Frage: Radium in Paranüssen

Lieber Herr Prof. Dr. Costa, zunächst ein herzliches Dankeschön für die professionelle und trotzdem beruhigende Art, Fragen zu beantworten. Mir hat das als Leserin schon oft geholfen. Nun habe ich (17. SSW) selber eine Frage zum Verzehr von Paranüssen. Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt die Empfehlung, täglich nicht mehr als zwei Paranüsse (= 8 Gramm) zu sich zu nehmen, da diese sich wohl als eines der wenigen Lebensmittel auf der Welt eigenständig mit Radium anreichern und die bis zu 1000fache Konzentration als andere Nahrungsmittel enthalten. Diese Information findet man wirklich nur zufällig oder durch aufmerksames Suchen im Internet. Im Gegenteil werden vielfach Paranüsse in der Schwangerschaft wegen des Eisengehaltes empfohlen. Ich habe über die letzten Monate immer mal wieder Paranüsse gegessen, teilweise auch mal fünf oder sechs am Tag. Besteht dadurch eine Gefahr für das Ungeborene und falls ja, welche Folgen können entstehen? Bei meiner letzten Untersuchung letzte Woche sah alles normal aus, können Schäden auch noch später entstehen und ist nun eine besondere pränatale Untersuchung notwendig? Dürften die Nüsse denn überhaupt verkauft werden wenn eine Gefahr für den Embryo ausginge? Haben Sie vielen Dank für etwas Licht im Nuss-Dickicht... Viele Grüße Tina

von Tina_Lotte am 09.06.2015, 08:27



Antwort auf: Radium in Paranüssen

Die Empfehlungen des Bundesamtes für Strahlenschutz stimmen, natürlich, aber es heißt darin "können sich mit Radium anreichern"... Nicht mehr und nicht weniger. Das Gleiche gilt für Pilze, die viel Radioaktivität aufnehmen können und in manchen Gegenden diese auch enthalten. Entscheidend ist, woher die Nüsse kommen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen und sich mit der Herkunft und der Umgebung der Bäume nicht beschäftigen wollen, meiden Sie diese Nüsse während der Schwangerschaft. Auch wenn ich persönlich nicht glaube, dass diese Empfehlung generell und für alle Paranüsse dieser Welt gilt... Aber bitte nicht weiter sagen... Wie dem auch sei, die Wahrscheinlichkeit eines Schadens Ihres Kindes halte ich für verschwindend gering.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 09.06.2015