Leider hörte ich auf unsere Hebamme und machte manchmal noch schnell etwas fertig bevor ich zu ihm ging, der aufgewacht war und schrie (als er ca.4 Wochen alt war.)Das waren jeweils vielleicht 2 Minuten. Ich zögerte es aber nicht so lange heraus wie eben meine Hebamme sagte (5,10 Minuten sind kein Problem).Ich spürte, dass das viel zu lange war. Ich las dann, dass man promt reagieren soll und versuchte das dann auch. Die Zeit wo ich vielleicht 1 mal am Tag etwas verzögert reagiert hatte waren nur einige Wochen. Ist das schlimm? Oder man sieht Mütter mit weinenden Säuglingen im Kinderwagen, ist das dann nicht schreien lassen? Und wenn man mehrere Kinder hat?
Wichtig: Wie ist es mit dem jammern und leisen weinen das vor der dem schreien folgt, ist das auch schon schädlich? Denn ich bin in der Nacht oft erst bei schreien erwacht, obwohl er bei uns im EZ war.Sichere Bindung hat er,denke ich. Habe ihn auch sehr viel getragen.Aber die Schäden im Gehirn? Wie erkennt man die?
von
manzanillo12
am 05.09.2011, 09:09
Antwort auf:
Wie schädlich ist das Schreien lassen?
Stichwort: Säuglingsschreien / Schreibaby
Hallo, ob ein Säugling erst einmal ein bisschen jammert oder meckert, bevor er schreit, oder gleich "losbrüllt", als ob er fürchterliche Schmerzen hätte, hängt zuerst hauptsächlich von seiner charakterlichen Veranlagung ab. Letztere Säuglinge sind besonders impulsiv veranlagt. Aber man kann einenSäugling defintiv nicht zur Geduld erziehen, indem man ihn zeitlich dosiert schreien lässt und nach einer gewissen Wartezeit erst zufriedenstellt. Der Säugling kennt dieses Zeitempfinden noch gar nicht, und er reagiert nicht mit innerer Beruhigung auf das vemehrte Warten, sondern nur mit immer größerer Angst bis hin zur Panik. Er empfindet dieses Warten wie Verlassensein und Missachtung. Das aber verursacht immensen Stress in ihm und der ist auf Dauer nachweislich schädlich für die Hirnentwicklung.
Nun ist es aber so, dass jeder Mensch bis zu einem gewissen Grade auch Stress-resient ist, so dass er kurze Phasen einer hohen emotionalen Belastung auch ertragen kann. Wovor nur zu warnen ist, ist daraus ein Prinzip zu machen, dass den Säugling zu einem Wohlverhalten erziehen soll. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 08.09.2011