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Geschrieben von cube am 20.06.2018, 10:46 Uhr

Künftiges Schulkind dreht am Rad

Ich habe diese Frage auch bei Frau Ubbens eingestellt, gerne aber auch hier Ratschläge erbeten.

Unser Sohn kommt im Sommer in die Schule. Mir ist bewusst, dass diese Übergangszeit oft zu Unsicherheiten und damit auch zu emotionalen Ausbrüchen, schnellem Beleidigt-sein etc. führt.
Aber ich habe das Gefühl, wir haben ein 3-jähriges "Trotz-Phasenkind" mit der Kraft, Ausdauer und Lautstärke eines eben fast 6-jährigen.
Bei Kleinigkeiten wird ausgerastet in Form von so laut schreien, wie es nur geht, Dinge werfen, Beleidigungen schreien - und das ganze eben sehr ausdauernd.
Unser Kind war schon immer eher impulsiv bei gleichzeitiger Sensibilität. Die "Trotz"-Phase war schon sehr anstrengend. Es gab zwar keine täglichen Ausbrüche, dafür aber dann 3 x so ausufernd und ausdauernd, wie bei anderen Kindern.
Weder zu Freunden noch im KiGa ist er so. Begründung seinerseits (wortwörtlich): "Ihr seid doch meine Eltern. Ihr habt mich immer lieb."
Mein Problem: ruhig bleiben kann ich (teilweise gehe ich mit Ankündigung auch mal auf die Terrasse um nicht mitzuschreien). Aber wie ihm vermitteln, dass es SO dennoch nicht geht.
Wir sind grundsätzlich eher weniger streng, machen auch Kompromisse mit ihm aus, er darf auch mit entscheiden im Rahmen etc.
Leider ist das einzige was aktuell funktioniert klare bis strenge Ansagen unter "Androhung" einer Konsequenz wie "ist hier beim Essen mit deinem Freund wieder so ein Theater, ist des Essen beendet und xy fährt sofort nach Hause". "Du gehst jetzt (also nach minutenlangem nörgeln etc) sofort Zähne putzen, sonst hat Papa/Mama gleich keine Zeit/Lust mehr, dich ins Bett zu bringen".
Bis hin zu dem Verbot, Freunde einzuladen - da dreht er nämlich so richtig auf und provoziert am laufenden Meter, sprich: es wird alles das gemacht, wo man gerade gebeten hat, dies bitte zu unterlassen. Werde ich dann sauer und kündige Konsequenzen an, geht der Terror richtig los.
Ich befürchte nur die Beziehung zu unserem Sohn durch die eher strenge Linie jetzt zu belasten, da es gefühlt wirklich von morgens bis abends so geht.
Oder bin ich da zu "weich" und mache mir unnötig Sorgen? Schön finde ich das Miteinander so jedenfalls nicht. Aber ich bin auch nicht der Fußabtreter meines Kindes und respektvoller Umgang ist mir wichtig.

 
14 Antworten:

Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von lilke am 20.06.2018, 12:52 Uhr

Vielleicht ist er eben doch noch zu jung für die Schule mit aktuell noch nicht mal 6?

LG
Lilly

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von Tämelebäbchi am 20.06.2018, 12:59 Uhr

Hallo,
Ich glaub der kleine weiß das er das alles nicht tun darf. Deshalb brauchst du es ihm garnicht so ausführlich zu erklären. Nur das: ein nein - ein Nein ist!

Am besten finde ich funktioniert es mit dem Prinzip: positives Verhalten zu loben und zu betonen! Und negatives Verhalten bekommt so gut wie gar keine Aufmerksamkeit. Einfach nicht "mit" zanken.
Vielleicht kannst du ihn zu Hause wenn er wütend wird, ihn in sein Zimmer schicken oder geleiten und ruhig sagen: wenn du dich beruhigt hast, kannst du gerne wieder kommen.

Wichtig ist: es ist ne Phase ;) es geht vorbei!

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von cube am 20.06.2018, 13:21 Uhr

Ja, das Mantra bete ich beinahe täglich ;-) Das denke ich ja auch.
Es ist nur dennoch erschreckend, wie sehr er sich gegen alles mögliche wehrt bzw. einfach "nö" sagt bzw. es eben immer wieder/weiter macht. Als wenn er sehen will, wie weit die Elternliebe wohl geht.
Lob bekommt er definitiv und natürlich macht er viel Dinge toll - aber genau das schlechte Verhalten ist ja eben schwierig zu ignorieren. Es geht ja um Dinge, die er wirklich nicht soll oder eben machen soll.
Schuhe ausziehen, Jacke aufhängen statt quer durchs Wohnzimmer zu schleudern, nicht mit der Gabel auf dem Tisch herumkratzen, bitte etwas leiser als ein Düsenjet schreiend durch die Wohnung rennen, sein Spielzeug im Wohnzimmer bitte zusammen räumen, beim Essen nicht ohne Rücksicht auf Verluste alles! vollkrümeln etc
Also Dinge, die er eigentlich weiß, kann oder zumindest verstehen kann. Und meiner Meinung nach auch nichts, was nicht eh üblich wäre in dem Alter.
Das kann ich ja leider schlecht ignorieren :-( weil es auch oft Dinge betrifft, die ich dann für ihn erledigen müsste.

Bzgl. Schulfähigkeit: er will in die Schule, KiGa langweilt ihn. Alle "Testungen" super mitgemacht - es gäbe keine Stelle, die ihn für nicht schulreif halten würde oder eine Rückstellung befürworten würde. Für ihn wäre es auch Höchststrafe.

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von niccolleen am 20.06.2018, 13:36 Uhr

Ich glaube nicht, dass es eine Taktik gibt, mit der du ploetzlich den Durchbruch erreichen wirst.
Ich glaube, deine Strategie kann nur Durchhalten sein und weitermachen wie bisher. Mir klingt das alles sehr vernuenftig, was du machst und wie du dazu stehst, und die Fruechte hast du ja teilweise schon: "Bei euch kann ich ich selbst sein, ihr habt mich trotzdem lieb." Klar sollte er mit der Zeit lernen, dass man auch und gerade mit seinen Lieben nicht so umgeht und allen Dreck, der das ueberforderte und reifende Gehirn produziert, an ihnen ablaedt, aber im grossen und ganzen ist das doch sehr schoen, dass er das so begreift und von sich selbst sieht und weiss. Ich bin nicht sicher, ob meine das bereits so verstehen. Ich finde das recht bewundernswert.

Eines ist mir bei meinen Kindern und auch bei mir selber immer wieder aufgefallen. In Schubzeiten, und die gibt es ja das ganze Leben lang, passiert so viel im Gehirn, da ist neuronal oft einfach Ausnahmezustand. Das ist schlecht steuerbar. Es wird aber nach und nach verarbeitet und dann ist alles wieder ok, mit und ohne Erziehung. Beim Groessenwachstum ist es ja oft genauso: Auf einmal rennt man ueberall an, haut sich dauernd an, stolpert permanent und weiss nicht wieso. Sobald man sich wieder an die neuen Dimensionen gewoehnt hat, auch wenn es nur ein paar cm sind, geht alles wieder.

lg
niki

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von Tämelebäbchi am 20.06.2018, 13:44 Uhr

Trotzdem... er wird nun älter und brauch das in einer anderen Form. Mit zunehmendem Alter kann man den Kindern auch mal zumuten ins Zimmer zu gehen....
Du als mama musst ihm da zur Zeit klar zeigen wie man sich benimmt. Das man nicht schreit oder hektisch wird, das man gelassen bleibt und sich nicht wie ein vergifteter Affe benimmt.

Er nabelt sich nun wieder ein Stück ab. Von ihm wird nun etwas mehr verlangt als vorher. Das schafft Unsicherheit. Je geradliniger du vorgehst umso besser wird es. Wenn dies auch ne Zeitlang dauern kann aber zum Beispiel beim schreien wäre ich taub das würde ich garnicht hören. Erst wieder beachten wenn er "normal" ist... auch wenn es schwer fällt.

Halt durch ;) in ein paar Wochen sitzt er in der Schule lammfromm

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von cube am 20.06.2018, 13:47 Uhr

Vielen lieben Dank für deine Antwort :-) Ja, du hast recht - es ist schön, das er das so sieht und ja, es wird wieder nur eine Phase sein, die genau so plötzlich vorbei ist, wie sie gekommen ist. Und dann fragt man sich, warum man sich so viele Gedanken gemacht hat bzw. so eine Dramatik hineininterpretiert hat.
Denn gerade heute morgen hat er den Tisch gedeckt und Kakao für alle gemacht.
Schön, dass einem die Antworten hier einfach auch mal wieder die Normalität solcher Phasen aufzeigen und zumindest mich ehrlich entspannter werden lassen.

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von cube am 20.06.2018, 13:50 Uhr

Vielen lieben Dank auch für deine Antwort :-)
Wie unten schon geschrieben: schön, das man hier das Gefühl bekommt, das eigentlich alles gar nicht so schlimm ist. Das entspannt mich jetzt schon.
Jau, vermutlich wird er plötzlich kein Wässerchen mehr trüben und ich mich fragen, warum ich überhaupt so eine Welle gemacht habe ;-)

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von Felica am 20.06.2018, 23:00 Uhr

Wir haben nicht zufälligeweiße das gleiche Kind? Könnte nämlich Wort für Wort von mir geschrieben sein. Ich leide also mit dir, du bist nicht alleine.

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von emilie.d. am 21.06.2018, 7:11 Uhr

Wieviel kümmert sich der Papa täglich und wie geht er mit ihm um? Insbesondere bei Konflikten?

Hat sich sonst bei Euch irgendwas verändert, Job, Eltern müssen gepflegt werden?

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von emilie.d. am 21.06.2018, 7:12 Uhr

Streß in seiner Peer Group im Kindergarten? Hat sich da die oziale Konstellation irgendwie verschoben? Was sagen denn seine Erzieher?

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von cube am 21.06.2018, 9:34 Uhr

Danke, das beruhigt mich! Dann wünsche ich dir auch mal gute Nerven :-)

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von memory am 24.06.2018, 19:16 Uhr

Huhu , mach Dich nicht verrückt....hier die gleiche Situation ! Ich habe nur das Glück das von Kind 1 schon zu kennen, da war es vor der Einschulung das gleiche:-) Meine Kinder sind leider kleine Perfektionisten und stellen hohe Ansprüche an sich selbst , jegliche Veränderung macht ihnen daher (viell. auch unterbewusst )Angst! Das wird wiederum Zuhause abgebaut!
Ich selbst denke, dass sie durch die Provokationen und bei uns auch teilweise Kleinkind Verhalten , unsere Reaktion /Beständigkeit (nochmal) testen , also quasi Bestätigung wollen , dass wir sie weiterhin unterstützen und der "sichere Hafen" sind , egal was sie machen! Immerhin bekommen sie ja ständig gesagt, wie "groß man doch jetzt sei", oder auch gerne solche bekloppten Sätze wie, "jetzt beginnt der Ernst des Lebens" usw. das kann schon verunsichern!
Bei Kind groß war es mit der Einschulung dann vorbei ! Und er ist über Nacht gefühlte 5 Jahre gealtert:-)

Kind klein wird jetzt durchaus liebevoll in seine Schranken gewiesen und auch extra mit in die Vorbereitungen eingebunden , ansonsten wird abgewartet , denn es ist wirklich nur eine Phase:-)

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Re: Künftiges Schulkind dreht am Rad

Antwort von Nici_84 am 02.07.2018, 7:46 Uhr

Hier genauso. Meine Tochter dreht schon seit Monaten am Rad. Teilweise ist es so schlimm, dass ich es kaum noch mit ihr aushalte.
Das ist die wackelzahnpubertät. Vielleicht hast du Lust dich da im Internet zu belesen.
Die Tochter meiner Freundin wird bald 7 und es ist kein Ende in Sicht. Es wird wohl eine laaaaange Phase sein, die wir da durchstehen müssen. Sehr anstrengend leider
Wünsche uns allen gute Nerven

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Re: Vielen Dank an alle

Antwort von cube am 03.07.2018, 10:30 Uhr

die hier geantwortet haben :-)
Tatsächlich hat er sich wieder gefangen. Wie immer, oder? In dem Moment, in dem man denkt, man dreht durch, braucht Hilfe etc, ist es plötzlich wieder gut.
Ok, ich denke, das Ganze ist noch nicht wirklich komplett ausgestanden, da die Einschulung ja noch bevorsteht - aber im Großen und Ganzen ist alles wieder gut.
Ich denke, die Mischung aus einerseits Verständnis für sein emotionales Wirrwarr und andererseits konsequenterem Handeln hat dann doch auf Dauer gefruchtet. (zumindest möchte ich das gerne glauben ;-)
Also vielen Dank noch mal an alle, die mit Rat und Tat dabei waren und aufmunternde Worte gespendet haben - das hat auch sehr geholfen, alles etwas entspannter zu sehen.

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