Frage: Zwei Fragen!

Hallo Herr Dr. Posth, Ich habe heute gleich zwei Fragen. 1. Wieviel ist Veranlagung, wenn ein Kind hypoton ist? Meine Tochter hat einen schwachen Muskeltonus, dadurch hinkt sie grobmotorisch anderen Kindern ein bißchen hinterher. Nun frage ich mich, ob das zu verhindern gewesen wäre oder ob ein schwacher Tonus auch genetisch bedingt ist? 2. Was halten Sie generell von Konsequenzen? Klar, bei Gefahrensituationen wie z.B. Straßenverkehr muss man konsequent sein. Aber wie sieht es in anderen Situationen aus? Ist es nicht nur menschlich auch mal nachzugeben oder einen Kompromiss einzugehen? Meine Tochter (3) ist ein sehr liebes und umgängliches Kind und sagt häufig zu mir "Mama, ich helfe Dir!". Ist es dann verwerflich, wenn ich ihr auch mal (!) einen runtergefallenen Gegenstand aufhebe oder ihr Laufrad trage, wenn sie lieber laufen will oder ihr helfe die Schuhe anzuziehen, wenn sie müde ist? Es geht um hin und wieder... Vielen Dank im voraus! Viele Grüße, malin78

Mitglied inaktiv - 04.08.2008, 08:49



Antwort auf: Zwei Fragen!

Hallo, muskuläre Hypotonie kann man schon beim Neugeborenen feststellen, Daher ist die Veranlagung eine bewiesene Tatsache. Ob die Muskelspannung noch im Bereich des Normalen ist oder ein Zeichen für eine muskuläre oder neurogene Erkrankung, entscheidet meistens erst der Verlauf. Entwickelt sich die Statomotorik aber noch im normalen Rahmen, braucht man erst einmal keine Sorgen zu haben, dass etwas mit dem eigenen Kind nicht stimmt. Etwas daran ändern geht so gut wie nicht, außer vielleicht über Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis. Was die Konsequenzen in der Erziehung angeht, haben Sie Recht. Man kann durchaus einmal "Fünfe gerade sein lassen". Das sollte man aber seinem Kind dann auch ganz klar sagen, in dem man die Ausnahme betont. Sonst ist einem Kind mit der Zeit nicht mehr klar, was es eigentlich machen soll. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.08.2008