Frage: Zweisamkeit

Hallo Dr.Posth, Meine Tochter (18Mon) hat ein großes Problem damit, wenn mein Partner und ich uns umarmen, küssen, selbst, wenn wir uns die Hand reichen. Sie hat eine sehr enge Bindung zu mir, schläft bei mir (Papa ist aus dem Bett ausgezogen, weil er nicht schlafen konnte), sie wird noch oft gestillt, getragen. Gerade war sie krank, es ist noch schlimmer, da können wir noch nicht einmal nahe aneinander heran kommen ohne, dass sie gerannt kommt, an mir zerrt, brüllt, schreit, hoch will und Papa dann wegschupst. Selbst wenn sie schläft, wacht sie oft dann auf, wenn wir uns umarmen, küssen... Die Loslösung an meinem Partner fängt an, ist aber noch nicht allzuweit fortgeschritten. Hat sie genügend Ablenkung, dann bleibt sie gern einige Zeit in einer Kinderbetreuung. Dort isst sie aber nichts, auch wenn sie 3-4h dort ist. Meine Frage ist, wie wir mit dem Geschrei bei der Zweisamkeit umgehen sollen. Sie wird dann hochgenommen und quasi mit einbezogen. Vielen lieben Dank

Mitglied inaktiv - 11.02.2008, 08:45



Antwort auf: Zweisamkeit

Hallo, das Verhalten Ihrer Tochter ist in dieser entwicklungsphase nicht unbekannt. Die Kind möchten im Zuge der beginnenden Loslösung ihre beiden Bezugspersonen mit klar definierten Rollen vor sich haben. Andersfall steibt in ihnen der unliebsame Ambivalenzfaktor. Anders ausgedrückt: ihnen bürdet sich Entscheidungsunfähigkeit auf. Ein Kind, das im 2. Lebensjahr immer noch gestillt wird, hat in dieser Triangularität (Mutter-Vater-Kind-Stellung) ohnehin größere Schwierigkeiten. Aber das ist gleich wieder ein Anstoss zum leidigen Thema Langzeitstillen. "Definierte Elternrollen" und "Langzeitstillen" sind Stichworte im gezielten Suchlauf. Im Augenblick können Sie nur nachsichtig auf das Begehren Ihrer Tochter reagieren und es geschickter Anstellen, wenn Sie eng mit Ihrem Mann zusammenrücken wollen. Die Phase geht vorüber. Später lieben es die Kinder, wenn Sie sehen, dass sich ihre Eltern mögen! Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.02.2008