Frage: "kann ich nicht, versuch ich nicht"

hallo nochmal, unser sohn (noch immer 4 1/4 ;-) hat die tendenz, etwas, was er nicht kann, gleich gar nicht zu versuchen. er weiß offensichtlich schon vorher genau, wie das fertige ergebnis perfekt aussehen soll, weiß aber auch, dass er das nicht schafft - und lässt es dann gleich. beispiele: neue stücke am klavier sind eine tortur - bis er sie kann, dann spielt er sie gerne. englisch sprechen im kindergarten geht nur im flüsterton in 2- bis 3-wortsätzen zur erzieherin (die nur englisch spricht), obwohl er es einigermaßen (natürlich nicht perfekt, aber so, dass er sich gut verständigen könnte) beherrscht. usw. wie kann man ein solches - ansonsten sehr intelligentes - kind dazu motivieren, auch mal fehler bei sich selber zuzulassen, zu üben, etwas neues zu versuchen? danke noch einmal, shopgirl

Mitglied inaktiv - 30.01.2006, 08:09



Antwort auf: "kann ich nicht, versuch ich nicht"

Hallo, diese Frage rührt an den Bereich des Selbtbewußtseins eines Kindes. Kinder, die sich ihrer Sprachkompetenz noch nicht sicher sind, flüstern gerne und das zumeist der Mutter oder dem Vater ins Ohr, um es nicht laut sagen zu müssen. Das gilt natürlich auch für die Muttersprache. Vielleicht ist Ihr Sohn, was das angeht, und auch was das Einstudieren von Klavierstücken angeht, vor allem deswegen noch so verzagt, weil er ein bißchen zuviel Druck spürt, der auf ihm lastet. Dieses Gefühl hat nun aber mit seiner tatsächliche Intelligenz nicht viel zu tun. Denn das Verhandensein von Intelligenz kann er erst dann für sich nutzen, wenn er genügend Selbtbewußtsein besitzt, um sie auch zum Ausdruck zu bringen. Im gezielten Suchlauf habe ich unter "Selbstbewußtsein" umfassendere Antworten über das "wie man als Eltern Selbtbewußtsein seinem Kind vermitteln kann", bzw "wie man es stärken kann". Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.01.2006