Sehr geehrter Dr. Costa,
leider fühle ich mich bei meinem Frauenarzt nicht so gut betreut und dadurch bin ich etwas unsicher. Nachdem in der 7. SSW zum ersten und auch letzten Mal der Hb-Wert gemessen wurde - der lag damals bei 15,2 - habe ich heute in der 21. SSW darum gebeten den Test mal zu wiederholen. Der Hb-Wert lag bei 11,8. Dieser wird ja nur wie ein Blutzuckertest gemessen. Die Schwester sagte daraufhin, dass er etwas unter der Norm wäre. Diese wäre bei 12,5.
Es ging alles mal wieder sehr rasch und keine Zeit für Fragen. Kurz vor seinem Aufspringen konnte ich noch Fragen was denn der Eisenwert bedeute, oder ob man etwas machen müsse... Da hat er nicht mal drauf geschaut.... Da kann ich jetzt was einnehmen war seine Aussage, weil ja mein Mäuschen jetzt von mir zieht. Ich bekam dann ferro sanol verschrieben gleich mit der Info, dass sie nicht so gut verträglich sind.... Da hat mich doch sehr verunsichert.... denn natürlich würde ich lieber ohne Tabletten ausgleichen, aber dazu wieder mal keine Info.
Ich nehme Euthyrox 50, dann Femibion 2 und Magnesium ein.
Können Sie mir einen Rat geben?
Vielen DANK für Ihre Zeit und Geduld die Sie sich für die Fragen nehmen!
Grüße Annett
von
Annett1
am 04.10.2016, 19:29
Antwort auf:
Muss ich die Tabletten schon einnehmen oder kann ich mit anders ausgleichen?
Ein Hb-Wert von 11.8 ist eigentlich in der 21. SSW nicht schlecht, erst bei Werten unter 11.0 spricht man von Blutarmut in der Schwangerschaft. Aber Sie sollten es nicht darauf ankommen lassen. Über die Ernährung kann man "ein bisschen etwas machen" - nicht alles Eisen aus der Nahrung wird aufgenommen, leider. Bevor Sie Tabletten einnehmen, können Sie versuchen, eisenhaltige Speisen zu sich zu nehmen - Rindfleisch, Gemüse und Vollkornprodukte enthalten Eisen. Kaffee, Tee und Cola hemmen die Eisenaufnahme im Darm, Vitamin C-haltige Getränke (und Obst) fördern die Aufnahme. Es ist also besser, mit dem Essen eher ein O-Saft zu trinken, anstatt gleichzeitig Kaffee/Tee/Cola zu trinken.
Lassen Sie die Hb-Werte in 4-6 Wochen noch einmal kontrollieren. Vielleicht kommen Sie um die Tabletteneinnahme herum... Sicher ist es noch nicht, aber versuchen lohnt sich.
Und noch etwas - seien Sie nicht zu streng zu Ihrem Frauenarzt. Wenn alles in Ordnung ist (das ist ja bei Ihnen der Fall), sind wir, Ärzte schon mal "kurz angebunden", das ist nicht böse gemeint. Meistens ist jede Praxis ziemlich voll und man muss sich auf diejenigen konzentrieren, die wirkliche Probleme haben.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 07.10.2016
