zurück| Geschrieben von grisham am 07.09.2019, 11:39 Uhr |
Hypersensibles Kind
Hallo miteinander! Konnte jetzt eigentlich jemand das Problem befriedigend lösen? Hab das gleiche Problem mit meiner Tochter. Es ist zum Verzweifeln. Vielen Dank im Voraus für die Antworten.
LG A
Beitrag beantworten
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von Mutti69 am 07.09.2019, 12:32 Uhr
Kind abschaffen, wäre eine mögliche befriedigende Lösung.
Für WAS eigentlich, wenn ich fragen darf?
Auch hypersensible Kinder (wie kommst du darauf, dass deines eines ist), sind sicher unterschiedlich. Was sind denn die gravierendsten Auffälligkeiten bei deinem Kind.
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von grisham am 07.09.2019, 13:30 Uhr
Ich habe mich auf einen alten Thread bezogen und ich dachte mein Post wird an diesem angehängt. Warum jetzt ein neuer eröffnet wurde, weiß ich nicht. In dem Thread wurde von mehreren Leidensgenossen, das Problem sehr gut beschrieben.
Hypersensibel wurde es in diesem Thread genannt und ich habe es einfach übernommen, auch wenn es falsch ist. Man/Frau möge mir verzeihen.....
Das Problem ist, dass unsere Tochter(bald 5 Jahre) und damit auch wir ein Problem mit dem Anziehen haben. In den Sommermonaten, wo ein kurzes, trägerloses Kleid mit Unterhose reicht, ist auch das Anziehen der Unterhose, obwohl diese schon eine Nummer größer ausfällt) sehr oft ein Kampf. Aber noch erträglich.
An Tagen wo es witterungsbedingt erforderlich ist mehr anzuziehen, wird der tägliche Weg in den KIGA bzw. Unternehmungen zur Tortur. Es fängt mit der Unterhose an, und geht weiter mit den Socken, Hose, Pullover, Jacken, Schuhe. Das die Wäsche vor dem Tragen gewaschen wird und sämtlich Etiketten entfernt wurden möchte ich gleich vorausschicken.
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von Mutti69 am 07.09.2019, 13:47 Uhr
Dann ist dein/euer Problem hauptsächlich taktiler Natur.
Ich kann dir nicht wirklich raten. Schau genau hin, was funktioniert und was nicht. Im Diabetiker Bereich gibt es z.B. nahtlose Socken, Unterwäsche gibt es seamless (auch für Kinder). Es ist immer ein auf und ab.
Ich kann aber berichten, meiner ist jetzt 12 und es ist kaum noch spürbar.
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von Mutti69 am 08.09.2019, 13:22 Uhr
P.S. Die Antwort und Ansicht von Dr. Busse kann ich nicht teilen. Neurologisch ist das untersucht, ich glaube es war Vestibülär-taktil.
Das tut aber eigentlich nichts zur Sache, weil man ja irgendwie im Alltag damit umgehen muss.
Als eine reine Trotzreaktion kann ich das nicht sehen. Man sehe sich die Verzweiflung auch der Kinder an...Lustig ist anders.
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von Lucylu am 08.09.2019, 21:02 Uhr
Ich kann auch sagen, dass es mit den Jahren besser wird!
Das "Sockenproblem" haben wir gelöst, indem mein Sohn die Socken einfach auf links getragen hat, so hatte er keine störende Naht.
Lg
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von chrpan am 08.09.2019, 22:34 Uhr
Ich weiß jetzt den Ausgangsthread nicht, aber es geht um eine hohe Empfindlichkeit deines Kindes, wenn Kleidung nicht bequem sitzt?
Mein ältester Sohn war ein high Need Baby und ist ein hochsensibles Kind.
Er kann getrost Restaurantkritiker werden. Schmeckt JEDE Nuance einer Zutat.
Kleidung ist auch so ein Thema. Unterwäsche geht im Moment von Fa. Schiesser (manche Modelle) am besten. Hosen dürfen nur aus leichtem, weichen Stoff sein. Das Zusammenziehen des Verstellbundes hasst er. Da er sehr schlank ist, ist der Hosenkauf schwierig. Dünne Sommer-Chino vom schwedischen Moderiesen geht gerade so....Jeans mag er nicht. Mir graut vor dem Winter!
Mützen.... auch so ein Thema. Die dünnen Modelle aus Jersey mag er lieber als echte Wintermützen.
Bei Socken bin ich jetzt auf dünne Sportsocken aus Kunstfaser umgestiegen.
LG
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von kirshinka am 09.09.2019, 10:04 Uhr
Biobaumwollsachen und Sachen die schon x-mal getragen wurden - selten neue Sachen!
Biobaumwolle und legere Schnitte....
Leggings aus Biobaumwolle - innen angeraut - das liebt(e) meine Tochter (jetzt 10 und noch immer kein Freund von „Sachen die kratzen“).
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von Anna3Mama am 09.09.2019, 22:13 Uhr
Bei uns hat am besten funktioniert, wirklich konsequent die Etiketten rauszumachen, weiche Baumwolle in Bio-Qualität. Teilweise 2 - 3 mal waschen. Tatsächlich reagierte er sogar ab und an mit Nesselausschlag wenn noch zu viel Farbe drin war (schwarze Sportklamotten z.B. )
Immer ungefähr dasselbe anbieten, Hosen mit weichem Bund, was auch immer schon funktioniert hat, wird im nächsten Winter am ehesten angenommen.
Es wird mit dem Alter besser, aber ich kann immer noch recht genau sagen, welche Hosen, T-Shirts, Jacken ... er anziehen wird und welche nicht. Der Stoff ist das A und O.
Trotz aller Hochsensibilität kannst Du aber trotzdem Standards erwarten. Wenn es morgens Riesentheater gibt, wurden unsere auch mal im Schlafanzug ins Auto gepackt, die (angenehmen) Klamotten eingepackt und Kind hat sich dann noch schnell im Kiga angezogen.
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von Mutti69 am 10.09.2019, 6:18 Uhr
So ist es!
Gelassen bleiben, beobachten, was geht und dann - zur Erleichterung aller Beteiligten - dabei bleiben, wenn etwas funktioniert. Never change the winning team, das war und ist unser Leitspruch.
Stellenweise hatte ich für’s Kind eine Hose mehrfach und halt nur dieses eine Modell, weil sie eben ging und das dann über Jahre, einfach nächste Größe gekauft, wenn Garderobenwechsel anstand.
Mit der Zeit hat man dann auch ein Gespür dafür, was funktionieren könnte und was gar nicht gehen wird.
Aber auch taktil empfindliche Kinder sind Kinder und auch die können es manchmal übertreiben. Das erfordert Fingerspitzengefühl und im entscheidenden Moment auch mal ein konsequentes Handeln.
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von Schniesenase am 10.09.2019, 14:01 Uhr
Hallo grisham,
hier wird es langsam besser. Kind wird bald 8. Aber noch immer bekommt man sie in keine Jeans, und der Unterhosenkauf wird noch mal schwierig, wenn sie aus den Hansnatur-Unterhosen rauswächst. Zum Glück ist sie klein und eher schmal gebaut.
Unsere Tochter trägt für kühle Tage immer noch am liebsten Overalls. Aktuell Mikk Line Softshell. Alles andere ist ihr zu viel Gewumsel.
Hosen: durchweg Leggings aus BW. Elastananteil geht mittlerweile, und das Gummi im Bund muss passen. Von KIK gab es warme Leggings mit innen angerauhtem Stoff aus BW. Da habe ich gleich einen Stapel gekauft. Neuerdings mag sie auch eine Outdoorhose (Jako'o) tragen. Pullover NUR mit Hemd drunter, T-Shirts dagegen IMMER ohne - das verstehe, wer will...
Schuhe: Wildlinge werden hier sehr gerne getragen. Ich kaufe von Schuhen, die gut gehen, immer gleich die nächste Größe nach. Bei normalen Schuhen immer die ausgelatschten, gebrauchten. Andere werden selten getragen.
Wie damit umgehen? Ernst nehmen, finde ich wichtig. Es ist Realität, man darf es nicht kleinreden oder vorwerfen. Das macht das Kind nur verzweifelt. Helfen, wenn Hilfe nötig ist und Drama aushalten, dennoch auf Lösung bestehen. Hochsensible Kinder sollen gerne auch lernen, adequat mit ihrer Feinfühligkeit umzugehen. Man hilft nicht, wenn man sie beim Vermeiden unterstützt.
Rechtzeitig über Klamotten sprechen. Kind einbeziehen.
Viel Erfolg!
VG Sileick
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von Mafe am 12.10.2019, 22:18 Uhr
Hier wird bei meiner Vierjährigen ebenso durchprobiert. Bei Ernstings gibt es teilweise Oberteile ohne Etikett. Unterhosen ist auch mit abgeschnittenen Etikett häufig ein Problem. Wir brauchen im Grunde immer den gleichen Schnitt ähnlich einer Panty. Denn je nachdem wie die Nähte verlaufen, stört sie das auch sehr. Strümpfe zur Zeit von Falke flachgenäht. Und innen nochmal die Fäden abgeschnitten.
Sie selbst tut mir teilweise sogar leid,auch wenn es mich oft nervt. Sie sucht sich einen neuen Pulli aus,der ihr sehr gut gefällt. Dann zieht sie ihn an und ist selbst frustriert, weil sie merkt daß sie ihn nicht erträgt 
Ich hoffe auch sehr,dass es mit dem Alter einfacher wird....
Re: Hypersensibles Kind
Antwort von Baerchie90 am 15.10.2019, 10:15 Uhr
Hier halfen Klamotten, die Sohnemann (Wahrnehmungsstörung) sich selbst aussuchte oder welche mit seinen Lieblingshelden. Kleidung mit paw patrol, Spiderman oder Ninjago geht fast immer bei ihm, aber auch da gab es schon Ausnahmen.
Jeans gingen lange gar nicht, stattdessen gab es Jogginghosen. Der Hals muss bis heute (6,5 Jahre) frei sein, also Rollkragen, Schal oder eine ganz geschlossene Jacke kann ich Knicken. Alles was sich im ersten Moment kalt/unbequem anfühlt, wird ebenfalls boykottiert (egal ob Hose, Regenjacke oder Bettdecke).
Lange hatten wir die Regel "erst anziehen, dann raus gehen", wobei Sohnemann frei entscheiden durfte, was er anzieht. Hauptsache er hatte obenrum und untenrum etwas an. Wenn das so gar nicht zum Wetter passte, habe ich passende Kleidung mitgenommen und später angeboten.
In einer ganz verzweifelten Phase, habe ich dann mal zu Hause die Regel aufgestellt "erst anziehen, dann *aktuelle Lieblingsbeschäftigung*". Das hatte ich ihm schon am Tag zuvor erklärt und hat dann auch erstaunlich gut funktioniert.
Ansonsten würden mir noch Bildkarten einfallen. Meine Kinder (4 & 6 Jahre) reagieren da sehr gut drauf. So hatten wir immer großes Theater im Badezimmer, welches durch eine bebilderte to-do-Liste (ohne Belohnung gekoppelt) quasi über Nacht verschwand. Da ließe sich sicher auch was passendes für Klamotten / Anziehen basteln. :-)
Uns wurde Ergotherapie empfohlen, vielleicht wäre das ja auch was für euch?
