Hallo Dr. Posth, unser Sohn (16 mon.) reagiert seid einer Weile heftiger, wenn etwas nicht so klappt wenn er arbeitet und experimentiert. Er fängt dann nach kurzer Zeit an zu greinen, ist totunglücklich, läuft dann einfach weg, schmeißt irgendwas um oder weg. Allerdings widmet er sich der Sache dann wieder wenn er etwas Zuspruch erhalten hat und "bleibt am Ball", probiert weiter. Ist das eine Frage des Temperaments, wie ein Kk mit Frustrationen (?) umgeht, oder was ist das überhaupt für ein Verhalten? Sollten wir als Eltern da irgendwie "einwirken" oder muss er "da eben durch"? Wir wollen unserem Sohn nicht zu viel, aber natürlich auch nicht zu wenig Unterstützung geben.
Und dann wüßte ich gerne noch, was es zu bedeuten hat, dass er seid knapp 2 Wochen immer mit seiner roten Schaufel oder einem Spielzeugpfannenmesser durch die Gegend zieht. Selbst beim klettern, Rutschauto fahren....eine Hand bleibt besetzt.
Vielen Dank für Ihre Antwort und Arbeit hier im Forum
montibaer
Mitglied inaktiv - 03.08.2009, 08:49
Antwort auf:
Wut
Stichwort: Wissen und Weltverständnis
Hallo, dem Kleinkind wirkt naturgemäß Widerstand entgegen, auf menschlicher Seite wie auf dinglicher Seite. Auch die Gegenstände erweisen sich als "Gegner", wenn sie nicht so funktionieren wie gewollt oder einfach nur, wenn sie den Weg versperren. Mit diesem Widerstand muss das Kind umzugehen lernen. Dabei bringt es individuelle Voraussetzungen mit. Da gibt es die temperamentvollen, leicht "enflammbaren" Kinder und die genügsamen und geduldigen. Irgendwo auf der Skala zwischen solchen Extremen liegt immer das eigenen Kind.
Ihr schon scheint mehr zu den leicht entflammbaren zu neigen und regt sich schnell auf, wenn etwas nicht gleich gelingt. Da kommt dann sofort Wut auf und der Widerstand bietende Gegenstand wird zerstört oder weggeschmissen. Spielerisch erlebt das Kind diese Vorgänge im "Turmbauen" und ihn dann einschmeißen. Da das hier ritualisiert ist, lacht das Kind.
Als Eltern können Sie in diesem Alter nur mäßigend eingreifen und notfalls trösten. Immer helfen ist falsch. Das Kind sollte auch begreifen, dass es durch verbesserte Selbstkontrolle, d.h. durch Geduld und Beharrlichkeit, die Dinge besser beherrschen lernt. diese Erfahrung braucht es dringend für später. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.08.2009