unsere große tochter (19 Monate, kleine, 6 monate) ist ein absolutes mamakind. seit dem sie 5 wochen ist, will sie immer nur mama. sie liebt es stundenlang zu kuscheln, händchen zu kneten, auf dem schoß zu sitzen und co. papa wird auch sehr geliebt aber darf nur bestimmte sachen machen. nur die oma ist noch ganauso hoch im rennen wie die mama (ist das normal, vor dem papa? sieht die oma ca. alle 6 wochen).
sie geht jeden tag für 4 stunden in die kita, das auch gerne und eigentlich ohne probleme. war viel krank im winter und seit dem kann ich sie nicht mehr bringen. sie macht ein riesen theater, klammert, schreit und will wieder mit. bringt mein mann sie jedoch und sie verabschiedet sich zu hause von mir, ist alles kein problem. kein geschrei, nichts. sie rennt fröhlich in die kita und beginnt sofort mit dem spielen oder essen! woran liegt das?
mit kleiner schwester keine probleme, lieben sich sehr aber sie ist wirklich sehr stark auf mich fixiert, immer schon, normal?
von
hola3
am 04.04.2011, 10:12
Antwort auf:
Woran kann es liegen das mein Kind nur bei mir weint wenn ich sie zum Kiga bringe?
Hallo, der Vater ist in der Vorstellngswelt des Kindes für die Loslösung zuständig, das heißt für das Verlassen der primären Bindung zur Mutter (es sei denn, es bestünde ein Rollentausch). Daher kann sich das Kind auch in der Ablösung zum Ki-ga besser von ihm trennen als von der Mutter. Und die Verabscheidung von der Mutter morgens früh ist deswegen kaum ein Problem, weil der Vater das Kind übernimmt und der gehört ja zur Familie, ist also kein Fremder. Die Loslösung sorgt dann dafür, dass die Anhänglichkeit eines Tages fortfällt.
Wegen der allgemeine Anhänglichkeit noch bei fast 2 Jahren sollten Sie aber fragen, wie viel Loslösung findet denn überhaupt statt und kann ich nichts als Mutter dafür tun, dass mein Kind selbstständiger wird. Die erste Frage an den Vater gerichtet und die zweite an Sie. Dass Kinder nach Infekterkrankungen häufig regressiven Phase durchmachen und vorüberghend wieder das Baby sein wollen, ist hinlänglich bekannt. Sie können diesem Ansinnen des Kindes auch gerne bis zum Maß der Erträglichkeit nachkommen. Das Kind verbessert dadurch seine Selbstkompetenz, d.h. es weiß dann besser wer es ist. Und es verhält sich dann auch wieder altersadäquat. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 08.04.2011