Guten Morgen Herr Dr. Posth,
meine Tochter, 3 Jahre alt, kommt in 2 Wochen in den Kindergarten, will nicht mehr in ihrem Bett schlafen. Haben die Gitter auch schon entfernt und ihr ein Nachtlage bei uns aufgeschlagen, damit sie nicht in unserem Bett schläft. Aber alles wirkt irgendwie nicht. Ich muss sie jetzt immer in den Schlaf singen und streicheln, was manchmal bis zu 1 Stunde dauern kann. War bis vor ein paar Tagen gar kein Problem. Konnte sie nach einem Buch, Gebet und Küsschen schlafen legen. Nachts kommt sie dann immer zu uns, und will bei uns schlafen. Teilweise ist das sogar schon um 23 Uhr. Jetzt mit dem Nachtlager will sie da auch schlafen, aber ich muss mich dazulegen und warte bis sie eingeschlafen ist und kann dann wieder in mein Bett. Heute ist sie noch mal um 6 Uhr wachgeworden und ich hab gesagt, komm doch zu uns ins Bett. Aber das wollte sie nicht, ich sollte mich wieder zu ihr legen, was ich auch bis zum Aufstehen 7:20 Uhr gemacht habe. Was ist mit ihr? Gruß Anja!
Mitglied inaktiv - 09.08.2005, 08:26
Antwort auf:
Will nicht mehr in ihrem Bettchen schlafen!
Liebe Anja, man bezeichnet in der Psychologie solche Phasen eines vorübergehenden Rückschritt in der Entwicklung als Regression. Ausgelöst werden solche Regressionen meistens durch einen Entwicklungsschritt des Kindes, der es irgendwie noch überfordert. Solche Entwicklungsschritte werden häufig von Eltern und Erzieherinnen willkürlich eingeleitet, so daß das Kind mit seiner Regression signalisert, noch nicht bereit zu sein für das erwünschte Verhalten. Die Regression dient dem Kind, noch einmal emotionale Stärkung zu "tanken", um den geforderten Schritt dann vielleicht doch zu schaffen. Im Falle Ihrer Tochter könnte dieser Schritt etwas mit dem auf sie zukommenden Kindergartenbesuch zu tun haben. Wahrscheinlich ist es am besten, Sie lassen im Moment die Bedürfnisse Ihrer Tochter zu und streben eine sanfte Ablösung im Kindergarten an. Wenn das dann gelingt, wird sich das nächtliche Verhalten Ihrer Tochter wieder ändern. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.08.2005