Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Snakeskin am 18.11.2019, 23:34 Uhr

Nicht der Vater

Wie sagen wir es ihm??? Nun ist unser Sohn schon 5 Jahre geht zur Vorschule... Meine Frau und ich haben uns 2013 kennen gelernt (Sie war schon unwissentlich Schwanger von einem ONS ) Ich habe sofort gesagt das ich die Vaterrolle übernehme, bin auch als Vater eingetragen, aber er ist nicht mein leiblicher Sohn . Meine Frau ist Filipina und unser Sohn auch, beide sind sehr klein und haben dunkle Augen Ich selbst habe blaue Augen und bin normal groß.
Ich liebe ihn so sehr , und es zerreißt mein Herz , wenn ich darüber nachdenke, ihm es sagen zu müssen, denn es ist ja nicht nur das er vllt einen Vater verliert sondern auch, dass er denkt nie gewollt gewesen zu sein, und das gibt mir den Rest. Was ist die beste Lösung für alle???
Danke für die Lösungen

 
29 Antworten:

Re: Nicht der Vater

Antwort von seerose1979 am 19.11.2019, 7:31 Uhr

Hallo,
wenn dein Beitrag ernst gemeint ist: Dann
bitte mache dir nicht so starke negative Gedanken.
Ich denke, da du ihn von Geburt an begleitet und "erzogen" hast, wird er dich als Vater akzeptieren auch wenn du anders aussiehst. Er kennt es nicht anders.
Klar irgendwann wird er wohl fragen, warum seine Mutter und er etwas anders aussehen, aber das kann man doch ganz kindgerecht erklären.
Lg Seerose

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Biene88 am 19.11.2019, 7:36 Uhr

Warum erzählt ihr es nicht genauso wie es war? Also natürlich kindgerecht ;)
Er ist doch alt genug um zu verstehen, dass du immer für ihn da bist und ihn liebst.
Vielleicht kommen unangenehme Fragen auf euch zu, aber vielleicht auch nicht. Und selbst wenn er auf den Gedanken kommt, nicht gewollt gewesen zu sein, könnt ihr ihm es erklären. Ich glaub nicht, dass ein Fünfjähriger so weit denkt.

Aber stell dir vor er wird älter und älter, ihr erzählt es nicht und er kriegt es irgendwann noch selbst raus. Da würde ein Pulverfass explodieren.

Ihr habt nichts falsch gemacht, im Gegenteil ihr habt ihn lieb. Also gibt es auch nichts zu verheimlichen.

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Re: Nicht der Vater

Antwort von niccolleen am 19.11.2019, 8:20 Uhr

Ich wuerde das unbedingt so frueh wie moeglich erzaehlen! 5 ist schon recht spaet.
Und da jetzt einen Aufhaenger zu finden, der das Kind nicht durcheinanderbringt, ist sicher nicht einfach.
Vielleicht nach und nach einfliessen lassen. Hat deine Frau denn niemals etwas fallen gelassen in der Hinsicht? Die Grosseltern?
Vielleicht mal irgendwen in einer aehnlichen Situation fragen, wie man das in dem Alter gut rueberbringt?
lg
niki

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Re: Nicht der Vater

Antwort von pauline-maus am 19.11.2019, 9:36 Uhr

ich sehe das wieder etwas anders als der rest aber ich glaube , das ist inzwischen normal hier grins. nix für ungut ihr lieben hier!!!
warum muss man denn immer alles erzählen ?
du bist der vater seit geburt an , fertig .
hast dzu ihn adoptiert? wäre das eine möglichkeit , da die perfekte verbindung für dich zu schaffen?

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Baerchie90 am 19.11.2019, 9:41 Uhr

Ich denke auch, dass das eine Information ist, die eher früher als später richtig gestellt werden sollte.
Zumal ihr das jetzt noch gut begleiten und vor allem selbst beeinflussen könnt, wie er die Sache erfährt.

Ich denke ich würde das hier und da mal mit einfließen lassen, vielleicht erzählt ihr ihm einfach mal, wie ihr euch kennengelernt habt und erwähnt dabei, dass er beim ersten Treffen bereits unbemerkt in Mamas Bauch mit dabei war. Vielleicht kommen fragen, vielleicht auch (erstmal) nicht. :-)

Oder ihr guckt, ob ihr Bücher findet mit verschiedenen Familienmodellen, anhand von Patchworkfamilien kann man ja gut erklären, dass man nicht unbedingt blutsverwandt sein muss, um sich zu lieben. :-)

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Snakeskin am 19.11.2019, 9:48 Uhr

Hallo Seerose,
wieso sollte mein Beitrag nicht ernst gemeint sein???

Ich denke auch das er mich akzeptieren wird, aber wie er entstanden ist, kann er noch nicht verstehen, und das möchte ich ihm auch ersparen...

Man möchte alles richtig machen, und er hat schon ein paar, wie soll ich es sagen?, Defizite... Er spricht noch nicht so gut, vllt auch weil wir die ersten Jahre auf den Philippinen gelebt haben und er nur englisch oder tagalog gehört und gelernt hat, nun deutsch. Er ist wirklich sehr schüchtern, und wenn ich bzw. wir ihm nun sagen das ich nicht der Vater bin, wird es vllt noch schlechter. Natürlich wissen wir das wir das erzählen müssen.

Danke

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Snakeskin am 19.11.2019, 9:57 Uhr

Hallo an alle die mir geantwortet haben,

ich denke auch das mit dem "langsam einfließen" lassen werden wir in Angriff nehmen, und hoffen das er es gut auffasst und seine Leistungen nicht noch mehr beeinflusst werden. Man muss auch mal an etwas glauben können.

Danke an alle Antworten und einen schönen Tag noch

Andreas

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Summer80 am 19.11.2019, 16:16 Uhr

Blaue Augen werden rezessiv vererbt. Auch wenn es dein leiblicher Sohn wäre, hätte er dunkle Augen. Und man würde seine Philippinischen Wurzeln mütterlicherseits natürlich auch sehen. Also deswegen musst du dir keine Gedanken machen. Ich glaube nicht, dass aus diesem Grund jemand auf den Gedanken kommen könnte, dass du nicht der leibliche Vater bist.

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Btby am 19.11.2019, 20:28 Uhr

Unmöglich das er mit dem Wissen nicht groß geworden ist. Jetzt habt ihr den unnötigen Salat. Keine Ahnung wie man so etwas einem fünfjährigen jetzt noch erklären will

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Re: Nicht der Vater

Antwort von oma am 19.11.2019, 21:07 Uhr

Hallo Andreas,

ich weiß, wie sehr man ein Kind lieben kann, mit dem man nicht blutsverwandt ist.
Im Juni hat das 9. Bereitschafts-Pflegekind meiner Schwiegertochter nach 2 Jahren die Famlie verlassen, weil eine Dauerpflegschaftsfamilie gefunden wurde. Sie kam im Alter von 5 Monaten. Ich habe sie so sehr geliebt und vermisse sie so unendlich...

Das allererste Pflegekind kam im Alter von 5 Wochen in die Familie meines Sohnes und ist entgegen aller ursprünglichen Pläne geblieben. Im Januar wird sie 8, und sie trägt seit der Einschulung auch ohne Einwilligung der leiblichen Eltern unseren Nachnamen.
Sie wird als Kind, Geschwisterchen und Enkelkind genauso geliebt wie unsere beiden leiblichen Enkelkinder, die schon 15 und 16 sind.

Im Gegensatz zu deinem Sohn (und ja, für mich ist er DEIN Sohn!) ist sie mit dem Wissen aufgewachsen, dass ihre Eltern nicht die leiblichen Eltern sind. Sie nennt die leibliche Mutter "Bauchmutter". Anfangs gab es sporadischen Kontakt mit ihnen, den die Eltern aber schnell einstellten, ebenso wie bei ihren anderen 7 Kindern, die alle in Pflegefamilien leben und alle am Fetalen Alkohol-Syndrom leiden.

Sie hat kürzlich nach einem Foto ihrer leiblichen Eltern gefragt, weil sie sich an die Besuchskontakte beim Jugendamt nicht erinnern konnte. Meine Schwiegertochter nahm sie mit zum Jugendamt und ließ sie dort ein Foto anschauen. Sie sah es sich an und legte es dann kommentarlos zurück. Es wird sie sicher noch eine Zeit lang beschäftigen, aber sie hat ein gutes Selbstbewusstsein und weiß sich geliebt und behütet.
Wir vermuten, es wird schwieriger, wenn sie irgendwann nach ihren leiblichen Geschwistern fragt.

Aber wie auch immer: Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ein Kind so früh wie möglich wissen muss, wenn es sich nicht um die leiblichen Eltern handelt oder ein Elternteil nicht der leibliche ist. Kinder gehen viel zwangloser als wir mit solchen Informationen um, so wie sie auch (noch) einen ganz natürlichen Zugang zum Sterben haben, wo wir Erwachsenen immer meinen, ein großes Geheimnis daraus machen zu müssen.

Dein Sohn hat wahrscheinlich leider nicht die Möglichkeit, mal ein Foto seines Erzeugers zu sehen. Und spätestens in der Pubertät wird ihn die Frage nach seinen Wurzeln beschäftigen, so wie es auch bei unserer Enkelin sein wird. Aber das Wichtigste, was er braucht, um damit fertig zu werden, gebt ihr ihm schon: Die bedingungslose Liebe, die ein Kind für seine gesunde und glückliche Entwicklung braucht!

Ich fand die Lösung, die Baerchi90 (sorry, wenn ich den Nick falsch geschrieben habe) vorgeschlagen hat, ganz wundervoll und kindgerecht. Ich könnte mir das z.B. bei einem langen Waldspaziergang gut vorstellen, vielleicht einleitend mit einer Bemerkung wie: "Als ich die Mama und dich kennenlernte, waren auch gerade die Blätter so herrlich bunt! Na ja, eigentlich hab ich erst nur die Mama kennengelernt, du warst ja da noch in ihrem Bauch. Aber ich hab mir so sehr gewünscht, dein Papa sein zu dürfen und mich damals schon darauf gefreut, mit dir mal durch den Wald zu strolchen."

Nicht wörtlich nehmen bitte, ist ja nur ein Beispiel.

Aber bitte lasst nicht noch mehr Zeit verstreichen.

Alles gute für dich und deine kleine Familie!

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Snakeskin am 19.11.2019, 21:19 Uhr

Danke, genau das ist was ich brauche... hilft mir weiter... Du kennst doch gar nicht die ganzen Umstände, aber egal.

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Snakeskin am 19.11.2019, 21:23 Uhr

Dankeschön Oma für deinen einfühlenden Text, egal wie man es sieht und dreht, ich weiß es wird mir viel mehr weh tun als ihm, aber ich weiß auch das er es wissen soll...

Angst habe ich trotzdem... Denn jetzt ist es so schön, wie er mich liebt und ohne Sorge ist, habe Angst das zu zerstören. Irgendwie schaffen wir es schon ihm das vorsichtig bei zu bringen.

Trotzdem danke ich dir für die Worte und dein Beispiel finde ich sehr schön...

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Re: Nicht der Vater

Antwort von oma am 19.11.2019, 22:10 Uhr

Andreas, er liebt dich doch nicht, weil er glaubt, dass du ihn gezeugt hast! Er liebt dich, weil du ihn sei Leben lang schon liebevoll begleitest, für ihn da bist, ihm Liebe, Wärme und Geborgenheit gibst und sein Held bist! Weil du sein VATER bist!

Angst haben müsstest du nur, wenn ihr weiter den Kopf in den Sand steckt und er es irgendwann mal zufällig erfährt. Und er wird es erfahren! DANN wäre sein Vertrauen in euch zerstört.

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Perspektiven am 20.11.2019, 4:16 Uhr

Hallo Snakeskin,

ich kann den Druck auf Dich wegen der väterlichen Herkunftsfrage verstehen.

Eine allmähliche und behutsame Aufklärung Eures Sohnes wäre meines Erachtens zunächst Aufgabe der Mutter. Ihr werdet Euch vorher sicherlich darüber absprechen.

Ich denke an ein Gespräch mit der Leitung der Tagesstätte, wenn abzusehen ist, dass dort Gespräche in die Richtung gehen: wo kommt das Kind her oder Äußerungen wie: er sieht nicht so aus wie der Vater. Vielleicht auch/oder unabhängig davon zur Vorbeugung.

Gut sind Gespräche dem Kind gengenüber mit Feingefühl.

Das Wohl des Kindes steht sicherlich im Mittelpunkt aller Aufklärungsbemühungen.

Dabei hoffe ich, dass zuerst die Mutter ihrem Kind mitteilt, das Du der soziale und zwischenmenschliche liebe Vater bist und bleiben solltest.

Ich wünsche Euch gutes Gelingen.

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Re: Nicht der Vater

Antwort von niccolleen am 20.11.2019, 9:01 Uhr

Pauline, da gibt es doch noch viel mehr Aspekte dabei, die zu beachten sind.
Ein Mensch, ob als Kind oder als Erwachsener, moechte irgendwann dringendst wissen, woher er kommt. Und das koennen banale Gruende sein, philosophische, es koennen aber auch medizinische sein, irgendwelche Erbkrankheiten oder Erbanlagen, Kinderwunsch, Krebsvorsorge und vieles mehr, die man kennen moechte.
Wenn man seine Eltern nicht kennt, dann ist das halt so, und die meisten machen sich ja doch irgendwann auf die Suche, aber bewusst im Unwissen gelassen werden und das dann irgendwann als Erwachsener oder gar als Teenager herausfinden zu muessen, kann eine totale Katastrophe bedeuten. So leichtfertig kann man das definitiv nicht sehen. Jeder Mensch hat das Recht, nicht hinters Licht gefuehrt zu werden, und da geht es halt nicht nur ums Spirituelle.

lg
niki

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Joaninha am 20.11.2019, 11:18 Uhr

Meine Tochter hat eine angeborene Fehlbildung, über die wir sie mit zwei, drei Jahren aufklärten. Für sie war der Gedanke schlimm, "anders" zu sein als die anderen. Ihr hat geholfen, dass ich ihr von vornherein sagte, dass alle Menschen irgendeine Besonderheit haben. Sie fragte mich, was ich denn hätte, und als ich ihr sagte, dass ich ohne Brille praktisch nichts sehe (ist tatsächlich so), hat sie das sehr getröstet.

Daher würde ich jetzt in Eurem Fall zwar ehrlich sein, aber klarstellen, dass Euer Modell eben ein Modell neben anderen ist, und dass es viele Familien gibt, die dieses Modell leben. Außerdem würde ich versuchen, Wertungen, die eigentlich erst Erwachsene vornehmen, aus den Erklärungen herauszuhalten. Natürlich kannst Du ihm erklären, dass er schon da war, als Du seine Mama kennenlerntest, aber es besteht aus meiner Sicht überhaupt kein Grund das schlechtzureden nach dem Motto "Leider, leider war ich nicht von Anfang an dabei, und Du Ärmster bist jetzt deshalb schlechter gestellt als Deine Freunde". Weißt Du, was ich meine?

Ist Dein Kind schon hinreichend aufgeklärt, um den Unterschied zwischen leiblichen und nicht leiblichen Papas zu verstehen?

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Re: Nicht der Vater

Antwort von pauline-maus am 20.11.2019, 11:19 Uhr

da magst du recht haben aber ich finde das wissen um einen vater, der einen gar nicht wollte oder gar kennt schlimmer als nur den zu kennen, der immer für einen da war.
in so einem fall finde ich die blutsverwandschaft zu klären nicht so optimal

mich würde interessieren inwieweit die umwelt von den ganzen familieren zusammenhängen bescheid weiß
in vereinzelten fällen finde ich eine gelebte lüge einfacher für die menschliche seele als eine verschwiegene wahrheit

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Snakeskin am 20.11.2019, 12:28 Uhr

Hallo Joaninha,
danke für deine Antwort, finde ich auch gut, die Idee... ich denke das mein Sohn den Unterschied nicht kennt. Der kennt so etwas ja nicht, ich war von Geburt an dabei und seinen Erzeuger kennt er ja nicht, noch nie gesehen. Keine Ansprüche, wie gesagt es war ein ONS.

Pauline-maus
natürlich wissen es unsere beiden Familien, ein paar gute Freunde... das war´s . Leider habe ich kein gutes Verhältnis zu meiner großen Tochter (selber schon Mama), wo ich erwarte das sie ihm irgendwann sagen wird, dass er nicht von mir ist.

Deshalb wäre es schon gut und auch wichtig so wie richtig, ihm es zu sagen, nur für mich ist es schwer, weil Liebe für mich sehr wichtig ist... Meine Kindheit war eher ohne Liebe mit einem Tyrann als Vater... Dachte nicht das ich mal so lieben könnte...

Ich weiß das er es wissen muss, aber ich denke es ist nicht wichtig wie er zustande kam, oder?

Gruß

Andreas

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Re: Etwas zu früh, weil...

Antwort von Jorinde17 am 20.11.2019, 16:28 Uhr

Huhu,

ich finde es noch etwas zu früh für diese Offenbarung. Denn vermutlich ist Dein Sohn ja noch nicht aufgeklärt, oder? Falls nicht, wird er gar nicht verstehen können, inwiefern da ein anderer Mann mit im Spiel gewesen sein kann. Er weiß ja nicht, was Zeugung ist.

Von daher würde ich noch ein wenig warten, bis er aufgeklärt ist (kindgerechtes Buch verwenden). Ich würde sagen, das frühe Grundschulalter ist eine gute Zeit dafür. Danach kann man - mit etwas zeitlichem Abstand - erzählen, dass es da einen "Freund" im Leben Deiner Frau gab. Der aber nicht der "richtige Papa" ist, so wie Du.

LG

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Re: Etwas zu früh, weil...

Antwort von Snakeskin am 20.11.2019, 17:14 Uhr

Hallo Jorinde,

das sehe ich genauso, besser gesagt so hatte ich es gesehen... aber wie du lesen kannst sagen viele, umso früher umso besser, aber genauso wie du sehe ich das auch... wie soll man einem kleinem Jungen etwas erzählen, was er nicht verstehen kann... Wenn er noch gar nicht weiß, was biologisch und Zieh oder Stiefvater ist? Obwohl ich mich natürlich nicht so fühle, denn wie auch schon geschrieben, stehe ich als Vater in den Papieren.
Es gab viele Gute Ideen die ich auch alle beherzigen werde, und nun werde ich mit meiner Frau darüber sprechen und werde es euch dann wissen lassen...
LG
Andreas

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Re: Nicht der Vater

Antwort von aeonflux am 20.11.2019, 20:51 Uhr

Hallo,
ich würde es ihm auch sagen, lieber jetzt als später!
Aber: du bist und bleibst der Vater/Papa, es gibt nur einen anderen Erzeuger.
Da sich für den Zwerg nichts ändert, ist es nicht schlimm, er verliert dich ja nicht. Er erfährt nur, dass er durch jemand anderen entstanden ist.
Im Familienkreis war eine ähnliche Situation, dass Kind war gleich alt und es wurde thematisiert wegen der Gerichtsverhandlung bezüglich der Adoption. Den kleinen hat das ganze wenig belastet.
Gruß Aeonflux

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Re: Etwas zu früh, weil...

Antwort von pauline-maus am 20.11.2019, 22:03 Uhr

Und du glaubst , so früh wie möglich ist kompatibel mit dem Verständnis , was der Unterschied zwischen Erzeuger und wer der liebende Vater ist?

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Re: Nicht der Vater

Antwort von 3wildehühner am 21.11.2019, 1:15 Uhr

Ich finde es sehr gut, dass du dir a Gedanken machst, wie dein Sohn über seine wahre Herkunft aufgeklärt werden sollte.

Aus der Adoptionsforschung weiß man mittlerweile, dass es aus psychologischer Sicht am Besten ist , das Kind so früh wie möglich diesbezüglich aufzuklären; deshalb werden in Deutschland die meisten Adoptionen offen bzw. teiloffen durchgeführt.
Es ist für die Psyche viel schwieriger , damit klar zu kommen, dass der oder die Erzeuger andere Menschen als der Vater/ die Eltern ist/sind, wenn das erst in der Pubertät oder nich später stattfindet. Die Identitätsfindung ist da nämlich eigentlich abgeschlossen und dann bricht genau das komplett ein. Das führt oft zu großen Krisen.
Wachsen die Kinder aber mit der Wahrheit auf, gibt es diese Probleme, wenn überhaupt, deutlich abgeschwächt.
Mit fünf Jahren ist er alt genug für Aufklärung. Und das ist? Dann auch ein guter Zeitpunkt den Unterschied zwischen dem Erzeugervater und dem Kümmervater zu erklären.
Wichtig ist dabei allerdings, dass der Erzeugervater nicht “schlecht gemacht” wird ( auch wenn es sicher nicht leicht ist).
Schweigen ist ganz sicher die schlechteste Option.
Das weißt du ja selber.
Das zufällige Auffliegen einer solchen Lebenslüge kann du einer tiefen Krise des Kindes und auch der gesamten Familie führen.

Ich habe mir der frühen Aufklärung bezüglich der Herkunft sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich ( ich bin Diplom Pädagogin) nur positive Erfahrungen gemacht.
Im Gegensatz zum Verschweigen; irgendwann kommt das immer irgendwie raus und leider hatte ich schon Klienten, die daran zerbrochen sind.
Es ist einfach ein Unterschied, ob man jahrelang belogen wird oder nicht.

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Aus der Perspektive des Kindes

Antwort von Löwenmädchenmama am 21.11.2019, 9:55 Uhr

Hallo,
Ich kann dir beschreiben wie es auf der Kinder-Perspektive sich anfühlt, bzw wie ich es als Kind erlebt habe, vlt macht es dir ja Mut!
Ich bin das einzige "nicht-leibliche" Kind meiner Eltern, eigentlich ist meine Mutter meine Tante. Meine leibliche Mutter ist sehr früh (mit 15) schwanger geworden und hat es auch erst recht spät gemerkt. Aber die wollte und konnte mich nicht behalten. Meine Mama (also meine Adoptivmutter) ist wesentlich älter als ihre Schwester und hatte schon eine kleine Tochter, sie haben sofort entschieden mich zu nehmen. Sie haben immer mit offenen Karten gespielt aber ich glaube ich muss auch so um die 5 gewesen sein als ich das erste mal realisiert habe, dass meine Geschichte anders ist als die meiner Geschwister. Aber das war wirklich nicht schlimm in Gegenteil meine Eltern haben immer wieder gesagt dass jedes Kind einen anderen Weg hat um seine Eltern zu finden.
Und ich habe halt einen ganz besonderen Weg gewählt! Später hat mein Papa immer ganz liebevoll gesagt das ich schon immer ein Dickkopf war und weil meine Mama noch schwanger mit meiner großen Schwester war habe ich diesen Weg gewählt .
Ich glaube die Lösung des ganzen ist das man den Kind zeigt dass es nichts negatives sondern etwas ganz normales ist. Das es so viele Besonderheiten gibt und dass der Weg deines Sohnes der Richtige war für ihn und euch. Ich glaube ich würde sagen dass er halt unbedingt sofort zu euch wollte und weil deine Mama dich noch nicht kannte ist er halt schon mal ohne dich "losgegangen". Mein Vater hätte vermutlich mit einen Grinsen gesagt "du warst schon immer schneller als ich" .

Meine Eltern sind und waren immer MEINE Eltern und ich bin froh über ihre Offenheit, es gab nie diesen Moment wo ich aus allen Wolken gepurzelt bin. Ich habe auch ein fünf jähriges Kind und ich glaube ihr seid noch nicht zu spät um es sanft und unaufgeregt "einfließen" zu lassen.
Als ich 9 war hat mich meine Schwester ärgern wollen und gesagt dass ich gar nicht dass echte Kind meiner Eltern bin, (meiner Mutter ist in den Moment das Herz in die Hose gerutscht) aber ich habe ganz locker gesagt "ich bin halt nicht so langweilig wie du!"
Klar in der Pubertät war es schon mal ein Thema für mich aber mein Vater hat mich zutiefst berührt in dem er mir erzählt wie er mich dass erste mal gesehen hat und vorher Sorge hätte was er wohl fühlt, aber als er mich gesehen hat war ihm wohl sofort klar das ich sein Kind bin... . Das hat er immer sehr ausführlich erzählt, oft mit Tränen in den Augen und das hat mich sogar als rebellische 16 jährige bewegt.

Also nur Mut DU BIST DER PAPA und das wie ist absolut nebensächlich!

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Re: Nicht der Vater

Antwort von starlight.S am 21.11.2019, 12:18 Uhr

Hi,
ich kenne es aus der Adoptions- und Pflegekinderberatung. Klare Empfehlung, wenig Drama draus machen und es von Anfang an offen machen. Sprich sobald das Kind erste Fragen in Richtung "woher kommen Babys" stellt, dies sachlich-gern unterstützt von Büchern - erklären und dabei erwähnen, dass er schon im Bauch war als Mama und Papa sich kennengelernt haben. Wenn er mit dem Wissen aufwächst, dass er schon im Bauch war, kann er mit zunehmendem Alter genauer nach den Umständen fragen, wenn er das will. Und das Gute ist, dass er dann immer weiß, dass Papa sich sehr bewusst für Mama UND ihn entschieden hat. 5 Jahre ist schon spät, aber keineswegs ZU spät. Geht es bald an und macht kein riesen Fass auf. Es ist nichts schlimmes passiert, er wächst geliebt auf, musste keine Trennung verkraften und wird aktuell keinen Nachteil empfinden! Warum auch? Details warum sein Erzeuger die KM verließ werden ihn jetzt überhaupt nicht interessieren...

Von der Empfehlung eine Lüge zu leben ist unbedingt Abstand zu nehmen! Sowas kann richtig übel nach hinten losgehen!

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Re: Nicht der Vater

Antwort von pauline-maus am 21.11.2019, 12:41 Uhr

das mit der lüge leben war meine meinung aber nur in der theorie und ohne damit je berührung gehabt zu haben.
ich muss sagen , so wie du es lösen wüdst , gefällt mir das durchaus.
ja, an diesen vorschlag hänge ich mich dran

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Re: Nicht der Vater

Antwort von bellis123 am 23.11.2019, 21:23 Uhr

Ich finde 5 nicht ZU spät, aber ihr solltet jetzt das Alter noch nutzen, wo solche Informationen nicht großartig hinterfragt werden. Ich würde es ohne großes Drama mit wenigen Worten erzählen, dass er schon in Mamas Bauch war, als du die Mama kennen gelernt hast und dich dann riesig gefreut hast als er zur Welt gekommen ist, denn dann hattest du zwei Menschen die du wahnsinnig lieb haben kannst. Irgendwie so in der Richtung... :-) Ich denke, er wird die Information einfach so hinnehmen und gar nicht groß (be-)werten, in 2-3 Jahren sieht das schon ganz anders aus, und erst recht in der Pubertät. Also keine Zeit mehr verlieren... Ich wünsche dir viel Erfolg! :-)

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pauline

Antwort von mellomania am 28.11.2019, 22:07 Uhr

ich bin adoptiert. mein bruder auch. wir sind leibliche geschwister, er kam drei tage nach der geburt zu meinen eltern, da war ich zwei einhalb und im heim. ich wurde nur freigegeben zur adoption mit der voraussetzung, dass mich die gleichen eltern aufnehmen wie mein bruder. wir sind beide von anfang an!!!!!!! damit aufgewachsen, wie es ist, warum es so ist etcpp! das hat uns beiden das leben und das meiner eltern so erleichtert. ich bin unheimlich stolz auf meine eltern, dass sie zwei kinder aufgenommen haben. man muss das doch erzählen, sorry aber es geht hier um rechte! lass das kind einen unfall haben und eine spende brauchen und der vater kann nicht weil der nicht der leibliche ist. was meinst was dann los is? DANN ist das kind sauer, enttäuscht, fühlt sich verarscht. wer ganz offen damit umgeht und ehrlich ist, wird die liebe der kinder nie verlieren!

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Re: Nicht der Vater

Antwort von Jomol am 03.12.2019, 13:13 Uhr

Ich glaube, Du hast hier schon viele gute Anregungen bekommen. Ich glaube, ich würde jetzt vor allem erzählen, daß er schon in Mamas Bauch war, als Ihr Euch kennengelernt habt. Und wie Du Dich gefreut hast, als er endlich zur Welt kam. Dann kann er auch selber nachfragen, wenn das interessant wird.
In dem Alter wurde uns erzählt, daß ein Baby zur Welt kommt, wenn sich Mama und Papa ganz doll lieb haben und sich ein Baby wünschen. Ich glaube, daß das für Fünfjährige reicht, wenn sie fragen, sollte man natürlich mehr erzählen.
Vielleicht kannst Du ihm noch erzählen, wie groß er in Mamas Bauch war, als Du Euch alle beide dazugewünscht hast. Dann kann er auch langsam in die Wahrheit hineinwachsen und wird nicht sofort völlig verwirrt. Allerdings würde ich mit der "Üblichen Aufklärung" auch nicht warten, bis sie auf dem Schulhof passiert, sondern das so in der ersten Klasse mit einem Bilderbuch selber machen. Wahrscheinlich am besten Du. Und da dann absolut nichts verheimlichen sondern eher Eure Beziehungsgeschichte erweitern.
Hab keine Angst!
Grüße,
Jomol

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