Frage: zu lieb mit 19 M.?

Hallo, unsere Tochter ist nun 19 Monate. Sie ist meistens sehr lieb, tritt selbstbewusst auf und ist im Umgang mit anderen Kindern sehr sozial und fürsorglich. Sie hat noch keine Kinder geschlagen, geschubst oder ähnliches. Nun ist mir in den Spielgruppen aufgefallen, dass sie sich ohne Gegenwehr Spielsachen abnehmen lässt, andere können sie „belagern“ ohne dass sie sich zur Wehr setzt, u.ä. Kann man so früh überhaupt schon Einfluß auf das Verhalten üben und wenn ja, was kann ich machen? Ich denke, an einem Mangel an Selbstvertrauen kann es nicht liegen. Danke vorab für Ihre Antwort. Grüße Mel

Mitglied inaktiv - 14.02.2005, 13:09



Antwort auf: zu lieb mit 19 M.?

Hallo, der Normalfall sollte die Friedfertigkeit sein, ist es im Kindesalter aber eher nicht. Wir Menschen sind soziale Wesen, müssen uns aber das Sozialverhalten erst "mühsam" antrainieren. Und das geht nicht ohne Rivalität und Auseinandersetzungen in der altersgleichen Gruppe oder unter Geschwistern. Auch der Trotz gehört in diese Sparte, da geht es aber um die Auseinandersetzung mit stärkeren Mächten und die Selbstbehauptung. Selbstbehauptung ist allerdings auch wieder der Impuls für die Rangeleien in den Kindergruppen. Hierbei gibt es aber nun enorme Temperamentsunterschiede. Da gibt es die Draufgänger, die es "immer wieder versuchen oder darauf anlegen" und da gibt es die "stillen Wasser", die sich nicht recht zu wehren wissen. Natürlich spielen auch Erlebnisse im Elternhaus eine gewichtige Rolle und das Elternvorbild überhaupt, das aber erst bei den etwas älteren. In meinem Langtext über das emotionale Bewußtsein, Teil 3, link oben links steht eine längere Besprechung über die Rivalitätserscheinungen bei Kleinkindern. Viel Selbstbewußtsein ist gerade bei den "stillen" Kindern die beste Voraussetzunge dafür, keinen Schaden bei solchen Auseinandersetzungen zu nehmen und einen Weg zu finden, sich doch noch durchzusetzen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.02.2005



Antwort auf: zu lieb mit 19 M.?

Hallo, die Antwort von Dr. Posth werde auch ich mit Interesse lesen. Wir haben auch so ein sanftes Exemplar. Sie ist schon etwas über zwei, war aber schon immer so. Sie hat noch nie geschubst, gehauen oder einfach was an sich gerissen. Auch teilt sie und gibt Spielsachen ab (ganz von sich aus) und läßt sich viel gefallen. Habe mir anfangs auch Gedanken gemacht, ob sie irgendwie untergebuttert wird. Da sie aber eigentlich sehr selbstbewußt ist, glaube ich das nicht mehr. Nun kann ich mich auch mit ihr darüber...

Mitglied inaktiv - 14.02.2005, 13:17



Antwort auf: zu lieb mit 19 M.?

unterhalten. Habe ihr erklärt, dass sie es ruhig sagen kann, wenn sie ihr Spielzeug behalten möchte oder nicht geschubst werden will. Neulich im Spielkreis sagte sie " Nicht mich schubsen, das mag ich nicht" ;-) Dass sie selbst nicht "handgreiflich" wird, schiebe ich ein wenig darauf, dass sie es von Zuhause nicht kennt (niemals Klapse o.ä.) und vielleicht auch nicht ganz so temperamentvoll ist wie manche Kinder. Bin aber wie gesagt auch gespannt auf die Erklärung. Liebe Grüße!

Mitglied inaktiv - 14.02.2005, 13:20



Antwort auf: zu lieb mit 19 M.?

o.T.

Mitglied inaktiv - 15.02.2005, 14:01



Antwort auf: zu lieb mit 19 M.?

Du hast Recht, es sollte der Normalfall sein. In unseren Spielgruppen jedoch schubst der Großteil der Kinder-leider. Wollte mich auch nicht so aufs Schubsen festnageln (finde es manchmal schwer, hier mit den zur Verfügung stehenden Zeichen zurecht zu kommen), falls es so rausgekommen ist. Vielmehr, dass sie sich Dinge ohne Gezeter wegnehmen läßt und sofort abgibt, wenn ein anderes Kind ihr Spielzeug will. Das ist mit gut 2 doch eher ungewöhnlich. LG

Mitglied inaktiv - 16.02.2005, 11:21