Frage: Wii Boxen - schädlich?

Sehr geehrter Herr Posth, wir haben zwei Kinder.Der Große ist gerade 4 Jahre alt geworden u. die Kleine ist 21 Mon. alt.Es läuft alles ganz rund und wir sind sehr zufrieden.Um zum Thema zu kommen, erzähle ich noch kurz, dass wir sehr viel Wert darauf legen, dass unsere Kinder mit so wenig Gewalt wie möglich in Kontakt kommen.Fernsehen wird schon mal geguckt,aber sehr ausgesuchte Sachen.Nur absolut gewaltfreie Serien wie "Kleiner roter Traktor" oder Sesamstraße etc.!Nun waren wir heute bei unseren Verwandten, die zu Weihnachten eine Wii bekommen haben.Sie haben dann "Boxen" gespielt.Da steht man dann vorm TV und kämpft virtuell mit einem Gegner. Mein Mann hat meinen Sohn dann auch mal in den "Ring" gelassen (zu meinem Ärger).Er hat natürlich alles gegeben und seinem Gegenüber ordentlich was auf die "Nase gehauen". Er hatte sichtlich Spaß daran. Ich bin nun sehr besorgt, dass es ihm geschadet hat.Es wird auf alle Fälle eine einmalige Sache bleiben,das steht fest, aber was meinen Sie?

Mitglied inaktiv - 01.01.2010, 23:28



Antwort auf: Wii Boxen - schädlich?

Stichwort: Umgang mit Medien Hallo, einmalige Ereignisse solcher Art schaden mit Sicherheit nicht. Es hängt ja auch sehr davon ab, wie man als Eltern solche Spiele kommentiert. Bezeichnet man ein solches Spiel als einen momentanen Spaß, der nur deswegen tolerabel ist, weil es ein "unechtes Geschehen" ist, dann versteht das auch ein Kind von 4 Jahren. Aber das elterliche Korrektiv muss kommen, sonst sind Kindern solchen Mediendarbietungen mit fiktionalem Charakter hilflos ausgeliefert und werden regelrecht manipuliert. Das gilt auch für das einfach Fernsehen. Das Gehirn des Menschen ist dazu von der Natur vorgesehen, alles für echt zu halten, was es sieht. Stärker noch als, was es hört oder riecht, obwohl auch das Täuschungen hervorrufen kann. Aber der Eindruck im Gehirn ist nicht so stark. Erst der Verstand kann dann langsam filtern und Wahrheit und Täuschung versuchen auseinanderzuhalten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.01.2010