Hallo, mein Sohn (2,5), forumsgerecht behandelt, Vater von Beginn sehr aktiv in Betreuung, da Ich Wochenbettdepression mit psychol. Behandlung. Sohn wollte sich früher nur von mir nachts beruhigen lassen (bis 2 Jahre gestillt). Nun war er mit Papa 2 Wochen im Urlaub, da in 4 Wochen Geschwisterchen kommt. Er hat nur 1 mal nach mir gefragt, sonst gar nicht. Seit der Rückkehr darf ich gar nichts mehr machen. Selbst wenn Papa arbeiten geht, weint er so verzweifelt, dass ich ihn nicht beruhigen kann. Nach 3 Tagen geht es dann. Aber nach dem Wochenende wieder gleiche Situation. Ist das normal oder haben wir keine Bindung durch anfängliche Problem?
Jetzt steht Kiga an. Wer sollte die Eingewöhnung machen? Kann er sich besser lösen, wenn mit mir?
Vielen Dank.
von
familiesandra
am 25.08.2014, 08:19
Antwort auf:
wil nicht zu Mama
Hallo, zunächst einmal ist es ja richtig, dass sich Ihr Sohn in der noch bestehenden Loslösungsphase (s. gezielter Suchlauf) ganz verstärkt dem Vater zuwendet und leidet, wenn dieser nach den Ferien und nach dem Wochenende ihn verlässt. so hart das manchmal für die Mütter ist, aber es ist für die Kinder ein wichtiger Vorgang. Nun kann es aber sein, dass der Vater so "stark" und attraktiv ist, dass er die Bindung an die Mutter (die ja bei Ihnen etwas erschwert verlief) toppt. Ich spreche in solchen Fällen von beschleunigter Loslösung. Meist ist es ja umgekehrt, dass die Mutterbindung (die primäre) so stark ist, dass der Vater dagegen kaum ankommt. Wie es auch ist, der etwas zurückstehende Bindungspartner unter den Eltern muss sich so gut er kann anstrengen, den relativen Bindungsmangel auszugleichen.
Dass Sie keine Bindung mit Ihrem Sohn hätten, kann man wohl ausschließen nach dem, was Sie für die Bindung getan haben, aber Ihr Mann ist offensichtlich in Vorteil geraten. Für Ihren Sohn hat das nur das Problem, dass er stark leidet, wenn er seinen Vater nicht zur Verfügung hat.
Wer von Ihnen beiden sich besser für die Ablösung in den Ki-ga eignet, ist schwer vorauszusehen. Sie müssen es ausprobieren. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 27.08.2014