Frage: Windpocken in SS

Hallo Dr. Posth mein Sohn ist knapp 15 Wochen alt. Kam 2 Wochen vor Termin per Kaiserschnitt zur Welt (Wunschkaiserschnitt). In der 26. SS Woche hatte ich eine Erstinfektion mit Windpocken. Nun hat die Aerztin festgestellt, dass Samuel seinen Kopf noch nicht halten kann und dies durch Ueberstrecken ausgleicht. Auch in Bauchlage stützt er sich nicht auf die Aermchen sondern will seinen Kopf mit Ueberstrecken halten. Ansonsten verhält er sich völlig normal, Blickkontakt etc. Ich gehe jetzt mit ihm zur Krankengymnastik (Vojta). Ich bin sehr beunruhigt und habe Angst, er könnte durch die Windpocken einen Gehirnschaden erlitten haben. Aerztin und Krankengymnastin meinen nicht, er würde sonst ein anderes Bewegungsmuster zeigen (spastisch)und auch sonst verhalte er scih normal und aufmerksam. Was meinen Sie dazu? Nächste Woche wird noch ein Gehirnultraschall gemacht. Viele Grüsse Denise

Mitglied inaktiv - 09.05.2005, 09:00



Antwort auf: Windpocken in SS

Hallo, richtig gefährlich für das Ungeborene sind Windpocken bei der Mutter, die keine Antikörper hat, in der Früh-SS, d.h. bis zur 16. SS.-Woche und um den Geburtstermin. Dazwischen scheint nach allem, was man heute dazu weiß, nicht Wesentliches zu passieren, wahrscheinlich wegen der hohen Plazentaschranke und der in dieser Zeit geringeren Differenzierung der Neuronen im Gehirn. Die festgestellte Anspannung der Nackenmuskulatur bei kleinen Säuglingen ist sicher noch keine Spastik, und es ist im Moment das beste, konsequent mit neurophysiologischer Therapie fortzusetzen. Engmaschige Entwicklungskontrollen auch in Bezug auf die Entwicklung der Sinne und der Wahrnehmung scheinen angebracht, ohne daß man von einer tatsächlichen Gefährdung ausginge. Ob ein Ultraschallbild hierzu viel aussagt, darf bezweifelt werden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.05.2005