Lieber H.D. Posth, mein Sohn (seit Sept. 3, im Sinn des Forums erzogen) verweigert immer wieder Zähne putzen. Problem ist, er hat schon Karies, an den Schneidezähnen seit 1 Jahr (obwohl immer geputzt), jetzt ein neuer befallener Zahn. Versuchen Karies u.a.mit Flourlack in Schach zu halten (Empfehlung der Zahnärztin). Geschichten von Zahnputzteufeln, Karius und Baktus, Liedchen, Buch vorlesen - alles funktioniert eine kurze Weile, dann wieder Verweigerung. Grad im Kiga eingewöhnt worden (gut geklappt), bekommt im Dez. eine Schwester. Trotzt auch sonst grad doll. Problem ist, dass ich immer sehr emotional werde, wenn er sich verweigert und erstmal versuche zu zwingen, was ich aber eigentlich gar nicht will. (Alle im Bekanntenkreis zwingen ihre Kinder.) Habe schlechtes Gewissen wg. der Karies + Angst vor einer Zahnsanierung unter Vollnarkose (hatte schon eine Vollnarkose wg. OP, Harnleiterverengung). Wie bringe ich ihn dauerhaft dazu, den Mund auf zu machen. 1000 Dank Corinna
von
Kim2008
am 17.10.2011, 09:23
Antwort auf:
Zahnputzverweiger wie bekomme ich mein Kind dazu den Mund auf zu machen?
Hallo, der Mund als orale Zone wird von den Kindern im Sinne der Selbstbestimmung stark verteidigt. Wir Kinderärzte und -innen wissen das nur zu gut. Daher ist eine gewaltsame Öffnung des Mundes mit Manipulation darin eigentlich nur aus gesundheitlichen Gründen erlaubt. Bei einer Untersuchung des Rachens trifft das unumwunden zu. Beim Zähneputzen ist es schwieriger. Zunächst einmal zählt das Vorbild weit mehr als Erklärungen über potenzielle Krankheiten der Zähne. Und Drohungen mit dem Zahnarzt darf man schon gar nicht vornehmen. Was auf jeden Fall Sinn macht, ist die offizielle Einschränkung von Süßigkeiten. Wer sich die Zähne nicht putzt, kann keine Süßigkeiten mehr bekommen, worunter auch süßer Nachtisch fällt. Das kann ein 3-jähriges Kind schon verstehen. Zu klären ist, ob die Zhancreme auch "schmeckt", welche Bürste akzeptiert wird, oder ob es vielleicht Spaß macht, ein elektrische Zahnbürste zu nehmen. Letztere wird häufig auch von hartnäckigen Verweigerern akzeptiert. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.10.2011