Frage: Zwillinge

Hallo Herr Dr. Posth, Wir haben 9monate alte Zwillinge und einen fast 4jähigen Sohn. Nun fällt mir auf, dass im Vergleich zur Babyzeit beim großen Sohn, jedes Zwillingsbaby für sich genommen vergleichsweise wenig Zeit von uns Eltern bekommt. Auch die Geduld mit den Kindern ist natürlich bei drei Kindern nicht mehr so vorhanden, wie wenn man nur eins hat. Obwohl wir forumsgemäß erziehen, frage ich mich, was für Auswirkungen es hat, wenn die Zwillinge auch mal warten müssen. Beispiel: wenn ich mit dem Wagen rausgehe, kann ich sie nur nacheinander die Treppen runtertragen, dann schreit einer unten im Wagen und der andere in der Wohnung, und ich haste die Treppen dazwischen hoch um den zweiten zu holen. Schadet die Zwillingssituation unserer Bindung? 2. Frage: die zwei beschäftigen sich schon sehr gut allein, brauchen mich scheinbar viel weniger zur Beschäftigung als der Große. Soll ich ihr zufriedenes Spiel unterbrechen um mich mit ihnen zu beschäftigen? Vielen Dank!

von annablu am 07.10.2013, 09:11



Antwort auf: Zwillinge

Hallo, grundsätzlich schadet die Zwillingssituation der Bindung natürlich nicht. Allerdings ist der Einsatz, den die Bindungspersonen bei Zwilllingen für ihre Kinder aufzubringen haben etwas höher als beim Einling. Das Problem ist aber nicht so sehr die kurzzeitige Verzögerung der Bedürfnisbefriedigung, wenn einer auf den anderen warten muss. Problematischer ist vielleicht das Maß der Zuwendung für den Einzelnen bei einer Beschäftigung mit zweien. Es wird automatisch geteilt, lässt sich aber bei einem selbst nicht gleichermaßen verdoppeln. Trotzdem reicht das Angebot aus, um bei beiden Kindern eine wichere Bindung zu erreichen. Für das ältere Kind ist dann nach wie vor der Vater swehr wichtig, der damit auch die Loslösung voranbringt. Kurzzeitige Verzögerung der Beürfnisbefriedigung führt zunächst einmal zu Ärger und Wut, die durch den Schrei auch abgebaut werden. Man darf nur nicht den Augenblick verpassen, wenn Wut in Angst und dann in Verzweiflung umschlägt. wie schnell das geschieht, hat mit dem veranlagten Temperament zu tun. Auf diese Weise gibt es die schwierigen Säuglinge und die eher einfachen. Das bedeutet, dass auf schwierige Säugling schneller reagiert werden muss und nicht langsamer, wie manche Erzieher behaupten, mit dem Argument, der Säugling müsse zum Wartenkönnen erzogen werden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.10.2013



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