Frage: Mängel in der Schwangerschaft aufgrund von Allergien?

Sehr geehrter Herr Dr. Costa, Ich bin in der 11. Woche schwanger und habe vor ca 3 Jahren Nahrungsmittelallergien entwickelt (sie sind vom Allergologen bestätigt und gehen neben GI-Beschwerden auch mit generalisierter Urtikaria einher, leider reichen bereits Spuren). Da ich schon vor den Allergien Vegetarier war, lebe ich seit Auftreten der Allergien de facto vegan (Allergie gegen Casein, Hühnereiweiß, Soja und Kichererbsen). Ich hatte vor, in der Schwangerschaft vorübergehend Fleisch und Fisch zu essen um eventuelle Mängel zu vermeiden, bekomme bisher aufgrund der Übelkeit jedoch beides nicht herunter. Allein der Geruch stößt mich ab. Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Wochen bessert. Leider kann ich im Moment auch nicht einmal Nüsse oder andere eiweißreicheren Nahrungsmittel essen ohne heftigen Brechreiz zu entwickeln. Ich trinke während der Schwangerschaft Sprudel mit viel Calcium (Ensinger) und substituiere schon seit 3 Jahren B12. Auf welche "Stolpersteine" muss ich darüber hinaus noch achten? Mein Hb war in den letzten Jahren immer gut, nur zuletzt nach dem Blutspenden etwas niedriger als sonst. Ich bedanke mich für Ihre Mühe! Viele Grüße Awelina

von Awelina am 14.04.2020, 10:32



Antwort auf: Mängel in der Schwangerschaft aufgrund von Allergien?

Sie scheinen keine besonders schlimme Form von Übelkeit und Erbrechen zu haben, wenn das Trinken und das Essen bestimmter Speisen noch möglich ist. Auch wenn Sie nun keine eiweißhaltigen Speisen zu sich nehmen können, ist das zunächst kein Problem. Die schwangerschaftsbedingte Übelkeit hört ja erfahrungsgemäß in der 12. SSW, spätestens in der 16. SSW auf und Sie dürfen davon ausgehen, dass Sie danach normal essen können. Zwingen Sie sich aber nicht, Dinge zu essen, die Sie nicht mögen bzw. gegenüber Sie eine Abneigung haben - als Veganerin gehören Fisch und Fleisch wohl zu diesen Speisen, denke ich... Besprechen Sie das Ganze auch mit dem behandelnden Frauenarzt - er muss z.B. den Urin untersuchen, um das Ausmaß der Übelkeit bzw. des Erbrechens mit einem kleinen Test zu erfassen.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 15.04.2020