Frage: Extremer Blähbauch

Guten Tag Herr Professor , Ich habe zwar schon vor der Schwangerschaft gelegentlich einen aufgeblähten Bauch nach diversen Speisen gehabt, aber wenn ich diese weg gelassen habe war es dann auch gut. Nun aktuell in meiner 2. Schwangerschaft habe ich einen extremen Blähbauch EGAL was ich esse bzw auch wenn ich nicht esse , bin momentan in der 6ss Woche allerdings sehe ich aus wie im 6. Monat . Es ist teilweise so schlimm das ich nachts nicht mehr richtig atmen kann wenn ich flach liege . Und der Bauch spannt total. Ich habe es mit Lefax/ Sab Simplex probiert, aber das bringt nichts ( Was früher geholfen hat ) . So langsam weis ich echt nicht weiter, werde extrem oft Nachts deswegen wach und auch tagsüber ist es belastend. Haben sie vlt einen Tipp für mich was ich kann. Vielen Dank

von 2.0Baby am 13.06.2017, 11:43



Antwort auf: Extremer Blähbauch

Diese lästigen Blähungen sind in der Frühschwangerschaft häufig und sie entstehen durch Darmgase, die sich wiederum durch die langsamere Verdauung im Magen-Darm-Trakt bilden. Diese "Verlangsamung" liegt an dem Hormon Progesteron, welches in der Schwangerschaft vermehrt gebildet wird und für den Erhalt der Schwangerschaft verantwortlich ist. Wenn die Verdauung langsamer abläuft, sind häufiges Aufstoßen und Blähungen die Folge. Das kann während der ganzen Schwangerschaft mehr oder weniger fortbestehen... leider.... Die meisten Verdauungsprobleme entstehen, wenn man reichhaltige Mahlzeiten zu sich nimmt. Was Sie tun können, ist, in erster Linie auf den Genuss von Lebensmitteln zu verzichten, die Blähungen hervorrufen: Kohl, Blumenkohl, Rosenkohl, Bohnen, Spargel, Artischocken, Brokkoli und Pflaumen. Bei manchen Frauen sind es kohlensäurehaltige Getränke (Mineralwasser, Kohlensäurehaltige Säfte, auch Cola/Fanta/usw.), Zwiebeln, Birnen oder fettreiche Speisen. Hilfreich sind Kümmeltee, Melissentee, Fencheltee, Anistee - aber bitte nicht zu viel davon, weil diese Teesorten zu Krämpfen der Gebärmutter führen können... Auch stilles Mineralwasser kann hilfreich sein. Essen Sie langsam und nur kleine Portionen. Magermilchjoghurt ist hilfreich, weil es hilft, die Darmflora aufzubauen. Ausreichend Bewegung, Spaziergänge und Sport sind sinnvoll. Wenn all das nicht hilft, sollten Sie sich mit Ihrem Hausarzt und eventuell mit einem Magen-Darm-Spezialisten unterhalten - auch Lebensmittelunverträglichkeiten können die Ursache sein, die man eben erst in der Schwangerschaft entdeckt.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 15.06.2017