Frage: Zur Aussprache

Lieber Herr Posth, Matilda ist 3,5 Jahre her und von ihrem Wortschatz und ihren grammatikalischen Fähigkeiten her meiner Meinung nach normal bis weit entwickelt. Was ihre Aussprache betrifft, ist sie auch gut verständlich, allerdings kann sie einige Laute kaum oder nur falsch bilden; so bildet sie das S nicht vorne, sondern hinten im Rachen, was dann immer wie "ch" klingt. Mein Onkel hat das in sehr ausgeprägter Form auch. Statt DR sagt sie auch GR, sie hat also allgemein Probleme mit der Lautbildung im vorderen Mund, meiner Meinung nach. Dazu passt, dass sie in der Entwicklung der Aussprache immer schon etwas hintendran war und sich mit einer Reihe von Konsunanten lange schwer getan hat. Mit der Zeit kam das aber immer, ich denke, ihre Mundmotorik ist einfach etwas schlapp. Nun meine Frage: Sollten wir Ihrer Meinung nach einen Logopäden aufsuchen? Im Kindergarten wird die Sache eher verharmlost, einige Bekannte drängen mich hingegen dazu. Was sagen Sie? lg und Danke, Maren

Mitglied inaktiv - 22.05.2006, 13:08



Antwort auf: Zur Aussprache

Liebe Maren, solche Artikulationsfehler gehören tatsächlich noch in die Entwicklungsphase und brauchen noch nicht therapiert werden. Allerdings gehört zur Vorsorge U8 mit 4 Jahren solche Sprachfehler aufzuspüren und ggf. auch therapieren zu lassen. Sie Fehlbildung des /s/ mit Zurückziehen der Zunge wie beim /ch/ verspricht aber nicht unbedingt Spontanheilung. Die Motorik der Zungespitze ist offenbar zu "schlaff". Manche Logopäd(inn)en sind bereit, Eltern Übungen zur Verbesserung der Zungemotorik zu verraten und Anleitungen mit auf den Weg zu geben. Da könnten Sie sich schon einmal erkundigen. Das Konsonantenproblem löst sich meist von alleine. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.05.2006