Sehr geehrter Herr Dr. Posth, erstmal vielen Dank für Ihre rasche Antwort. Also es ist bei unserem Sohn so, dass ich ihn sehr oft tagsüber im Tragetuch herumtrage und mich intensiv mit ihm beschäftige. Dann ist er meist aufgestellt und plaudert und lacht. Doch wenn er nach einiger Zeit müde wird und schlafen sollte, geht das Geschrei los. Ich gehe mit ihm dann in ein abgedunkeltes Zimmer, halte ihn im Arm, rede leise, schaukle ihn etwas im Arm und warte ab bis er aufhört zu schreien. Ab und zu, wenn er nur quengelt, lege ich ihn wach ins Bettchen und halte sein Händchen bis er einschläft.
Doch sein Schreien klingt dann in den beschriebenen Situationen wirklich sehr traurig und ich habe das Gefühl, sobald er es los ist, kann er ruhig einschlafen. Er wird dann immer leiser mit weinen, irgendwann ist es nur noch ein jammern und schliesslich schläft er auf meinem Arm ein. Das ist fast jeden Tag einmal der Fall.
Mit verschiedenen Beruhigungsmethoden (im hellen oder dunklen Raum, im Bett oder auf dem Arm, mit Hopsen, Singen, streicheln) habe ich es schon versucht, doch alles was "Action" ist, gefällt ihm überhaupt nicht. Er wird dann fast wütend und sein Schreien steigert sich noch mehr, bis er sich teils verschluckt und voller Tränen ist. Das bricht mir fast das Herz. Aber meine Inituition hat mir gezeigt, am besten ist, nur sehr leise sprechen, ihn einfach halten auch wenn er sich wie wild durchstreckt und wenn alles nicht hilft, ablegen und neben dem Bett Händchen halten.
Vielleicht könnten Sie mir noch einen Tip oder ein ANtwort geben, warum er solche Mühe hat abzuschalten bzw. ob es möglich ist, dass er Dinge von der Geburt (eingeleitet, lange und heftig) oder kurz danach (war noch auf Intensiv wegen Infekt) noch verarbeiten muss?
So, ist ein ziemlich langer Text geworden. Danke nochmals im Voraus und freundliche Grüsse!
Mitglied inaktiv - 11.09.2002, 22:55
Antwort auf:
Zusatz zu "traurig klingendes Schreien" vom 10.09.
Liebe Melanie, nicht auf Ihren Brief, aber auf Monis Brief in derselben Sequenz habe ich noch ausführlicher zum Säuglingsweinen geanwortet. Bitte lesen sie es. Es gehr darin um die Ursprungsangst, die ein Säugling empfindet. Ich meine jeder Säugling empfindet diese Angst und Fremde. Denn es gibt eigentlich keinen Säugling auf der Welt, der nicht weinte und der nicht getröstet werden wollte. Aber es gibt erhebliche Temperaments- und Veranlagungsunterschiede. Die einen weinen schnell und viel, die anderen kaum. Es klingt danach, daß Ihr Sohn recht sensibel ist. Vielleicht kennen sie das. So, wie Sie darauf reagieren, ist es wohl in Ordnung. Es kommt nicht darauf an, daß ein Säugling nie weint, was gar nicht geht, sondern nur, daß sein Gefühle verstanden werden und daß er getröstet wird. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.09.2002
Antwort auf:
Zusatz zu "traurig klingendes Schreien" vom 10.09.
ich mische mich nochmal ein :-)
die von dir beschriebene einschlafsituation wäre bei uns identisch verlaufen, wenn ich versucht hätte, meinen sohn einfach so zum schlafen zu bringen. das hat NIE geklappt. er ist die ersten 4 monate überhaupt nur beim stillen eingeschlafen und nur auf meinem arm. und abends auch nach 4 monaten noch sehr lange nur mit stillen.
wollte ich nur mal anmerken. weil ich nämlich auch versucht habe, ihn "trocken" ins bett zu legen (wie man es sich so vorstellt, bevor man ein echtes baby hat), aber das war unerträglich. hast du es schon mal mit stillen/bzw. fläschchen/schnuller versucht?
wobei ich aber auch situtationen kenne, in denen auch das allheilmittel stillen nichts genützt hat und mir -wie gesagt- nichts anderes übrig blieb als ihn zu halten.
lieber gruß und viel kraft
moni
Mitglied inaktiv - 11.09.2002, 23:39
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Zusatz zu "traurig klingendes Schreien" vom 10.09.
Liebe Melanie, nicht auf Ihren Brief, aber auf Monis Brief in derselben Sequenz habe ich noch ausführlicher zum Säuglingsweinen geanwortet. Bitte lesen sie es. Es gehr darin um die Ursprungsangst, die ein Säugling empfindet. Ich meine jeder Säugling empfindet diese Angst und Fremde. Denn es gibt eigentlich keinen Säugling auf der Welt, der nicht weinte und der nicht getröstet werden wollte. Aber es gibt erhebliche Temperaments- und Veranlagungsunterschiede. Die einen weinen schnell und viel, die anderen kaum. Es klingt danach, daß Ihr Sohn recht sensibel ist. Vielleicht kennen sie das. So, wie Sie darauf reagieren, ist es wohl in Ordnung. Es kommt nicht darauf an, daß ein Säugling nie weint, was gar nicht geht, sondern nur, daß sein Gefühle verstanden werden und daß er getröstet wird. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.09.2002