Ist Leinsamenschleim als Mittel gegen Sodbrennen uneingeschränkt verwendbar?

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Frage an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

Frage: Ist Leinsamenschleim als Mittel gegen Sodbrennen uneingeschränkt verwendbar?

Guten Tag Herr Prof. Dr. Costa, ich befinde mich in der 29. SSW und quäle mich seit einigen Monaten mit anhaltendem Sodbrennen. Nach meiner Bobachtung spielt es keine Rolle, was ich zu mir nehme, ca 20 Min nach der letzten Nahrungsaufnahme setzt das Sodbrennen ein. Über den Tag verteilt nehme ich 1-2 Löffel Gaviscon Advance, was nicht besonders gut hilft, und zur Nacht 1- 1 1/2 Rennie Kautabletten. Seit einiger Zeit wache ich etwa 2 Stunden nach dem Hinlegen wieder vom Sodbrennen auf und muss eine weitere Kautablette nehmen. Nach einigen eher erfolglosen Hausmittelchen (wie Heilerde) bin ich nun bei der Zubereitung von Leinsamenschleim gelandet. Es hilft nicht unmittelbar gegen das Sodbrennen jedoch habe ich den Eindruck, dass ich mit insgesamt weniger Medikamenten wie Rennie und Gaviscon auskomme, deswegen würde ich gern dabei bleiben. Nun gibt es im Internet aber sehr gegenteilige Aussagen zur sicheren Zubereitung hinsichtlich dem Blausäuregehalt. Ich gieße immer ca. 8 EL ungeschrotete, goldene Leinsamen mit etwa 1 L kochendem Wasser auf und lasse das ganze ca 2 h ziehen, bevor ich es durch ein Sieb abseihe. Heraus kommt etwa 700 ml Leinsamenschleim, den ich im Kühlschrank lagere und über 3 Tage verteilt immer schlückchenweise vor den Mahlzeiten trinke. Es kommt also täglich eine gewisse Menge (ca. 250 ml) zusammen. Können Sie mir bitte sagen, ob die Zubereitung und Anwendung sicher für mein Kind und mich ist? Vielen Dank und freundliche Grüße, Tüllmonster

von Tüllmonster am 20.06.2017, 22:22



Antwort auf: Ist Leinsamenschleim als Mittel gegen Sodbrennen uneingeschränkt verwendbar?

Zu Ihrer Frage sind zwei Punkte wichtig: 1. Sodbrennen in der 29. SSW tritt zwar häufig auf, liegt aber oftmals an einem sogenannten "Reflux" - also einem Übertritt von saurem Mageninhalt zurück in die Speiseröhre. Das kann man mit Medikamenten behandeln und es gibt keinen Grund für Sie, bis zum Ende der Schwangerschaft zu leiden. Dafür sollten Sie sich aber bei Ihrem Hausarzt vorstellen und sich untersuchen lassen. 2. Leinsamen enthalten Blausäure und diese ist mengenabhängig giftig. Zu viel Blausäure kann ernste Symptome beim Menschen auslösen. Zwar werden die Leinsamen durch die Magensäure in andere Stoffe umgewandelt, aber zu viel Leinsamen sind ungesund. Zumal Sie offenbar ein "Magen-Problem" haben. Also lautet mein Tipp, einen Art aufzusuchen und sich untersuchen zu lassen. Die Eigenbehandlung mit (viel) Leinsamen ist keine gute Idee...

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 25.06.2017



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