Frage: Mineralwasser

Sehr geehrter Herr Professor Costa, ich habe vorhin eine Sendung geschaut, in der über Uran im Mineralwasser berichtet wurde und natürlich gleich in den panische-Schwangere-Modus gewechselt. Mineralien ja, aber muss es gleich Uran sein.... 10 Mikrogramm sollen zu viel für eine generelle Empfehlung sein pro Liter, 2 hingegen auch für Säuglinge unbedenklich. Gelten für Schwangere dann eher 10 als 2? Zwar ist in unserem Leitungswasser zum Glück fast nichts, auch habe ich wenig Mineralwasser mit 5 Mikrogramm pro Liter konsumiert, sondern meist welches mit genau 2, also eigentlich alles gut, würde mein Panikantrieb mich nicht fragen, ob die 2 Mikrogramm auch für Schwangere, die im Gegensatz zu normalen Menschen statt 1,5 4-5 Liter am Tag trinken, gelten. Aber bevor man überhaupt davon wusste, sind wohl auch gesunde Kinder zur Welt gekommen...

von Hettie am 27.10.2015, 21:59



Antwort auf: Mineralwasser

Die Bezeichnung "geeignet für die Herstellung von Säuglingsnahrung" für Mineralwasser ist nicht ganz einfach zu verstehen. Insofern kann ich Ihre Sorgen nachvollziehen. Die sehr niedrigen Werte für ein Mineralwasser, das dementsprechend für die Säuglingsnahrung geeignet genannt werden darf, berechnen sich nach dem "Tolerable Daily Intake", also nach der Menge eines Stoffes, den ein Mensch ein Leben lang täglich aufnehmen darf, ohne einen gesundheitlichen Schaden davon zu tragen. Säuglinge, die ausschließlich mit Säuglingsanfangsnahrung ernährt werden, nehmen bei einem geringen Körpergewicht verhältnismäßig viel Wasser zu sich. Im Übrigen ist der Uran-Gehalt nicht das Einzige, was derartige Wassertypen erfüllen müssen. So sind diese besonders niedrigen Werte von 2 Mikrogramm pro Liter zu erklären. Sie gelten für Neugeborene, nicht aber für Erwachsene, auch nicht für Schwangere. Die für Schwangere geltenden Werte wären also 10 mg /l.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 29.10.2015