Frage: Wieviele Kinder braucht ein Kleinkind

Sehr geehrter Dr. Posth, mein Sohn ist knapp 18 Monate. Dank ihrer Informationen habe ich die frühe Fremdbetreuung abgebrochen als er 11 Monate war und die Eingewöhnung nicht funktionieren wollte. ich stelle mir nun die Frage ob es einen Unterschied macht mit wievielen kinder er zusammen ist. Brauchter er mehr als 10 Kinder oder reichen auch 4 bei einer tagesmutter. Ich bleibe jetzt einfach immer dabei. Wir sind für 1,5 h da. ist das ok. Oder wieviel Zeit sollte er mit anderen kindern verbringen? Und weinen beim Abschied auch wenn er sich beruhigen würde sollte bestenfalls nicht sein oder? Also wenn ich die Zeit für ihn habe, nehme ich mit richtig... meine Familie mag ihren Namen nicht mehr hören weil ich ständig sage -also rüdiger posth...- (ein kompliment mal anders)lieben dank für alles

von Molly_82 am 30.07.2012, 10:08



Antwort auf: Wieviele Kinder braucht ein Kleinkind

Hallo, versuchen Sie in der Argumentation meinen Namen aus dem Spiel zu lassen und einfach nur von der Bindungstheorie zu sprechen. Namen bieten immer leicht eine Projektionsfläche für Ärger. Grundsätzlich haben Sie natürlich recht, und im besten Fall hat ein Kind keine Grund zu weinen, wenn es zum Spielen mit anderen Kindern von der Mutter verabschiedet wird. Aber wie Sie jetzt wissen, darf man die Reife des Kindes nicht außer Acht lassen. Die Anzahl der Kinder, mit denen das eigene Kind spielt, ist nicht so wichtig. Grundsätzlich gilt, je jünger das Kind ist, desto leichter komt es mit einer kleinen Gruppe zurecht. 2-3 Kinder sind also völlig ausreichend, um die Fähigkeiten zum Sozialkontakt zu erwerben. Sie müssen bedenken, dass in früheren Zeiten, d.h. ohne die Verdichtung der Bevölkerung in den Städten, die Kinder oft nur mit ihren Geschiwstern auskommen mussten. Größere Grupen ab 5 oder 6 Kinder sind dann eigentlich auch erst für Kinder ab 3-4 Jahre. Das wird übrigens inzwischen in den Empfehlungen für die frühe Fremdbetreuung auch berücksichtigt (nur nicht immer umgesetzt). Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.08.2012