auch mal Spaß haben

Antwort von pauline-maus am 22.04.2019, 20:28 Uhr

Genau und es muss auch nicht immer pädagogisch wertvoll sein .
Ich selber lese und schaue ja auch nicht nur wissenschaftliches und Dinge ,die meinen Geist vorran bringen...ich liebe Horrorfilme und Thriller, Bildungsfernsehen ist ja was anderes grins und somit goenne ich minime auch Filme , einfach nur des Spasses halber

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Och...

Antwort von stjerne am 22.04.2019, 20:58 Uhr

Lass Dir von der Kunsthistorikerin versichern, dass Filme wie "Alien" oder "Terminator" Klassiker des phantastischen Films sind, über die ich schon Vorlesungen gehört habe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Och...

Antwort von pauline-maus am 22.04.2019, 21:29 Uhr

Danke:) gelesen , abgespeichert und wird rausgeholt, wenn Notwendigkeit in der Verteidigung meines filmgeschmacks ansteht grins

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Och...

Antwort von stjerne am 22.04.2019, 21:36 Uhr

Auch Filme sind eine Kunst- und Kulturform und die darf man um ihrer selbst genießen und muss nicht nur nach einem Lerneffekt suchen. Das kam mir in dieser Diskussion zu kurz.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Och...

Antwort von pauline-maus am 22.04.2019, 22:20 Uhr

Das ist schon ein Problem für sich, Kunst und Kultur gibt es eben niemals nur in schwarz oder weiss.
Man muss schon spielerisch damit umgehen können ,um genau das zu finden ,was einen beruehrt und nicht nur bildet im herkömmlichen Sinne

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von As am 22.04.2019, 22:37 Uhr

Die Frage ist ja schon bissel älter....
Ich meine, nichts spricht für Fernsehen. Ich bin selbst ohne das Bedürfnis nach Fernsehen aufgewachsen, es fehlt mir auch heute einfach völlig. Wenn meine Familie glotzt, mach ich was anderes. Ins Kino gehe ich aber total gern.

Ich habe meinen Kindern lange kein Fernsehen angeboten, sie kannten es die ersten Jahre gar nicht als Option. Irgendwann haben sie angefangen und glotzen nun (inzwischen Teenies) sehr gern, für meinen Geschmack zu viel, aber in Wirklichkeit wahrscheinlich im Rahmen. Ich verbiete es nicht.

Würden sie nicht zum hundertsten Mal den Hobbit o.ä. gucken, würde ihnen nichts fehlen, Auch wenn sie selbst das anders sehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab als Kind wahnsinnig viel Fern gesehen.

Antwort von niccolleen am 23.04.2019, 8:54 Uhr

"Wenn man sich das selber aber alles gönnt und die Kinder dann die Entspannung nicht gönnt, find ich es schräg."

Wie gesagt, das kann ich so nicht nachvollziehen.
Es gibt jede Menge Dinge, genauso auch unmaessiges Fernsehen, ungesundes Essen, Fernsehfilme mit schnellen Bildabfolgen und unpassenden Themen,..., das Kindern erstens wesentlich mehr schadet als ausgereiften Erwachsenen. Zweitens bin ich fuer das, was ich tue, selbsts verantwortlich, kann die Folgen meines Handelns einigermassen absehen, und kann es unter Umstaenden auch selbst aendern. Das gilt so nicht fuer Kinder.
Ich kann nicht bei allem dieselben Masstaebe ansetzen wie bei mir als Erwachsenen. Zu sagen: Ich machs, also waere das scheinheilig, es bei den Kindern anders zu praktizieren, ist einfach nicht sinnvoll umlegbar. Selbstverstaendlich kann ich Kinder anders erziehen, als ich das bei mir selbst mache.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab als Kind wahnsinnig viel Fern gesehen.

Antwort von pauline-maus am 23.04.2019, 11:25 Uhr

ich glaube nicht, das sie dieselbe entspannung für erwachsenen auf die kinder apliziert gemeint hat.
immer in relation gesehen , je nach alter und reife

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Perspektiven am 23.04.2019, 18:01 Uhr

Hallo zusammen,

zu allen Meinungen noch: das Fernsehgerät ist die beste Betreuung für Kinder, weil deren Interesse nur dorthin gerichtet ist.
Die Beziehungen zum näheren Umfeld kann eine erhebliche Zeit ausgeblendet sein.

Auch ich kenne solche Situationen. Wenn ich die Kinder ansprechen wollte, gab es neben knurren auch der direkte Hinweis, Opa du störst.
Sonst sollte ich für sie da sein. Ich bin es auch gern.

Es wird vielfach behauptet, dass manche Eltern ihre Kinder vor den Fernsehgerät setzten um ihre Ruhe zu haben.

In den 1990er Jahren war ich aktiv mit anderen Initiativen am Thema Gewalt im Fernsehen beteiligt. Danach kam das Thema; schau hin, was deine Kinder sehen.

Viele Grüße
Perspektiven

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab als Kind wahnsinnig viel Fern gesehen.

Antwort von niccolleen am 24.04.2019, 8:44 Uhr

Ja es ging doch aber um den Fernsehkonsum, und nicht um irgendeine kindgerechte Entspannung!?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab als Kind wahnsinnig viel Fern gesehen.

Antwort von pauline-maus am 24.04.2019, 10:06 Uhr

entspannung durch diverse medien ...genauso meinte ich das

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab als Kind wahnsinnig viel Fern gesehen.

Antwort von niccolleen am 24.04.2019, 15:32 Uhr

Na gut, das mag auch kindabhaengig sein.
Meine Kinder schlafen sehr schlecht nach einer Fernsehsession, und wenn es nicht gerade Pippi Langstrump oder sowas ist, sind sie danach auch ordentlich aufgekratzt.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab als Kind wahnsinnig viel Fern gesehen.

Antwort von pauline-maus am 24.04.2019, 22:06 Uhr

mit Sicherheit,ist da jedes kind anders ,daher meinte ich ,man muss das in relation zum alter und typus Kind sehen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von kirshinka am 30.04.2019, 11:17 Uhr

TV in dem Sinne gibts bei uns nicht. Sendung mit der Maus übers Internet war mit 6-8 sehr beliebt.
Wissenssendungen - auch spielerische - über Tiere ebenfalls - Go Wild als positives Beispiel für eine Programmiererin und Erfinderin.
Gerade für Mädchen sehr wichtig finde ich.

Gerade und seit einem Jahr (Kind ist grade 10) ist YouTube zu und selbst spielen von MineCraft (auch mit Freunden) einschließlich kleinerer eigener Programmierungen ganz hoch im Kurs.
Wir leben in einer digitalen Welt und das wird noch viel stärker werden.
Die Kinder müssen lernen damit umzugehen und sich abzugrenzen.

Sie werden Fähigkeiten brauchen, die wir Ihnen nicht beibringen können, weil wir sie noch gar nicht kennen.

Ein sinnvoller und begrenzter Umgang mit Computer und dem Medium Internet ist sinnvoll. Reiner TV Konsum zur Unterhaltung dagegen eher nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Schniesenase am 30.04.2019, 12:05 Uhr

@ stjerne: Ich stimme Dir voll und ganz zu: Es gibt "reading for pleasure" und genauso kann man Vergnügen am Fernsehen finden. Das wollte ich damit gar nicht ausschließen.

Probleme habe ich, wenn das Fernsehen das Leben zu bestimmen beginnt. Das ist der Moment, an dem ich hier zu Hause ins Gespräch gehe. Da ist es mir aber egal, ob das ein Kind oder ein Erwachsener ist.

Was mich auch sehr beschäftigt, ist die Tatsache, dass Fernsehen im Gehirn andere Spuren hinterlässt als z.B. Lesen oder das Erzählen von Geschichten. Das hat man gut untersucht. Wer etwas im Film sieht, aktiviert Hirnareale, die für die Verarbeitung von SELBST ERLEBTEN Dingen zuständig sind, insbesondere bei Kindern ist das krass. Sie sehen eine Reality-Doku über einen Unfall und erzählen dann davon, ALS HÄTTEN SIE ES SELBST ERLEBT. Und das meinen sie auch so! Insofern ist die Auswahl der Sendungen schon von besonderer Bedeutung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab als Kind wahnsinnig viel Fern gesehen.

Antwort von Schniesenase am 30.04.2019, 17:30 Uhr

Hallo Emilie,

das ist doch eigentlich ganz gut ausgeforscht, in wieweit Fernsehen als Entspannung eben nicht dienen kann. Man hat möglicherweise das Gefühl, aber richtige Entspannung geht anders. Also um das Thema Entspannung kann es hier eigentlich nicht ernsthaft gehen. Vielleicht entspannt es ein Kind in einem problematischen Haushalt, weil es in dieser Zeit aus dem (Gefühls)chaos um sich herum ausbrechen kann. Das kann ich aus eigener Erfahrung auch nachvollziehen. Aber da wäre besser noch, ins Außen zu gehen, Sport, Gruppenfreizeiten etc... .

Trotzdem kann fernsehen Spaß machen, wenn es auch nicht entspannt. Und auch die gemeinsame Filmsession mit Popcorn & Co ist mal nett.

Aber genau wie Eltern eine Verantwortung haben, andere "Zuviels" im Leben zu begrenzen, zum Nutzen der Gesundheit der Kinder, so ist endloses fernsehen doch auch verantwortungsvoll begrenzbar. Es IST einfach nicht gut, zu viel fern zu sehen, weil dadurch oft auch das wirkliche Leben vernachlässigt wird. Mindestens ein Auge darauf zu haben, ob das nun eine Phase ist, die vorübergeht, oder ob das Fernsehen lebensbestimmend wird, halte ich für wichtig.

Viele Grüße

Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Und ich wiederum...

Antwort von stjerne am 30.04.2019, 18:41 Uhr

...stimme vollkommen zu, dass man seine Kinder nicht unbegrenzt und nicht kompletten Blödsinn gucken lässt. Reality-Dokus gab es hier z.B. gar nicht. Die Kinder wurden vor dem TV nicht geparkt, sondern wir gucken bis heute alles mit.

Interessant finde ich, was Du über die Verarbeitung geschrieben hast, das wusste ich noch nicht. Also hat es sich für meine Großstadtkinder angefühlt, als wären sie selbst in Bullerbü gewesen. Das finde ich ja regelrecht tröstlich...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Und ich wiederum...

Antwort von Schniesenase am 30.04.2019, 21:14 Uhr

Hallo Stjerne,

so rum hab ich das noch gar nicht betrachtet, aber ja, das ist wirklich eine schöne Vorstellung! :-)

Ich habe das live mit Grundschulkindern beim 1.Hilfe-Kurs miterleben dürfen. Da haben mehrere Kinder, angeregt durch die Erzählungen der Ersthelfer, von eigenen Erlebnissen berichtet, die haarsträubend waren, und sie waren wirklich lange nicht dafür zugänglich, dass SIE das nicht erlebt, sondern tatsächlich eine Reality-Doku gesehen hatten. Sie glaubten wirklich, sie wären dabei gewesen, und ich habe das dann in weiteren Stunden mit den Kindern aufgearbeitet. Das war sehr erschreckend und irgendwie auch beeindruckend, in diesem Falle sehr negativ.

Beim Lesen oder Hören von Geschichten können eben nur die Bilder im Kopf geformt werden, die die Kinder sich aufgrund ihres eigenen Erfahrungshorizontes selbst vorstellen können. Darum sind Märchen ja auch nicht so schlimm wie sie uns manchmal vorkommen. Für die Grausamkeit oder Schrecklichkeit haben die Kinder keine Bilder, das läuft auf Kinderlevel ab.

Angeregt durch die Erfahrung mit den Grundschulkindern habe ich mich dann mit dem Thema intensiver beschäftigt, weil ich wissen wollte, was da in solchen Momenten passiert.

Viele Grüße

Silke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab als Kind wahnsinnig viel Fern gesehen.

Antwort von Perspektiven am 30.04.2019, 22:20 Uhr

Hallo Sileick,

neben einigen interessanten Aussagen, dass Fernsehen was anderes ist als Entspannung, ist mir folgendes aufgefallen: ".. Es IST einfach nicht gut, zu viel fern zu sehen, weil dadurch oft auch das wirkliche Leben vernachlässigt wird. .."
Das wirkliche Leben in der Familie findet beim Fernsehen kaum oder gar nicht mehr statt.
Wenn unsere Enkelkinder fernsehen, sind sie nicht ansprechbar. Ja wir Erwachsenen stören sogar. Das ist kein typisches Verhalten von Kindern. Ich erlebe es auch bei Erwachsenen. Fernsehen kann fesseln, je spannender es ist.
Wenn meine Frau zu mir beim fernsehen sagt, du störst, dann frage ich provokativ, soll ich ins Wirtshaus gehen (wie der Hannes in den Ochsen)?

Gute Nacht

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Perspektiven am 30.04.2019, 22:31 Uhr

Hallo allgemein,

wenn Kinder lieber fernsehen, dann kann das auch sein, dass sie sich sonst langweilen.

Mir scheint, das wir Erwachsenen auch diese Verhalten verursachen.

Ich beobachte gerade unser 3. Enkelkind mit seinen 2 Jahren. Er kann mit dem Fernsehen kaum was anfangen. Seine 2 älteren Schwestern brauchen das anscheinend oft.

"Opa, was machst du da?" fragt er oft beide Großväter und will sich an deren Leben beteiligen. Soweit ich das bei einer Entfernung von über 150 Auto-km kann, werde ich seine Entwicklung diesbezüglich beobachten.

Gute Nacht

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von Perspektiven am 30.04.2019, 22:44 Uhr

Hallo Schniesenase,

".. Sie sehen eine Reality-Doku über einen Unfall und erzählen dann davon, ALS HÄTTEN SIE ES SELBST ERLEBT. Und das meinen sie auch so! .."

Dabei erinnere ich mich an einen meiner ersten Erste-Hilfe-Kurse, in dem Filme über Unfälle und anschließender Hilfe gezeigt wurden. Die Ausbilder haben uns auf mögliche Gefahren für unsere Gefühle aufmerksam gemacht. Das ist in meinen Gefühlen hängen geblieben. Ich war aber erwachsen.

Wie muss ein Kind dabei fühlen. Ich mag nicht daran denken. Das würde mir sehr nahe gehen.

Jetzt kommt die Nacht zum träumen.

Aber gute Nacht. Hier sehe ich ein großes Verantwortungspotential.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Und ich wiederum...

Antwort von stjerne am 01.05.2019, 0:09 Uhr

Anekdote zu "Bilder im Kopf": Meine Tochter durfte das Sandmännchen sehen, da muss sie ungefähr vier gewesen sein. Eine Schildkröte sah in ein Loch im Boden und sagte "vielleicht wohnt da ein Ungeheuer?" Meine Tochter sprang schreiend auf den Schoß ihres Vaters und wir mussten ausschalten. Was immer ihr Kopf gerade fabriziert hatte, war schlimmer als das Fernsehprogramm.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Und ich wiederum...

Antwort von Schniesenase am 01.05.2019, 22:44 Uhr

Ja, das ist schon was. ;-)

Aber das heißt ja auch nicht, dass Kinder nicht Angst haben können, wenn sie sich was vorstellen. Das weiß doch jede, die früher bibbernd die spannenden Bücher verschlungen hat und Angst dabei hatte. Die Frage ist, wie die Angst und die Bilder abgelegt werden. Dein Kind hatte Angst vor etwas, das sie sich selbst diffus gruselig vorstellte. Sie hat das irgendwo als selbsterdachtes Bild abgespeichert (oder schon gelöscht), aber das Kind, das einen Horrorfilm schaut - und das tun Kinder - das hat genau diese vorgegebenen Bilder dort abgespeichert, wo es nachsehen kann, was es alles ERLEBT hat.

Das ist ein himmelweiter Unterschied!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Und ich wiederum...

Antwort von stjerne am 02.05.2019, 7:36 Uhr

Ja, natürlich. Wir hatten zu dem Thema gerade erst eine lange Diskussion, weil die Mitschüler meiner Jüngsten (13) Horrorfilme sehen und wir das noch nicht möchten.

Aber das Thema war ja nicht "Sollte man im Kindergarten Splatter sehen?" sondern "Hat es auch positive Aspekte, wenn ein Kind ab und zu etwas im Fernsehen sieht?"

Und da sage ich "ja". Die intensive Beschäftigung mit Bullerbü oder Ritter Trenk hat die Kindheit meiner Töchter bereichert. Wir haben deshalb nicht weniger gelesen oder gebastelt, eher vermutlich sogar mehr. Sie haben wunderschöne Bilder und Geschichten im Kopf, von denen sie bis heute zehren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von wir6 am 02.05.2019, 10:58 Uhr

Kein Fernsehn aber YouTube für einen 8 jährigen finde ich wenig konsequent.

Meine Grundschulkinder haben weder Handy noch sollen sie YouTube schauen , dafür machen wir einmal in der Woche einen DVD Abend mit einem Lieblingsessen der Kinder, ja, vor dem Fernseher.

So macht es eben jeder anders und wer bin
ich , dass ich über andere Familen vorschnell urteile.

Leben und leben lassen

Viele Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Und ich wiederum...

Antwort von Schniesenase am 02.05.2019, 22:07 Uhr

Da bin ich ganz bei Dir!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was spricht für Fernsehen?

Antwort von chrpan am 02.05.2019, 22:28 Uhr

Ich verstehe nicht ganz, was du mit der wenigen Konsequenz meinst.
In unserem Haushalt gibt es keinen Fernseher, schon seit Ewigkeiten nicht.
Ein Tablet (gehört dem Arbeitgeber, darf aber privat bis zu einem gewissen Grad genutzt werden), ist vorhanden und wird ab und an mal genutzt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum Rund um die Erziehung:

Ab wann spricht man “von auf der nase herumtanzen lassen“?

Hallo an alle und ein frohes glückliches 2018! Meine Tochter wird im mai 3. Sie ist sehr früh schon “große“ Schwester geworden und musste deshalb schon früh dinge machen, die andere vielleicht etwas lernten, z.b. Treppen steigen, alleine einschlafen,... Sie war von Anfang ...

von happiness 01.01.2018

Frage und Antworten lesen

Stichwort: spricht

Thema fernsehen

Hallo, ich habe da mal ne frage bzw ein Problem und zwar: hab es bei uns immer sehr wenig bis kein fernsehen , in letzter zeit ging es mir aber durch für erneute ss ziehmlich schlecht sodass es etwas eingerissen ist , meine Tochter seit Freitag 6 schaut nun deswegen täglich ...

von cathy18 25.11.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Fernsehen

Zu viel Fernsehen

Meine Söhne sind 4 und 2 Jahre alt. Ich hab mit Erschrecken fest gestellt, dass ich sie zur Zeit viel zu viel Fernsehr gucken lasse (bestimmt insgesamt 1-2 Stunden am Tag). Ich gehe zwar auch fast jeden Tag mit ihnen raus (Spielplatz, spazieren, zum Einkaufen, usw.) und ...

von BärundMaus 03.11.2012

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Fernsehen

Er spricht nicht mehr mit mir...

seit nun mehr als 4 Jahren habe ich eine Beziehung mit meiner Freundin. Wir beide haben bereits ein Kind. Mein Sohn heute 17 lebt bei meiner Ex-Frau und der Sohn meiner Freundin. Wir haben bevor nun vor 17 Monaten eine gemeinsame Tochter bekommen (Wunschkind) und da fingen die ...

von TorstenG 23.09.2012

Frage und Antworten lesen

Stichwort: spricht

Apropos fernsehen

Hallo, wer Lust hat auf ein superinteressantes Buch hat, dem kann ich das des Neurologen Spitzer empfehlen. Es heisst "Digitale Dememz" und ich hab es die letzten Tage verschlungen. Tolle Ergebnisse zum Thema Fernsehen, Internet und Kinder, total unterhaltsam geschrieben. ...

von larissa 01.09.2012

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Fernsehen

Wieviel Fernsehen lasst ihr euren Kindern gewähren wo sind eure grenzen???

Ab welchem Alter lasst ihr sie mal Fernsehen???? Frag mich das mal, weil meine Freundin und ich gerade dasTHema durchgehen und sie denkt ich wäre zu streng. Denke da etwas anders drüber, und wollte mal wissen wie es bei euch im Alltag so aussieht. Wir sind eine 4-köpfige ...

von Butterfly06 16.08.2012

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Fernsehen

Umfrage - Fernsehen, ab welchen alter?

Meine Tochter wird 2 u. ich habe von anderen Müttern schon oft gehört: "Paul schaut immer das Sandmänchen", "Finja schaut sich immer die Sendung .... auf Kita an". (sind ebenfalls um die 2 Jahre) Also, meine schaut kein Fern, außer er läuft gerade wenn ich mit ihr nach ...

von Honigblüte 08.04.2011

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Fernsehen

Wie lange dürfen eure Kinder fernsehen?

Hi an alle, wir lange fernsehen ist am Tag für Kinder i.O.? Meine Kids, 10 J. und 6. J. wollen ständig fernsehen und dann sooooo einen Mist, da "verblödet" man doch Wie lange sollte man denn Kinder am Tag fernsehen lassen? ...

von 3engelchen 11.12.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Fernsehen

Mein Sohn spricht fast nicht!

Hallo an alle! Mein Sohn wird in 2 Wochen 3 Jahre alt, spricht aber ganz wenig: Mama, Papa, na(nein), Tschiß (tschüß), Auo(Auto). Das war´s ja schon. Vor 3 Wochen waren wir bei einem Phoneaten, der hat gemeint, das Gehör sei vollkommen in Ordnung, wir sollten uns noch Zeit ...

von grot 13.09.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: spricht

Geschwister und Fernsehen

Hallo, ich wollte schon mal wissen, wie Ihr das so macht, wenn Eure Großen fernsehen und es noch kleine Geschwister gibt? Unsere Tochter ist 5 Jahre alt, der Kleine ist erst 5 Monate alt. Manchmal liegt er auf seiner Krabbeldecke mit im Wohnzimmer, wenn unsere Große ...

von bubumama 13.05.2009

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Fernsehen

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.