Hallo Hr.Dr. Posth,zu ihren Fragen:Da wir nie viel "Besuchsverkehr" hatten bestand kein Grund zum fremdeln.Auch wurde sie,wenn jemand da war,nie auf einen fremden Arm gegeben,weil sie signalisierte:Ich kenn dich nicht,zu dir mag ich nicht.Zeigte sich,indem sie das Gesicht bei uns vergrub oder anfing zu weinen,wenn sie "fremde" Leute sah.Heute sondiert sie sehr:mag ich-mag ich nicht!Selbst Menschen,die ihr sehr sympatisch sind,dürfen nur auf ca. 10 cm nah ran und dann ist gut!Sie geht seit Nov09 in die KiTa(lange Eingew. wegen Krankheit),aber es läuft gut,aber auch dort braucht sie immer einen Arm!Sie wird liebevoll:das Kuschelkind genannt!Aber natürlich ist es auch dort anstrengend,sie sehr häufig nur zu tragen.
Zu Hause komme ich zu nichts,es schränkt gewaltig ein,nicht einmal eine Tasse holen zu können,ohne das die Welt untergeht.(Sonst.Anm.:schläft,wenn von ihr gewollt im Elternbett,ansonsten alleine,war immer bei allem mit dabei,wurde NIE schreien gelassen)
Wie verhalten? lg
Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 10:09
Antwort auf:
Zu: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=40295
Stichwort: Fremdbetreuung
Hallo, es ist einfach nicht wegzudiskutieren, dass das Alter von 15 Monaten noch höchst kritisch für die frühe Fremdbetreuung ist. Darüber kann auch eine sanfte Ablösung nur bedingt hinwegtäuschen. Zwar ist dann die Gefahr der Trennungsangst weitgehend im Griff. Aber die anderen sozialen Probleme bleiben.
So muss die Bezugserzieherin einfach verstehen, dass sie Mutterersatz-Aufgaben zu erledigen hat und das dann für 4-5 Kinder. Keine leichte Aufgabe. Die Kleinkinder sind dann aber zu Hause fortgesetzt verstärkt anhänglich und fordern von ihren Mütter starke Bindungsangebote. Die müssen diese Mütter aber auch leisten, sonst gibt es nicht unerhebliche Schwierigkeiten in der psychosozialen Entwicklung.
Oft wird ja auch die Loslösung erst einmal behindert, da der Vater als Loslösungsvorbild nicht mehr allein im Dreieck Mutter-Vater-Kind steht. Dazwischen drängt sich immer eine Ersatzbezugsperson. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.02.2010