Frage: Zwergenstube

Lieber Dr. Posth, mein Sohn wird in 3 Wochen 3 J. alt, meine Tochter ist 5 Monate. Mein Sohn geht nun seit 3 Wochen in die "Zwergenstube" (1 x/Woche 3 Std. ohne Mami). Wir haben ihn bisher weitgehend im Sinne dieses Forums erzogen und ich halte ihn durchaus für ein sicher gebundenes Kind. Das 1.Mal Zwergenstube hat auch super geklappt, er blieb dort ohne eine Träne und war ganz stolz (ich auch). Seit dem 2.Mal weint er, wenn ich gehen will, d.h. er weint, wenn er gesehen hat, dass sein Freund auch zu weinen anfängt. Die Erzieherinnen (2 für 20 Kinder) sagen, dass er nur solange weint, solange er mich sieht. Dann beruhigt er sich mit ihrer Hilfe schnell und macht auch alles mit. Wenn ich ihn wieder abhole, freut er sich sichtlich ("Mama, holst du mich?!"), hat es aber nicht eilig dort wegzugehen (Vorteil: es ist der gleiche Raum wie in der Krabbelgruppe: Besuch mit Mama seit 2 1/2 Jahren). Frage: Soll ich ihn wieder raustun, wenn er äußert, er will nicht hin od. wenn er so weint?

Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 13:31



Antwort auf: Zwergenstube

Hallo, offenbar hat ja so etwas wie eine sanfte Ablösung durch die Zeit in der Krabbelgruppe stattgefunden. Das Weinen Ihres Sohnes, wenn er erlebt, dass ein anderes Kind weint, kann man als empathisches Verhalten deuten, allerdings nicht in der Funktion des Trösten-wollens, sondern eher in der einer Affektansteckung wie beim kleinen Kleinkind. Das ist ganz normal und geht auch noch Erwachsenen so, die weinen müssen, wenn sie andere Menschen weinen sehen. Da ihr Sohn sonst offenbar ganz glücklich in der Zwergenstube ist und sich freut, wenn Sie ihn abholen, können Sie erst einmal so weiter machen. Zu den Erzieherinnen hat er ganz offensichtlich eine gute Beziehung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.02.2008