Hallo Herr Dr. Posth,
ich finde keine innere Ruhe u gebe mir die Schuld (es besteht noch Kinderwunsch- aber ich bin nicht bereit dazu nach dem Kind). Deshalb bitte ich Sie nochmals um Auskunft, zu dem Ihnen vorliegenden Befund der Uni L: welche Ursachen kommen nach Ihrer Meinung für d. Stelle wo die Hirnblutung stattgefunden hat, in Betracht?
Wir sind in der Uni L zu den Kontrollterminen bei einem Kinderneurologen. Ist es sinnvoll, auch regelmäßig zu einem Orthopäde zu gehen ?
Das Kind wird jetzt ein Jahr, er ist sehr schief und robbt auf dem Bauch. Wir turnen rglm 3-4 mal tgl. Voijta.
Wir drehen und im Kreis. Keiner sagt einem, was der Reihe nach ansteht, man findet dazu fast nichts in der Literatur. Die Hauskinderärztin ist damit total überfordert u weiss überhaupt nicht bescheid.Es "ladelt" alles so vor sich hin.
Ich/ wir bin/ sind total verzweifelt.
Was tun ??????
Herzliche Gruesse
Tulpenstil
von
Tulpenstil
am 11.02.2013, 07:27
Antwort auf:
Zerebralparese m armbetonter Hemiparese rechts
Hallo, solange nicht eindeutig klar ist, wodurch die Hirnblutung entstanden ist, bleibt eine humangenetische Beratung etwas unsicher. Aber eine solche käme für Sie in jedem Fall infrage. Humangenetiker sind mit den Eltern, die sie beraten, zusammen bemüht, ein klares Bild in ein Krankheitsbild zu bekommen. Denn das brauchen sie, um eine Risikoabschätzung für eine weiteres Kind abzugeben.
Bei dieser ursächlichen Abklärung kann ich Ihnen über das Internet nicht gut weiter helfen. Es bedarf einer klinischen Untersuchung und einer Sichtung aller bisher bekannten Befunde. Eventuell müssen noch ergänzende Untersuchungen gemacht werden. Dazu benötigen Sie einen kompetenten Neuropädiater(in), den Sie am ehesten an einer Universitätsklinik oder in einem Sozialpädiatrischen Zentrum finden. Ein Orthopäde wäre u.U. nützlich für eine zusätzliche Meinung, was das therapeutische Vorgehen anbelangt, insbesondere spätere eventuell notwendig werdende Hilfsmittel.
Reperaturprozesse im Gehrin bedürfen langer Zeiträume und erfordern eine konsequente Einübung der notwendigen Bewegungsmuster. Das alles dauert Monate bis Jahre. Das Kind selbst benutzt natürlich die motorischen Möglichkeiten, die ihm geblieben sind. Daher die momentane Fehlhaltung. Aber ob man jetzt die Vojta.-Methode oder wegen der besseren Verträglichkeit die Bobath-Methode anwendet, wichtig dabei ist nur, dass konsequent an den richtigen Bewegungsmustern gearbeitet wird. Es gibt also keinen Grund zur Verzweiflung, man muss einfach wissen, dass die erwartete statomotorische Entwicklung nur verzögert ablaufen kann und dass alle Anstrengung eines Tages belohnt wird. Viele Grüße und lassen Sie den Kopf nicht hängen!
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.02.2013