Frage: Zeichnen

Sehr geehrter Hr. Dr. Posth, beim Entwicklungsgespräch im Kiga wurde mir mitgeteilt, dass mein Sohnn (5) sich weigert zu zeichnen und zu malen, er würde es nicht wollen, weil er mit dem "Krickel-Krackel" nicht zufrieden ist. Er wäre ein 100%-er, der sich bei allem unter Druck setzt und perfekt sein möchte. Er ist sprachlich und kognitiv sehr gut entwickelt, mag jedoch nicht, Schwäche zeigen und von den Erzieherinnen getröstet werden, oft wäre er angespannt. Mir wurde Ergo empfohlen, damit er lernt loszulassen, sich zu entspannen und "einfach mal macht", ohne darüber nachzudenken, ob es in seinen Augen gut ist oder nicht. Kann man das? Ich denke, es ist auch Veranlagung, oder? Danke für die Einschätzung!

von Vigoro am 10.03.2014, 07:20



Antwort auf: Zeichnen

Hallo, selbstverständlich ist es zuerst einmal ein Mangel an Talent, wenn ein Kind nicht zeichnen oder malen kann. Das ist nicht anders, als wenn grobmotrische Probleme bestehen oder sprachliche. Und in allen diesen Fällen hilft zunächst eionmal das Üben, wobei es wichtig ist, Anreize von außen zu schaffen. Die innere Motivation fehlt fast immer, weil Kinder, das grundsätzlich nicht gerne tun, was sie nicht gut können und wofür sie sich sehr anstrengen müssen. Da es sich beim Zeichnen um die Bereiche Handgeschicklichkeit und Feinmotorik handelt sowie um Visuomotorik, d.h. Gesehenes und im Kopf Vorgestelltes graphisch umzusetzen, müssen diese Bereiche durch gute Anreize gefördert werden. Dafür gibt es viel Material, das Sie sich anschaffen können, wie auch der Ki-ga. Es ist Aufgabe der Ki-gä, diese Entwicklungsbreiche geschickt zu aktivieren und zu fördern. Ergotherapie ist nur für absolut pathologische Entwicklungsformen eine erfolgreiche Behandlungsweise. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.03.2014