Frage: zweisprachige Erziehung - so richtig?

Guten Tag unsere Tochter ist 19 Monate und wir leben in Frankreich. Seit der Geburt reden wir jeweils in unserer Muttersprache mit ihr aber unter uns beiden Erwachsenen ausschliesslich Französisch (mein Mann kann kein Deutsch). Bis zum 15. Monat war ich mit der Kleinen zu Hause, seitdem geht sie zur Tagesmutter 4 Tage/Woche (spricht französisch). Unsere Tochter fängt nun an, die ersten verständlichen Worte zu sprechen allerdings doch fast alle in Französisch (3 auch in Deutsch....) Seit kurzem ersetzt sie auch "Mama" und "da" auch häufig durch die franz. Worte "Maman" und "là" - wieso das nun? Hören tut sie gut und vorallem, sie versteht absolut alles was ich (oder meine Eltern wenn wir in Dtl sind) ihr auf Deutsch sagen. Wie soll ich nun weiter vorgehen, damit sie mit mir und meiner Familie in Deutschland später mal Deutsch spricht? ist das alles so normal, MAchen wir in der zweisprachigen Erziehung was verkehrt? oder kommt das Trennen der Sprachen erst später? Danke

Mitglied inaktiv - 26.09.2005, 11:09



Antwort auf: zweisprachige Erziehung - so richtig?

Hallo, zunächst einmal sind aktiver und passiver Sprachschatz zu unterscheiden. D.h. daß im passiven Sprachschatz Deutsch auch vorhanden ist. Aktiv aber spricht Ihre Tochter französisch, weil diese Sprache ja nun v.a. auch durch die Tagesmutter, die Französin ist, dominiert. Außerdem spricht der Vater, der ja auch noch Loslösungsvorbild ist, ebenfalls nur französisch. Nur Sie als primäre Bezugsperson sprechen Deutsch mit ihr und Ihre Position ist ja jetzt durch den Loslösungsvorgang etwas "geschwächt". Wahrscheinlich wird Ihre Tochter auch weiterhin eine deutliche Dominanz für Französisch entwickeln. Mehr als das, was Sie tun, können Sie nicht leisten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.09.2005



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