Rund um die Erziehung

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von Pandora8890  am 20.10.2018, 16:51 Uhr

Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Hallo erstmal an alle,
ich habe gerade riesige Sorgen und weiß einfach nicht weiter... ich wäre sehr dankbar für Erfahrungsberichte von Eltern, die in ähnlichen Situationen sind und vor allem waren (und was sich so getan hat).
Folgende Situation:
Ich (28, Erzieherin in Elternzeit) lebe mit meinem Freund und unserem gemeinsamen Sohn (3,5 Monate) seit einem halben Jahr zusammen in einem Dorf, ziemlich fernab von unseren Familien.
Jetzt ist mein Freund Zeitsoldat und somit nur am Wochenende zu Hause (er hat einen Arbeitsweg von 200km). Er würde eigentlich im März seinen Dienst abgeleistet haben und ab dem späten Sommer dann eine Ausbildung in der Nähe beginnen = Yay, ein halbes Jahr Familienzeit und danach abends täglich beide zu Hause!
Nun muss er aber aus verschiedenen Gründen seinen Dienst noch um ein ganzes Jahr verlängern und für mich bricht gerade, ganz ehrlich gesagt, eine Welt zusammen.

Eineinhalb Jahre bin ich praktisch fast nur alleine mit dem Kleinen. Zwar gehe ich (leider schon) ab Juli '19 wieder halbtags arbeiten und mein Sohn ist in der Krippe, aber den Rest des Tages bestreite ich dann alleine mit ihm. Versteht mich bitte nicht falsch, ich liebe meinen Sohn abgöttisch und genieße die Zeit mit ihm, es ist aber nunmal doch ein Unterschied, ob man Unterstützung hat, oder auf sich alleine gestellt ist.

Da mein Freund ja leider nur sehr wenig Zeit mit uns verbringen wird, mache ich mir folgende Sorgen:
1. Bei einem befreundeten Pärchen hat sich der Vater (von sich aus) sehr aus der Erziehung des Kindes (heute 2,5) herausgenommen und die fehlende Beziehung zwischen den beiden ist deutlich spürbar (z. B. das Kind tut sich weh - der Vater steht daneben, die Mutter in einem anderen Raum - und es läuft weinend am Vater vorbei durch die Wohnung und sucht nach der Mutter). Ich habe Angst, dass es durch den Mangel an gemeinsamer Zeit bei uns zum Schluss genauso wird.
2. Mein Freund wird Rituale / Regeln / die neuesten Entwicklungen, Themen, "Macken" usw. so ja garnicht mitbekommen (oder nur teilweise) und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ihn jeden Freitag Abend erstmal "anleiten" muss, weil der Kleine diese Woche ein ganz spezielles Einschlaf-Ritual hat (Jetzt werden einige sagen "dann bring du ihn doch auch am WE zu Bett", aber irgendwann muss ich auch mal abgeben und abschalten können...)
3. Habe ich jetzt schon festgestellt, dass der Kleine sich z.B. nur noch ganz schlecht von meinem Freund trösten/beruhigen lässt - irgendwo verständlicherweise, er ist ja sonst immer mich gewohnt. Das an sich finde ich schon schlimm, aber vor allem der Blick von meinem Freund bricht mir dabei das Herz. Er ist traurig und frustriert, diese "Entfremdung" macht ihn sichtlich fertig. Ich möchte doch einfach nur, dass die beiden eine enge, gesunde Beziehung zueinander aufbauen können...

Außerdem gibt es noch einige Sorgen, die mich selbst betreffen.
1. Ich bin zwar im Erziehen ausgebildet worden und fühle mich generell auch sicher, aber auch mir passieren erzieherische Fehler, vor allem, weil das eigene Kind da ja nochmal anders ist. Was ist denn, wenn ich nun irgendetwas immer wieder "falsch" handhabe und es mir einfach nicht auffällt oder wenn ich ganz simpel an manchen Aufgaben scheitere (z.B. Umstellung auf Beikost, Umgewöhnung Familienbett -> eigenes Bettchen usw)?
2. So alleine mit mir (Familie/Freunde wohnen weiter weg) hat der kleine Mann ja erstmal gar keine sozialen Verhaltensweisen zwischen zwei Menschen zum Vorbild... ich bin wirklich alleine hier, sind vor kurzem erst in ein kleines Dörfchen gezogen. D.h. ich rede nur mit ihm, sonst nur selten mit anderen Personen;
streiten (und versöhnen) vorleben o.Ä. geht auch nur am Wochenende...
3. Auch ich bin mal fertig mit den Nerven oder hab dann nächstes Jahr auf der Arbeit nen Sch***-Tag, auch ich liege mal mit ner Erkältung flach. Bei dem Gedanken daran fühle ich mich jetzt schon überfordert.

Vielleicht ist mir alles gerade einfach zu viel oder ich mache mich selbst verrückt... aber ich komme einfach nicht zur Ruhe und fühle mich tatsächlich der Aufgabe so nicht gewachsen. Eigentlich hieß es "zu zweit"... aber jetzt auf einmal fühle ich mich ziemlich alleine gelassen.

Vor allem ist da noch mein kleiner Schatz... wie wird sich die Beziehung zwischen ihm und seinem Vater entwickeln? Was wird es für Probleme geben, wenn wir nur zu zweit sind?

Sehe ich alles zu eng? Wird es garnicht so, wie ich befürchte? Ich bin um jeden Rat, um jede Erfahrung und um jedes aufmunternde Wort froh

 
17 Antworten:

Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von Susanne.75 am 20.10.2018, 20:36 Uhr

Wie formuliere ich es am besten .... Du drehst dich gerade um dich selbst mit 1000den "und wenn"s, "was kann", "was würde" und so weiter. Lass es!

Habt ihr eine Wahl? Ist da eine sinnvolle, durchführbare Alternative?

Lebe mit dem, was kommt und macht das beste draus. Euer Sohn wird keinen Schaden nehmen. Mama ist bei so ziemlich jeden Kleinkind DIE Bezugsperson, die tröstet und bei Krankheit ran muss. Egal ob Papa jeden Abend nach Hause kommt.
Und warte mal ab, bis du das erste Mal abgemeldet bist, weil Papa Freitagabend nach Hause kommt. Da tritt Mama manchmal ganz schnell für ne gewisse Zeit in die zweite Reihe.

Ob du das schaffst? Klar, weil du musst. Ob du mal Fehler machst? Klar, weil alle Eltern auch mal Fehler machen. Auch zu zweit.

Ich bin von Geburt meiner Tochter an alleinerziehend. 24 Std am Tag, 7 Tage die Woche. Ich kann dir also sagen, 1 1/2 Jahren mit Wochenendpapa ist dagegen viel Hilfe. Da trifft jemand mit Entscheidungen und da sorgt sich jemand mit dir gemeinsam. Da hat jemand mit dir Urlaub. Du bist nur Montag bis Freitagnachmittag mit Kind allein.

Kopf hoch, Brust raus! Ein Kind zu versorgen ist kein Hexenwerk, vertrau dir und deinen Fähigkeiten als Mutter. Alles andere wird sich ergeben.

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von lilke am 20.10.2018, 21:01 Uhr

Du denkst zuviel. Es ist, wie es ist und Kinder sind, wie sie sind. Mein Mann war beim Großen 8 Monate daheim, beim Kleinen die ersten 13 Monate. Und der Kleine (2) würde um bei deinem Beispiel zu bleiben auch durch die ganze Wohnung zu mir rennen anstatt sich gleich von Papa trösten zu lassen. Jedes Kind hat Phasen und manche sind von sich aus eher Papalastig, andere Mamalastig.

So oange der Papa wenn er da ist, intensiv mit dem Kind Zeit verbringt kommt es auf das eine Jahr nicht an.

LG Lilly

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von niccolleen am 20.10.2018, 23:50 Uhr

Mein Freund war ziemlich lang auf Montage und ich hab ihn am Wochende und sehr oft nicht mal da gesehen, und wenn er da war, war er voellig fertig und hat geschlafen. Meine Tochter war sowieso ein sehr anstrengendes Kind und ausserdem Fruehchen und ich habe diese Zeit als totale Horrorzeit in Erinnerung.

Trotzdem haben sich die beiden wieder aneinander gewoehnt und sind sich extrem nah in unserer Familie.
"dass ich ihn jeden Freitag Abend erstmal "anleiten" muss, weil der Kleine diese Woche ein ganz spezielles Einschlaf-Ritual hat "
Da mach dir mal keine Sorgen, er muss sich gar nicht an DEIN Ritual mit deinem Kind halten, sondern kann das so machen, wie er es macht, und du wirst dich wundern, was bei ihm funktioniert, was bei dir nie im Leben gehen wuerde. Dazu gehoert aber auch, dass du ihm das zutraust und ihn vertrauensvoll machen laesst. Das ist das Schwierigste.

Als Erzieherin kannst du sicherlich super andere Kinder erziehen. Bei deinen legst du dir die Latte aber ganz schoen hoch: " Umstellung auf Beikost, Umgewöhnung Familienbett -> eigenes Bettchen usw".. Haeh? Wozu Umstellung auf Beikost? Wenn dein Kind reif ist fuer Beikost, wird es dir sowieso die Kartoffeln vom Teller klauen. Wenn du das frueher haben willst, dann bietest du es halt frueher an, aber das kommt doch sowieso zitzerlweise zusaetzlich zu den Milchmahlzeiten. Und das Kind nimmt davon ja auch nur soviel an, wie es braucht und wann. Da kannst du nichts falsch machen und musst auch nicht erziehen. Ebenso mit dem Familienbett: Wozu umgewoehnen? Wenn dein Kind reif genug ist, wird es ausziehen, und es wird Phasen geben, wo es wieder zurueckkommt. Solange ihr beide dabei schlafen koennt, und fuer gewoehnlich geht das wunderbar, spricht doch nichts dagegen. Wieso soll denn ein Kleines Kind, dass diesen Rueckhalt braucht, davon "umgewoehnt", also dieser Rueckhalt entzogen werden?

Wieso muss dein Mann so lange weg und wie steht er denn dazu? Kann er das gar nicht beeinflussen? Diese ersten Jahre moechte man als Vater doch nicht so einfach versaeumen.

Mach dir die Dinge nicht zu schwer, bleib unter Leuten, haltet zusammen (also eher nicht so einfach ins eigene Zimmer auslagern, wo ihr dann beide allein seid), und nimm dir immer nur den naechsten Tag vor. Ich glaub, das hat mir damals beim Durchhalten geholfen, dass ich einfach von einem Tag zum naechsten gelebt hab. Und viel hinaus gehen. Alles ist einfacher draussen als in den eigenen vier Waenden.

lg
niki

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von pauline-maus am 21.10.2018, 11:55 Uhr

mein esxmann war auch bei der bundeswehr und wir lebten das, bis zur trennung( war aber nicht der grund.
geschafft habe ich das auch alleine unter der woche und die wochenenden wurden dafür intensiver als familie genutzt.
das klappt schon

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von Astrid18 am 21.10.2018, 13:15 Uhr

Sicherlich ist es nicht einfach, vor allem wirst Du in der Woche eine Routine haben, die dann am Wochenende durcheinander gebracht wird.

Aber: viele Väter sind in der Woche unterwegs oder arbeiten so lange, dass die Kinder schon oder noch schlafen, wenn sie Zuhause sind.

Vielleicht kann Dein Freund jeden Samstag ein paar Stunden Vater- Kind-Zeit verbringen, ohne Dich. Dann kannst Du entspannen.

Erziehungsfehler macht jeder; und die meisten Mütter müssen die meisten ihre Kinder betreffenden Entscheidungen selbst treffen.

Wenn Du arbeitest, kommst Du aus dem Mutter-Trott heraus; finde ich ganz prima für Dich.

Der Vater wird meiner Meinung nach später viel, viel wichtiger als am Anfang. Und er ist ja nicht komplett abwesend.

Du wirst das schaffen und bei Deinen Punkten wie Beikost etc. gibt es sicherlich kompetentere Ansprechpartner als Deinen Freund (der wie Du das alles erst noch lernen muss).

Das wichtigste ist, lass ihn machen, wenn er da ist und vertraue ihm. Kinder können damit gut umgehen, dass Mütter und Vater unterschiedliche Herangehensweisen haben.

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von Pandora8890 am 21.10.2018, 13:50 Uhr

Vielen Dank fürs Mut-machen und die lieben Worte!
Ich hab mir das alles nochmal gründlich durch den Kopf gehen lassen und mich auch mal mit meinem Freund ausgesprochen. Nachdem ich eine Nacht über alles geschlafen habe, muss ich sagen, dass es schon garnicht mehr so unmachbar scheint.. obwohl ich natürlich immernoch niedergeschlagen bin. (Beim Verfassen der Nachricht war ich aber einfach nurnoch verzweifelt.)

Mein Freund und ich haben uns hingesetzt und über alles geredet (mal lauter, mal leiser ).
Ich habe mich auch von ihm alleine gelassen gefühlt, weil er den Vertrag über die Dienstzeit-Verlängerung einfach ohne Rücksprache mit mir unterschrieben hat. Im Endeffekt stellte sich aber heraus, dass ihm gar keine andere Wahl bleibt. (Es geht hier vor allem um Gelder, da ist wohl das Problem, dass er seinen Dienst noch in Zeiten der Wehrpflicht begonnen hat und nicht als BFDler. Mit der Verlängerung bekommt er dann nun das, was ihm eigentlich zusteht.)

So oder so, auch ihm gefällt die Sache nicht und er hat auch eingesehen, dass es für mich und den Kleinen mächtige Einbußen bedeutet. Er hat schließlich vorgeschlagen, dass er mal mit seinen Vorgesetzten spricht, ob es möglich ist, ein- oder mehrmals im Monat auch von Mi auf Do heimzukommen.
Spätestens da habe ich gemerkt, dass ich wirklich nicht alleine bin, sondern wir beide an einem Strang ziehen.
Eure Worte haben mir aber noch einige Steine vom Herzen genommen (und mir mal wieder deutlich gemacht, dass ich wirklich gut im "Zerdenken" bin - von Mutti geerbt )

Und ja, es stimmt, dass ich die Maßstäbe ziemlich hoch setze, diesen Hang zum Perfektionismus werde ich einfach nicht los. Zum Glück braucht es erfahrungsgemäß meistens nur ein bisschen Zeit, damit ich eine bestimmte Sache gelassener sehen kann und auch mal Fehler akzeptieren kann. Dabei bin ich bei Sachen, die nicht meine Person betreffen, eigentlich sehr tolerant und kann auch mal ein Auge zudrücken (Stichwort Kinder), nur irgendwie gelingt es bei mir selbst nie so ganz.
Die Themen Familienbett und Beikost habe ich übrigens erwähnt, weil sie u.a. oft von unseren Müttern zur Sprache gebracht werden à la "Du solltest jetzt wirklich langsam mal vom Stillen aufs Fläschchen umstellen, ich hab damals immer schon Brei untergemischt" oder "Du verwöhnst ihn aber ganz schön mit dem Zusammen-schlafen, so kriegst du ihn nie aus dem Bett, glaub mir! Alleine zieht der bestimmt nicht aus!" ... hab schon gar keine Lust mehr, ans Telefon zu gehen, wenn ich die Nummern sehe...

Aber nochmal zum Schluss: Ich finde es toll, dass es so starke Frauen gibt, das zeigt mir, wozu wir fähig sind. Respekt an euch und eure Erfahrungen!

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von kirshinka am 22.10.2018, 6:51 Uhr

Dieses blöde Geschwätz anderer Leute darfst du getrost ignorieren.
Stillen ist gut gegen Karies, für das Immunsystem, zur Prävention von Diabetis, zur Förderung der Mitter-Kind-Bindung, zur Stärkung der Mund-Motorik und damit dem späteren sprechen lernen.
Auf jeden Fall besser als Zuckerbrei und Co.

Und Familienbett ist Spitze (du kannst schlafen - musst nicht aufstehen, stärkt das Urvertrauen, die Bindung - und gemeinsames schlafen reduziert das Risiko von plötzlichem Kindstod durch Atemstillstand).

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von Maxikid am 22.10.2018, 8:57 Uhr

mein Mann kam auch Jahre nur zum Schlafen nach hause und ist am Morgen extrem früh wieder weggegangen. Ich war also auch für alles alleine zuständig. Meine 2. Tochter war ein Schreikind...ich habe alles überstanden. Allerdings, kann ich es nicht gut ertragen, wenn mein Mann mir jetzt helfen möchte. Ich bin es eben nach Jahren anders gewohnt....Du wirst das auch schaffen...

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von Akira am 22.10.2018, 12:14 Uhr

Sehr gut zusammengefasst ;o)

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von reblaus am 22.10.2018, 13:38 Uhr

Gäbe es denn nicht eine Möglichkeit für Dich mit dem Kleinen eine Woche im Monat in die Nähe zu Deinem Freund zu fahren , damit Ihr eine Woche Euch Abends seht.

Ach Fehler macht man , egal ob allein oder zu zweit.

Und ich bin nun im 6. Jahr in dem wir den Mann/Papa nur 4-8 Tage im Monat sehen und bei uns sind 2000Km dazwischen. Ich nehme mal an , daß ihr jeden Abend wenigstens über Facetime oder skype miteinander sprecht... da wächst dann auch Euer Sohn mit rein.

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von Pandora8890 am 22.10.2018, 15:17 Uhr

Ja, es gibt dabei auch Vorteile, wie eben solche Themen wie Familienbett. Mein Freund war nämlich völlig entsetzt, als ich mal meinte, dass der Kleine ja ruhig noch bis zur Krippen-Eingewöhnung bei uns schlafen kann, da er ja wahrscheinlich ja besonders bei dieser Umstellung nochmal mehr Sicherheit und Rückhalt braucht.
"Bitte was?! Sicherlich nicht, das mache ich nicht mit!", konnte ich mir da anhören. Ich denke aber mal, dass dieses Thema hiermit gegessen ist. Und wenn es doch nochmal aufkommen sollte, werde ich mich bestimmt nicht seinen Wünschen unterordnen, wenn er nur 2 Nächte in der Woche hier ist, *hmpf!*
Alles in allem bin ich nämlich auch für's Zeit lassen, ganz nach dem Motto: Das wird sich schon von selbst regeln, wenn der Kleine soweit ist.
Ich vertraue darauf, dass unser Sohn bei einem felsenfesten sicheren Hafen dann nämlich umso freier und selbstsicherer irgendwann "in See sticht", um bei der Metapher zu bleiben. (Hoffentlich irre ich mich da nicht gewaltig )
Reinreden lassen fällt mir durch den beruflichen Hintergrund ohnehin schon schwer (beratungsresistent bin ich aber auch nicht). Mal sehen, wie gut es laufen wird...

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ot

Antwort von niccolleen am 23.10.2018, 7:54 Uhr

nur aus Neugier: Welchen beruflichen Hintergrund braucht man, um sich nicht dreinreden zu lassen?
lg
niki

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von Pandora8890 am 23.10.2018, 9:19 Uhr

Ich bin Erzieherin in der Kita und trotz meiner Ausbildung und Erfahrung kann ich mir von meinem Freund auch öfter mal anhören, ich würde mir Sachen bzw. Gründe für bestimmtes Verhalten oder Folgen von so "ganz tollen" Erziehungsmethoden (schreien lassen, etc...) nur ausdenken. Er ist aber auch ein ziemlicher Sturkopf

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von niccolleen am 23.10.2018, 21:56 Uhr

Achso! Lol, da haette ich auch drauf kommen muessen!

lg
niki

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Nicht optimal, aber auch nicht sooo schlimm!

Antwort von Banu28 am 28.10.2018, 9:51 Uhr

Hallo,

ich kann Deine Bedenken verstehen. Du wirst natürlich auf gewisse Weise alleinerziehend sein. Aber das geht vielen Müttern so - sowohl denen, die wirklich allenerziehend sind, als auch denjenigen, deren Männer viel weg sind, z. B. im Ausland oder monatelang auf Montage etc.

Dieser Zustand ist nicht optimal, aber auch nicht so gravierend, wie Du es Dir ausmalst. Zum Trösten und für den Alltag (Beikoststart etc.) sind eh meist wir Mütter zuständig, auch wenn der Vater da ist. Du wärest auch so die Hauptbezugsperson Deines Kindes, das ist immer derjenige Elternteil, der tagsüber da und für alles zuständig ist. Frauen sind meist auch viel besser informiert als Männer, was Ernährungsfragen etc. angeht. Mein Mann hatte davon kaum Ahnung und hat mir da völlig vertraut.

Woran es eigentlich hapert bei Dir, ist das Vertrauen in Dich selbst. Und die Zuversicht. Wenn ich von meinen Kindern eines gelernt habe, dann dies: Wir Mütter haben die Wahl. Wir können uns entscheiden, ständig alles „richtig“ und „perfekt“ machen zu wollen. Dann scheitern wir jeden Tag mindestens ein Mal. Wir erreichen nie unsere eigenen Ansprüche. Wir werden dann von frustriert oder gar von Schuldgefühlen geplagt, weil wir nicht die engelsgleiche, wunderbare, ausgeglichene, immer geduldige Mutter sind, die wir glauben, sein zu müssen.

Oder: Wir vertrauen darauf, dass wir genau die Mutter sind, die unser Kind will und braucht. Dass wir nicht alles, aber das Meiste richtig machen. Dass dies völlig ausreicht, um unserem Kind eine wirklich glückliche Kindheit zu bieten.

Eine Freundin von mir ist Psychotherapeutin. Sie sagte mal: „Die Schuldgefühle der Mütter, die ständig Angst haben, etwas falsch zu machen, sind eine viel größere Belastung für ein Kind, als die echten Fehler.“ Heißt: Eine entspannte Mutter, die sich selbst vertraut und die zulässt, dass sie auch mal was falsch oder nicht optimal macht, ist eine prima Mutter. Eine ängstliche Mutter, die ständig fürchtet, ihrem Kind zu schaden, ist eine unentspannte, verkrampfte Mutter. Ihre unterschwelligen Ängste und Schuldgefühle belasten ihr Kind sehr.

Langer Rede kurzer Sinn: Du wirst es gut machen! Dein Kind wird glücklich sein! Du darfst auch mal mies drauf, ungeduldig, müde, überfordert und genervt sein - das sind ALLE Mütter mal. Du darfst in der Erziehung experimentieren: Welche Lösung (eigenes Bettchen oder Familienbett?) passt am besten zu Euch? Welcher Weg funktioniert am besten für Euch, welcher nicht so gut? Welcher Beikoststart passt am besten zu Deinem Kind? Es gibt nicht richtig und falsch. Wichtig ist, dass Du Dein Kind da abholst, wo es mit seinen Bedürfnissen steht. Sieh gut hin, lerne von Deinem Kind, was es gerade will und braucht, probiere aus, findet Euren Weg.

Wenn Dein Mann da ist, lass ihn viel mit Eurem Kind allein machen und ziehe Dich raus. Auch wenn es den Beiden anfangs nicht leicht fällt oder Dein Kind zu Dir strebt, lass die Beiden machen, sie kriegen das hin.

LG

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von mutti6 am 28.10.2018, 21:51 Uhr

Das hilft dir jetzt sicher nicht, ich war und bin alleinerziehend und habe es eher als störend empfunden, wenn mal jemand da war, der unsere "Routine" dann gestört hat. Ich hatte kurzzeitig eine neue Partnerschaft, aber meine Kinder und ich waren so eingespielt, dass Personen von außen eher störend wirkten, weil sie den Ablauf und Routine nicht kannten.
Gerade daran sollte der Vater ja beteiligt werden, aber wenn er nicht da sein kann, dann geht das halt nicht, und man gewöhnt sich auch daran.

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Re: Der Vater ist immer weg - brauche dringend Rat!

Antwort von zwergchen84 am 29.10.2018, 20:49 Uhr

Ich muss gerade schmunzeln ^^

Ich hab einen frischgebackenen Papa im Freundeskreis. Bevor die kleine Maus geboren war, hieß es auch, sie wird z.B. NICHT mit im Bett schlafen. Oder er wird NICHT beim kleinstem Pieps da sein u.ä. Bis jetzt hat er ALLES übern Haufen geworfen. Baby schläft mit im Bett, er ist der erste, der bei der kleinsten Regung guckt, er trägt sie stundenlang rum und will unbedingt auch ein Tragetuch für sich haben So kann es gehen. Da dein Freund euren Sohn momentan nur an 2 Tagen in der Woche hat, wird es sich 100% ändern ;)

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