Frage: ZKS

Hallo Herr Posth, der Kinderarzt hat bei meiner Tochter (5 Monate)die Diagnose "ZKS" festgestellt. Dagegen machen wir jetzt Physiotherapie. Was genau versteht man denn unter ZKS. Im Internet las ich, daß das irgendwas mit Schädigung des Nervensystems zu tun hat, oder so ähnlich. Hebt sich das durch die Gymnastik (übrigens nach Bobath) wieder völlig auf? Durch diese Gymnstik konnte sie sich vor Kurzem selbst auf den Bauch drehen. Nun hat das aber wieder total nachgelassen. Ist das normal? LG, Mago

Mitglied inaktiv - 24.10.2003, 20:25



Antwort auf: ZKS

Hallo, ZKS heißt zentrale Koordinationsstörung. D.h. bei der Vernetzung bestimmter Nervenzellen im Gehirn, die z.B. nachher für einen bestimmten Bewegungsablauf zuständig werden, gibt es Schwierigkeiten. Eine Schädigung des Nervensystems ist das noch lange nicht. Die könnte nur daraus resultieren, wenn man das Problem ignoriert. Damit nun die richtigen Nervenzellen sich zum Netz zusammenschließen spurt man denn Bewegungsvorgang mit einer bestimmten physiotherapeutischen Maßnahme ein. Die Voyta- und die Bobath-Methode sind hierfür die bekanntesten und anerkanntesten. Bei den Physiotherapeut(inn)en liegt eine entsprechend hohe Verantwortung. Ihre Leistung muß entsprechend hoch eingeschätzt werden. Ihr Eingriff ist für den Säugling bedeutsam. Daher sollte man dieses therapeutische Instrument auch nicht wahllos oder auch sinnlos präventiv einsetzen. So wie man eben z.B. kein Hochdruckmittel verschreibt, wenn der Patient nur wegen Aufregung einen hohen Blutdruck hatte. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.10.2003