Frage: Wieviel "Aufregung" braucht ein Kind??

Hallo Dr. Posth! Wir leben mit unserem 3,5 Monate alten Sohn vorübergehend im Auslaud (Türkei). Krabbelgruppen, Babyschwimmen etc. - gibt es hier alles nicht!! Zu anderen Deutschen, die hier noch leben, haben wir eher sporadisch Kontakt. Ich bin mit dem Kleinen also fast immer den ganzen Tag allein, wir gehen spazieren (bei der bisherigen Hitze von fast 40 Grad haben wir das aber auch eher selten gemacht) oder auch mal einkaufen. Meine Frage ist nun: ist das zu wenig?? Eine Bekannte meinte, es sei kein Wunder, dass er so schlecht einschläft (er brüllt neuerdings sehr, wenn er schlafen soll, trotz Müdigkeit, aber ich dachte, das liegt eher daran, dass er in seinem Alter einfach viel zu verarbeiten hat? Er schläft oft auch nur noch 10 Stunden, höchstens 13, auch etwas wenig...), er bräuchte mehr Leute um sich rum und mehr Abwechslung... Stimmt das? Unser Tag ist aufgrund der Bedingungen sehr ruhig, aber ich beschäftige mich viel mit ihm. Ist er trotzdem unterfordert? Leidet seine weitere Entwicklung (wir werden ca. noch ein Jahr hier bleiben, er wäre dann also fast 1,5 Jahre), wenn er keinen Kontakt zu gleichaltrigen Kindern hat? Muss ich befürchten, dass er ein schüchtern und ängstlich wird, weil er wenig Kontakt zu anderen Menschen hat? Und wie wichtig ist der Umgang mit Gleichtaltrigen? Sorry, dass das jetzt so lang war, aber ich mache mir schon ein paar Sorgen, dass er durch unseren Auslandsaufenthalt einen "schlechten" Start ins Leben hat... Vielen Dank für Ihre Antwort! Melanie

Mitglied inaktiv - 11.09.2003, 11:16



Antwort auf: Wieviel "Aufregung" braucht ein Kind??

Liebe Melanie, es ist ein Irrglaube, zu meinen, ein kleiner Säugling brauchte viel Kontakt zu anderen Menschen. Er braucht nur viel Kontakt zu seiner Mutter (oder primären Bezugsperson) und zunehmend dann auch zu seinem Vater. Selbst der Rest der Familie wird ja in der Regel erst einmal angefremdelt (ab 4. Monat), was normal ist und respektiert werden muß. Die Geselligkeit bahnt sich langsam erst im zweiten bis dritten Lebensjahr an. Es ist ein Märchen, dem viele Menschen anhängen, zu sagen, daß viel Kontakt in der Säuglingszeit die Kinder toleranter gegenüber Fremden machte. Eher das Gegenteil ist der Fall. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.09.2003



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