Sehr geehrter Herr Dr.!
Unser Sohn (26 Monate) will einfach nicht auf unser „Nein“ hören.
Wenn ich „Nein“ rufe, beeilt er sich, dass er schnell das machen kann, was er vorgehabt hat. (Zum Beispiel in Nachbars Blumen hüpfen, Steine über die Treppe werfen,...)
Dann schimpfe ich ihn natürlich, was ihm aber scheinbar nicht viel ausmacht. Er wiederholt dann meine Worte z.B.„Nein, nicht Blumen hüpfen“ und rennt wieder davon. Heute habe ich mich mit ihm als „Strafe“ ins Wohnzimmer gesetzt. Dort hat er dann geweint und gesagt, er möchte hinaus und er möchte zu Oma (wohnt nebenan). Ich habe ihm nochmals alles erklärt, dann gingen wir wieder hinaus. Wieso will er nicht hören und sind unsere Konsequenzen so richtig? Gehört das noch zur normalen Trotzphase?
Vielen, lieben Dank
Maria
von
miala
am 11.06.2012, 08:10
Antwort auf:
"normale" Trotzphase?
Hallo, zum Trotz gehört auf natürliche Weise der Widerstand und das Verweigern. Wie stark das ausfällt, hängt einerseits von den Veranlagungen des Kindes ab, andererseits aber auch stark von den erzieherischen Einflüssen der Bezugspersonen. So führt ein starres Grenzen setzen fast automatisch zur Verstärkung des Trotzverhaltens. Denn das Kind will wirksam sein und etwas bewerkstelligen können, sonst kann es seine Person nicht richtig entwickeln.
Wie man geschickt mit Trotz umgeht, erkläre ich in den vielen Antworten zum Trotz (s. gezielter Suchlauf) und in meinem Langtext über das Emotionale Bewusstsein, Teil 3 auf dieser Seite. Ohne die Grundlagen zu kennen, kann man schwer erklären, warum das eines besser ist als das andere in der elterlichen Reaktion. Auch die Schritte zum Verständnis vom "Nein" der Eltern sind nicht ganz einfach zu verstehen. Im gezielten Suchlauf gibt es dazu ebenfalls ein spezielles Kapitel unter dem Stichwort: Nein-sagen. Sie werden dort alles erklärt finden. Wenn Sie weitere Fragen haben, können Sie sich gerne wieder an mich wenden. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.06.2012