Frage: Wie soll ich bei Wutanfällen reagieren?

Sehr geehrter Dr. Posth, meine Tochter ist gerade furchtbar quengelig. Die Zähne kommen und sie ist kurz vorm Laufen, will an alles ran, kann aber noch nicht. Klar, da ist sie schnell gefrustet, wenn es nicht so geht, wie sie möchte. Z.B. bin ich gerade am Telefon, sie zieht an meiner Hand, weil sie laufen will, ich sage ihr, dass das jetzt nicht geht und setze sie hin – schon geht es los. Manchmal steigert sie sich dann richtig in ihre Wutanfälle hinein, schreit ganz schrill und ist kaum noch zu beruhigen. Oft signalisiert sie in solchen Situationen, in denen sie überfordert ist, dass sie gestillt werden möchte, aber das Stillen tagsüber habe ich inzwischen bis auf mittags eingeschränkt. Möchte sie dann aber auch gerne beruhigen. Wie reagiere ich in solchen Situationen richtig? Herzlichen Dank, Cleophe

von Cleophe am 07.02.2011, 09:48



Antwort auf: Wie soll ich bei Wutanfällen reagieren?

Liebe Cleophe (?), Trotz ist das noch nicht, was Ihre Tochter in den Momenten der Frustration bietet, sie ist nur ärgerlich und wütend. Denn sie geht noch davon aus, dass Sie dasselbe denken und empfinden, was sie gerade selbst bewegt (altersentsprechender Egozentrismus). Und so kann sie gar nicht verstehen, dass Sie ihre Bedürfnisse missachten. Daher ist es am besten, in solchen Konfliktfällen seinem KIind eine attraktive Alternative zu bieten, um damit Besänftigung auszuüben. Immer noch die Brust geben zur Beruhigung ist in diesem Alter kein optimales Vorgehen mehr. Sie könnten sich z.B. interessantes Spielzeug irgendwo in die Nähe zum Telefon legen, das nur dann zum Spielen angeboten wird, wenn Sie gleichzeitig telefonieren. Aber manchmal muss man auch Gespräche abkürzen, um seine Kind zu beruhigen und abzulenken. Das gilt identisch für alle Konfliktfälle. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.02.2011